Auflage 2020
Zurück Zur Mutter Erde
16. Mai - 01. November 2020
Im antiken Griechenland wurde die Mutter Erde, Gaia, die Muttergöttin als Verkörperung der fruchtbaren Erde, genau wie die hinduistische Parvati grenzenlos geachtet… Im Rausch der Globalisierung und der rasanten Entwicklung von Unternehmen, die sich auf ihr „Wachstum“ konzentrieren, hat sich die Bindung zu dieser fundamentalen, schützenden und nährenden Figur merklich gelockert. Über ihre symbolische und mythologische Macht hinaus ist die Mutter Erde – eine fruchtbare und nie versiegende Quelle – jedoch eine unteilbare und selbstregelnde Gemeinschaft aller Lebewesen, aus denen sie besteht und die unterschiedslos beschützt werden müssen: Pflanzen, Tieren und Menschen. Die körperlichen, chemischen und biologischen Bestandteile, die verschiedenen Ökosysteme, die Biosphäre, der Staub und die Meere interagieren, um ein für das Leben optimales Umfeld zu erhalten.
Der Garten… Mikrokosmus und Spiegelbild des Makrokosmus. Er ist ein Ort der Reflektion, des Wachstums und der Achtung all dieser geheimnisvollen Übereinkünfte, ein Ort des Austauschs und der Geselligkeit, er ist der Raum schlechthin für die Möglichkeit eines harmonischen Lebens. Die Erde ist ein Garten, und jeder Garten muss eine Lektion darüber sein, wie unsere Beziehung zu ihr aussehen sollte. Viel zu oft wird sie angegriffen und beschädigt, nunmehr mit dem Risiko, uns selbst in Gefahr zu bringen. Ganz gleich, wo sie sind und welche Gärten es sind: sie sind unsere Zukunft und müssen ein Modell anbieten, das ein Gleichgewicht von Natur und neuen Arten des Zusammenlebens zwischen Menschen und nicht-menschlichen Wesen umfasst.
Im Dienste dieser Idee und ihrer ästhetischen Umsetzung haben die Herausgeber der Gärten der Ausgabe 2020 positive, ehrgeizige und beispielhafte Antworten geboten. Durch die Verherrlichung der Wunder der Mutter Natur haben sie neue und zeitgenössische Inszenierungen entworfen, die zum Verstehen, Überraschen und Träumen veranlassen sollen. Sie haben uns neue Szenarien geboten, die den Wunsch aufkommen lassen, immer mehr Grünflächen entstehen zu lassen.