23. Le jardin de Gaïa… Aïe Aïe !
In der griechischen Mythologie erhebt sich Gaia, die Mutter Erde, aus dem Chaos. Eine moderne Version der Unordnung erwartet uns im ersten Teil dieses Gartens, eine Satire auf unsere Gesellschaft und unsere engstirnige Vision des Lebens. Allzu oft verbaut der Mensch seine Umwelt zum Nachteil der Erde, die ihn trug, ernährte und pflegte, und verliert dabei den Kontakt zur Natur. Nach und nach entwirrt sich das Chaos, um einem zweiten Garten Platz zu machen. Die Großzügigkeit Gaias explodiert nun in tausend Formen und Farben. Erneut wird ein Bund mit der Natur möglich, die reich, mild und stets in Bewegung ist. Kurven leiten uns auf dem Weg, der mit Blumen, Samen, Früchten und Heilpflanzen übersät ist, wir haben die Möglichkeit, wieder zu unserer Mitte zu finden, loszulassen und über das Schicksal unseres Planeten nachzudenken. Nur der Mensch selbst ist in der Lage, seinen rechtmäßigen Platz an der Seite Gaias wiederzufinden.
GESTALTUNG
Marc Félix stammt ursprünglich aus dem Département Moselle. Im Jahr 2000 schließt er sein Studium an der École Nationale Supérieure d’Architecture in Straßburg ab. Er geht nach Paris, wo er sich in diversen Agenturen in Landschaftsgestaltung und Stadtplanung weiterbildet. Sein ungewöhnliches Profil basiert auf seinen autodidaktischen Kenntnissen der Pflanzenwelt, kombiniert mit seiner Ausbildung als Architekt. Im Jahr 2001 gestaltet er mit Jean-Louis Cura und Michelle Schneider beim Internationalen Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire den Garten Mosaïculture aquatique. Im Jahr 2010 gründet er sein eigenes Atelier, das Atelier Marc Félix, das einen originellen Ansatz verspricht, indem es sich mit aktuellen Fragestellungen bezüglich der Umwelt, der Landschaftsgestaltung und der Gesellschaft befasst. Die durchgeführten Projekte und Studien umfassen die Bereiche Stadtplanung, Architektur und Landschaftsgestaltung und reichen von großen Gebieten bis zu öffentlichen und privaten Räumen. Seit 2015 ist er Professor an der École de Breuil in Paris, wo er im Fachhochschulzweig Landschaftsplanung Technik und Konzept unterrichtet, sowie an der Universität Paris Saclay, wo er Stadtplanung als ‚Master 2 Umweltbezogener Ansatz der Landschaftsgestaltung unterrichtet. Ende 2017 macht er sein Diplom als DPLG-Landschaftsgestalter an der École Nationale Supérieure du Paysage de Versailles. Das Team für das Internationale Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire 2020 wurde von den beiden ehemaligen Studierenden der École de Breuil, Stephan und Sylvain, zusammengestellt.
Sylvain Rusterhotz ist in einem Vorort von Paris geboren und aufgewachsen. Diese sehr urbane Umgebung steht im Gegensatz zu seinen Ferien auf dem Land oder in den Bergen. In diesen Zeitspannen kann er die Natur entdecken und das Miteinander der Tier- und Pflanzenwelt beobachten. Im Alter von 15 Jahren beschließt er, sich der Landschaftsgestaltung zu verschreiben und geht an die École du Breuil, die er nach 5 Jahren mit einem Fachhochschulabschluss in Landschaftsplanung verlässt. Heute arbeitet er in einem Unternehmen für Grünanlagen, wo er im Rahmen seiner Praktika in den Techniken der Landschaftsgestaltung im urbanen Milieu und im Landschaftsbau ausgebildet wurde. Sein Plan ist es, ein Unternehmen zu gründen, in welchem er seine Liebe zum Garten, zur Landschaft und zur Natur mit der Ökologie als Leitfaden in Einklang bringen will.
Stephan Saikali ist in Paris aufgewachsen, hat jedoch in England sein Abitur in Literatur gemacht. Dort entwickelte er eine Vorliebe für Kunst, Gartenbau und Waldarbeiten, an denen er sich regelmäßig beteiligte. Diese Leidenschaft für die Pflanzenwelt und die Schöpfung veranlassten ihn, sich dem Bereich Landschaftsplanung an der École Du Breuil in Paris zuzuwenden, wo er einen Hochschulabschluss in Landschaftsplanung erlangte. Dank seiner Reisen und Begegnungen, seiner Leidenschaft für die Sitten unterschiedlicher Bevölkerungen und seines Bewusstseins für die großen Fragen unserer Zeit im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung hofft dieser Gärtner, eines Tages sein eigenes Büro für Landschaftsgestaltung zu eröffnen, dessen Ansatz sich dem Respekt gegenüber allem Lebendigen verschreiben würde.