12. Le jardin des nymphes
Awarded on the 22nd of June 2022 by a jury of professionals renowned in the world of garden art
und -hüpfen. Ein Garten der Kindheit. Ein Ort vieler Experimente, ein Ort magischen Zaubers und der Neugierde, aber auch ein Ausdrucksraum, der dem Vorstellungsvermögen keine Grenzen setzt und dazu anregt verrückte Hütten und Behausungen zu bauen. Der ideale Garten ist ein Garten, der vom Menschen und der Fauna gemeinsam geschaffen wurde, ein wandlungsfähiger und reicher Garten, in dem biologische Vielfalt zuhause ist. Die Tierwelt - ob groß oder mikroskopisch klein - findet hier Unterschlupf und gedeiht. Dieser ephemere Garten bietet die Gelegenheit neu zu entdecken, wie wichtig Insekten und kleine Tiere sind. Die kleinen tierischen Helfer übernehmen viele Aufgaben im Garten, eine unsichtbare Hilfe, die Großes vollbringt. Das Leben beschränkt sich nicht allein auf die Oberfläche - auch unter der Erde finden sich wertvolle Verbündete. Unwillkürlich kommen uns Nymphen in den Sinn, Insekten, die mit der Häutung eine Metamorphose erfahren, aber auch mythologische Gottheiten, die den Bergen, dem Wasser und den Wäldern verbunden sind.
GESTALTUNG
Das Atelier Biomes wurde 2019 von den zwei Landschaftsgestaltern Ambroise Jeanvoine und Johan Picorit gegründet. In ihren Projekten wollen sie vor allem Umweltfragen eine große Wichtigkeit einräumen, denn für sie sind diese wesentlich und gehören zum Beruf des Landschaftsgestalters dazu. Es ist ihnen ein Anliegen, alle Beziehungen des Ökosystems hervorzuheben, zu fördern und zu stärken; und das Ganze mit gesundem Menschenverstand! Die Natur macht ihre Aufgabe so gut, wieso sollten wir sie daran hindern? Ihre Funktionsweise verstehen und sich in sie hineinfühlen, das ist der Schlüssel zur Schaffung von Zukunftslandschaften in aller Bescheidenheit. In der Praxis messen sie der Umwelt, der Fauna und der Flora sowie natürlichen Dynamiken eine große Bedeutung bei. In dieser anthropozentrischen Welt sprechen sie gerne von den Akteuren der Region, die die Landschaft machen: egal, welches Wesen, denn die Landschaft ist lebendig und dafür gemacht, erlebt zu werden. Mit Atelier Biomes nehmen sie an Wettbewerben von Gartenfestivals oder auch Residenzen von Landschaftskünstlern teil. Ihre Teilnahme an der 3. Ausgabe des Festival des Jardins de la Côte d’Azur wurde mit dem Preis der Fachjury belohnt.
Johan Picorit ist Landschaftsgestalter. Nach einem Fachholabschluss (BTS) in Landschaftsgestaltung und einer Vorbereitungsklasse für die Grandes Écoles de Paysages erhält er 2018 an der École Nationale Supérieure du Paysage in Versailles sein Diplom. Er schließt sein Studium mit einer Arbeit ab, die sich mit Küstenproblemen befasst und spezialisiert sich auf die Akzeptanz natürlicher Elemente. Er arbeitet zunächst für die École Nationale Supérieure du Paysage in Versailles und verwirklicht eine erste Aufgabe zu denselben Themen. Er schickt sowohl seinen Körper als auch seinen Geist für acht Monate auf Reisen und macht Ortsbesichtigungen in Französisch-Guyana, wo er den Kontext tropischer Landschaften kennenlernt. Im Oktober 2019 geht er zum Architektur-, Landschafts- und Stadtplanungsbüro Ateliers 2/3/4/, arbeitet aber gleichzeitig weiter an guyanischen Projekten und daran, seine Kenntnisse in tropischen Gebieten zu erweitern. Im September 2021 geht er für 6 Monate dorthin zum Arbeiten. Er wuchs jedoch weit entfernt von Guyana auf, umgeben von viel Grün in der ländlichen Vendée und entwickelte schon in jungen Jahren eine gewisse Anziehungskraft für das Zeichnen. Aufgrund seiner großen Neugier beobachtete er die Fauna und kleine Insekten, was ihn heute dazu bringt, einen aufmerksamen und wohlwollenden Blick auf sie zu haben.
Ambroise Jeanvoine ist Landschaftsgestalter. Nach einer Licence in Biologie, einem Hochschulabschluss (BTS) in Landschaftsgestaltung, einer Licence professionnelle und einer Vorbereitungsklasse für die Grandes Écoles de Paysages erhält er sein Diplom an der École Nationale Supérieure d’Architecture et de Paysage in Lille 2019. Er beendet seine drei Jahre Studium mit einem Diplom über die Widerstandsfähigkeit von Ästuarien und beginnt im Oktober ein sechsmonatiges Praktikum im Atelier Roberta (Paris) und ist zeitgleich Mitgründer des Atelier Biomes. Nach einer Kindheit, die von vielen Umzügen geprägt war, ließ er sich inzwischen vor nahezu 15 Jahren in der Franche-Comté nieder und kehrte zu seinen Wurzeln zurück. Berge und Wälder sind für ihn sowohl eine große Inspirationsquelle als auch ein Erholungsort. Als Projektleiter im Büro TNplus paysagistes in Paris ist er aktuell für die Gestaltung von Innenhöfen urbaner Häuserblocks und zwei zukünftigen Parks in Rouen und Toulouse verantwortlich. Seit seiner Kindheit fasziniert ihn die Botanik. „Ab dem Kindergarten war das tägliche Ritual, das Rosenbeet auf dem Hof zu beobachten. Dann kamen die Horde an Töpfen, in denen ich die Samen ansäte, die mir meine Großmütter gaben und die ich selbst gesammelt hatte! Ich hege noch immer eine Leidenschaft für die Botanik und werde nicht müde, die Biodiversität zu propagieren.“ Diese Leidenschaft wurde ihm von seinen Großmüttern mitgegeben, die beide aus der Landwirtschaft kamen und er teilt sie, sooft er die Möglichkeit dazu hat.