Obere Schlossgalerien
Gilles Walusinski
"Regard sur un patrimoine rural : le Périgord en 1979"
published at 27/11/2018
1979: das Jahr des Kulturerbes. Um das Ereignis zu würdigen, startete das Kultusministerium einen öffentlichen Auftrag, Zehn Fotografien für das Kulturerbe. Gilles Ehrmann, Bernard Descamps oder auch Willy Ronis wurden ebenso wie Gilles Walusinski angesprochen. Letzterer beschloss, einen Monat lang im Périgord zu leben, um das Wesen dieses „französischen ländlichen Archtypus“ zu erfassen. Seine Schwarzweißfotografien aus zuhause entwickelten Negativen zeigen das tiefe Frankreich im Format 13 x 18 cm und 10 x 12,5 cm… Ein Fenster auf ein Gebiet und eine Geschichte, wo „die Fensterläden der Alten halb offen sind und leere Plätze bewachen. Die Kinder sind in der Schule, die Eltern in der Fabrik, der Stadt, die Alten im Café, im Hospiz. Die Honoratioren essen Snacks“. In Chaumont-sur-Loire zeigt Gilles Walusinski über zwanzig Jahre später die Originalabzüge dieser bewohnten Natur. In den symbolischen Orten eines damals noch vom Tourismus verschonten Kulturerbes nimmt er uns mit auf die Landstraßen, in die Wälder und Dörfer bis nach Monpazier, wo das Foto des „Lebensmittelgeschäfts“ an dasjenige des Café de France von Willy Ronis (L’Isle sur la Sorgue) erinnert. Zeitlose Landschaften von großer Suggestivkraft.
Biografische Angaben
Gilles WALUSINSKI
FRANKREICH
Gilles Walusinski, 1945 in Poitiers geboren, wächst in Paris auf. Mit 7 Jahren erhält er seinen ersten Fotoapparat, was den Beginn seiner Karriere, die sich nur dieser Kunst widmet, markiert. Seine wissenschaftlichen Studien, die ihn kaum begeistern, bieten ihm die Möglichkeit, André Lallemand im Observatoire de Paris zu assistieren. An der Seite dieses genialen Erfinders sieht Gilles Walusinski die Vorzeichen der Erfindung des Photomultipliers oder auch der elektronischen Kamera. 1967 ist sein Entschluss gefasst: Er wird Fotograf. Das Abenteuer setzt sich 68 mit der Begegnung mit Roger Pic, Robert Doisneau, Jean Lattes, Henri Cartier Bresson fort, mit dem er sich befreundet. Zwei Jahre später wird er Lehrling bei Gilles Ehrmann und erhält seine ersten Verträge, bevor er 1979 der regelmäßige Mitarbeiter der Zeitschrift Architecture Aujourd’hui wird. Dies war der Beginn einer langen Reihe von Architekturreportagen, in denen der Künstler seine Vorliebe für die Landschaft durchscheinen lässt. Seitdem kultiviert Gilles Walunsinski seine künstlerische Tätigkeit und seine unerschöpfliche Kreativität, zu denen ein großer Einsatz nicht nur bei der Wahrung der Interessen der Fotografie, sondern auch sein Einsatz für das französische Fotografie-Erbe hinzukommt.