A. Luzia Simons
"Blacklist“
Die kleinen, poetischen Videos aus Luzia Simons’ Serie „Blacklist“ entführen uns in eine humoristische Traumwelt, in der Pflanzen und Insekten mit viel Anmut und Leichtigkeit zusammenleben.
„In einem 21. Jahrhundert, das von der Verunsicherung der Welt geprägt ist, bringt sich eine Künstlerin ins Spiel, als wäre die Unschuld der menschlichen Neugier noch vorstellbar, auch wenn sie seit langem verfälscht ist.
Nach den Auflagen der Reihe „Blacklist“ – grazile Formen voller Poesie und Esprit, die hinter Vitrinen wie seltene und wertvolle Objekte präsentiert wurden – war es verlockend, diese Art von Misch-Kreaturen auf der Zeitachse neu zu inszenieren. Die kurzen Videos erweisen sich jedoch nicht als weniger geheimnisvoll, da sie frei von jeglicher erzählerischen Zielsetzung sind. Die Themen Identität und Kontinuität, die der Künstlerin viel bedeuten, werden zu einem Momentereignis intimer Erscheinung. Mit seiner Lichtquelle, die langsam unter einem üppigen Biotop entlang gleitet, tritt der Scanner in Szene. Sein seltsam kurzlebiger Lichtstrahl tastet eine unwirkliche Realität ab. Die Natur im Trailer-Modus. Das Instrument verwandelt sich zum Lebensraum.
Ironie und Metapher sind alte Komplizinnen: sie sagen etwas, denken aber an etwas anderes.
Die Romantik nutzte zu ihrer Zeit die beiden, um das Unerforschte zu ergründen. Wenn Luzia Simons uns heute mit Humor und ebenso viel Poesie eine Fauna incognita präsentiert – anziehend und gleichzeitig abstoßend, an Erotik und den Schrecken des Unerwarteten anlehnend -, wenn sie die Vielfalt der natürlichen Formen und die Verwechslungsrisiken als Thema aufgreift, während sie die verschwommene Vorstellung der Verwandtschaft mit dem Körper berührt, konfrontiert sie uns mit der gegensätzlichen und eigensinnigen Realität eines Idylls durch einen zwischengeschalteten Scanner. Sie zeigt uns… was geschieht.“ Werner Knoedgen
BIOGRAFISCHE ANGABEN
Luzia SIMONS
BRASILIEN
Ihre von den Galerien Alexander Ochs Private in Berlin, Fabian & Claude Walter in Zürich und Carbono in São Paulo vertretenen Werke sind in zahlreichen Institutionen zu finden, wie: Fonds National d’Art Contemporain, Paris, Kunst- und Naturzentrum (Centre d’Art et de Nature), Chaumont-sur-Loire, Deutscher Bundestag, Berlin (Deutschland), Kunsthalle Emden (Deutschland), Graphische Sammlung der Staatsgalerie, Stuttgart (Deutschland), Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden (Deutschland), Museum De Buitenplaats, Eelde (Niederlande), Casa de las Americas, Havanna (Kuba), Museu de Arte Sacra, Belém (Brasil), Coleção Joaquim Paiva, MAM Rio de Janeiro (Brasil), MASP / Museu de Arte de São Paulo (Brasil), University of Essex, Colchester (Großbritannien)... Zahlreiche Privatsammlungen zeigen ihre Werke in Deutschland, Frankreich, Brasilien und anderen Ländern. Das Hotel Adlon hat vor kurzem mehrere ihrer Werke erworben.
Im Juni 2016 war das Staatsarchiv an seinem Pariser Standort Gastgeber der Ausstellung STOCKAGE, einer modernen Installation in situ, angeboten vom Ehrenhof des Hôtel de Soubise über eine doppelte Reihe von Scannogrammen.