B. Sylphes
Grüne Karte vergeben an Jean-Philippe Poirée-VIlle
Einen pflanzengrünen, exzentrischen Traum installiert Jean-Philippe Poirée-Ville im Schatten des Schlosses.
Eine geniale Pflanzenspirale, die die Architektur mit der Natur verbindet. Die von Jean-Philippe Poirée-Ville entwickelte Methode erlaubt die Schaffung gewagter begrünter Strukturen mit unerwarteten Linienführungen.
In Chaumont-sur-Loire ersinnt der Künstler eine monumentale Installation mit einer einmaligen grafischen Ausstrahlung. Die Pflanzenstruktur zeichnet ein Entrelacs, vergleichbar mit einem endlos langen Band, das aus den Händen einer Prinzessin abgewickelt wird. Der Schatten des Flechtwerks, der auf die historische Fassade des Schlosses projiziert wird, eröffnet ebenfalls eine neue Lesart des Kulturerbes: Die pflanzliche Rundheit der grafischen Gestaltung schmiegt sich an die Strenge des architektonischen Werks.
GESTALTUNG
Jean Philippe Poirée-Ville ist Architekt und Landschaftsgärtner und hat 1996 seinen Abschluss an der Architekturhochschule gemacht. Parallel dazu studiert er an der Hochschule für Landschafts- und Gartenbau, wo er sein Talent als Gärtner der Baumkronen gelungen umsetzen kann. Aufgrund seines künstlerischen Hungers und seiner Schaffenslust entwickelt er 2003 ein neues System hydroponischer Kulturen (Luftpflanzen), das sich auf ein erstes Patent stützt: die „Liane végétalisée“. Er ist Preisträger des Wettbewerbs für innovative Unternehmen 2006. Die Stadt Straßburg, die Stiftung EDF, das Versailler Schloss ersuchen ihn um die Gestaltung von Pflanzenkunstwerken. Er arbeitet sowohl mit der INRA – dem frz. Institut für Agrarforschung – als auch mit renommierten Architekturbüros zusammen: Renzo Piano, Jean Nouvel, Jean-Michel Wilmotte oder Landschaftsgärtnern wie der Agence TER.
In seiner Verbindung von Architektur, Landschaftsraum und Botanik liefert Jean-Philippe Poirée-Ville eine Antwort auf die wachsenden Probleme einer Stadtökologie, die auf der Wiederbegrünung und dem biologischen Gleichgewicht fußt. Auf der anderen Seite begründet er eine urbane Beschilderung, die kraftvoll die Identität einer erträglicheren, poetischeren Stadt zum Ausdruck bringt.