Axel Cassel
Axel Cassel, ein begeisterter Beobachter der Natur, konstruiert seine Werke, indem er die Bewegung des Wassers in Bächen, Risse im Boden und die Anordnung der Blätter an einem Zweig betrachtet. Davon ausgehend, kreiert er Reihen von Skulpturen mit der Form von Blättern, Samenkörnern, Kreiseln und Diabolos, Zusammenstellungen aus Schälchen als Hommage an den chinesischen Dichter Li Po, Strudel, Spiralen und Rauch. Auch Installationen fertigt er an.
Ab den 1990er Jahren, in denen er sich auf dem Land niederlässt, nehmen pflanzliche Formen in seiner Bildhauerkunst, die mit der menschlichen Gestalt zusammenhängt, immer mehr Raum ein.
Ein Teil seines Werkes kommt von der Beobachtung der Bewegung, so die Reihe Diabolos und Toupies (Kreisel) aus Terrakotta, später Vortex (Strudel). Seine letzten Werke entspringen der Beobachtung von Rauchspiralen und der Idee, das Vergängliche zu materialisieren (Cloud, Petite usine et volutes, 2011-2013).
Sein Stil entwickelt sich ständig weiter. Der Künstler ist der allgemeinen Auffassung, dass ein Arbeitszyklus über ein Thema durchschnittlich zwei Jahre dauern sollte, denn danach wiederholten sich die Abläufe nur. Also ist eine Abwechslung dringend erforderlich, um Langeweile zu vermeiden.
Der Stil von Axel Cassel ist vielleicht von Alberto Giacometti inspiriert, obwohl man seine Skulpturen nicht mit L’Homme qui marche in Verbindung bringen könne, wie Olivier Céna ausführt. Das schmale, lang gezogene Aussehen seiner ersten Werke legte diesen Zusammenhang nahe.
Axel Cassel ist vor allem ein reisender Bildhauer, der von 1984 bis 1986 in die Bildhauerkunst der Asmat in Papua-Neuguinea eintauchte und sie in seinen eigenen Stil übertragen hat. Im Lauf dieser Reisen bekam er die Malaria, was Michel Butor einem der zahlreichen Werke als Titel gab, die er in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer schuf.
Holz, insbesondere Iroko, ist sein bevorzugtes Material. Nur wenige Werke wurden über sein Werk und sein Leben verfasst, aber es gibt eine Vielzahl von Ausstellungskatalogen: Cassels Skulpturen wurden in zahlreichen Galerien und Museen gezeigt. Der diskrete Künstler pflegt freundschaftliche Beziehungen zu Gérard Barrière (2010 verstorben) und Michel Butor (2016 verstorben).