Hotel Le Bois des Chambres & Restaurant Le Grand Chaume

Die sogenannten „historischen“ Gemächer

published at 21/10/2022
Vierzig Jahre lang reiste das Prinzenpaar durch die Welt und baute für das Château de Chaumont eine außergewöhnliche Sammlung von Kunstwerken auf. Vorbilder sind Nélie Jacquemart-André und ihre Sammlung in ihrem Privathaus am Boulevard Haussmann in Paris sowie die königliche Abtei von Chaalis in der Nähe von Chantilly oder auch die Sammlung der Baronin Ephrussi de Rothschild in ihrer Villa in Saint-Jean-Cap-Ferrat.
Das 1880 vom Architekten Paul-Ernest Sanson begonnene Restaurierungsprogramm war in mehrere Phasen unterteilt. Die beiden wichtigsten Phasen betrafen den Bau von Privatgemächern für den Prinzen und die Prinzessin de Broglie sowie für ihre vier Kinder sowie die Einrichtung der sogenannten „historischen“ Gemächer im ersten Stock des Ostflügels.
Die Räume dieser sogenannten „historischen“ Gemächer können ab 1899 besichtigt werden, sofern das Prinzenpaar nicht im Schloss weilt. Diese Räume schildern die Errichtung eines Herrenhauses im 15. und 16. Jahrhundert und geben Auskunft über die berühmten Besitzer, die das Schloss bewohnt haben.
Alle diese Räume sind mit Kunstgegenständen eingerichtet, die aus dem 15. bis 19. Jahrhundert stammen (Möbelstücke, Wandteppiche, Gemälde). Der Herzog de Broglie schreibt in einem Brief vom 3. Oktober 1898 an seinen Sohn: „Eine andere Besonderheit, die ich sehr schätze, ist der wahrhaft künstlerische Geschmack, mit dem du dieses alte und schöne Anwesen in Chaumont restauriert hast, ohne seinen Charakter zu verfälschen. Ich wünschte mir wirklich, dass dieses bemerkenswerte Werk von Kennern beurteilt würde, die seiner Einschätzung würdig sind; damit würde dir in der Welt der Künstler der Ruf zu ehren, den du verdienst und nach dem zu streben dir deine Bescheidenheit in dieser Hinsicht, wie in allen Dingen, nicht erlaubt.“
Die Wandteppiche, ob aus Frankreich oder Flandern, wurden mit großer Sorgfalt ausgewählt. Während einer Reise nach Chaumont zitiert die Nichte des Prinzen de Broglie, Gräfin Jean de Pange (1888-1972) wie folgt: „Mein Onkel wollte die Einrichtung jedes einzelnen Raums nach authentischen Dokumenten rekonstruieren. Er ließ wunderschöne Wandteppiche an die Wände hängen.“