David Bitton und Philippe Collignon haben ihren Träumereien vom irdischen Paradies der Genesis freien Lauf gelassen. Wir wissen wenig über den Garten von Adam und Eva, außer, dass er sich im Mittleren Osten unweit des früheren Mesopotamiens befand und dass hier zwei Bäume wuchsen: der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und der Baum des Lebens.
Sie haben vier konzentrische Klangbereiche gestaltet, die der Besucher nacheinander durchqueren soll. Der erste Kreis symbolisiert den Übergang vom Leben zu dem Danach. Hier herrschen Düsternis und Wärme, mit von Lianen umwundenen Pflanzen und einem von Schieferplatten bedeckten Boden. Eine düstere Musik vibriert in Bassklängen. Hier gibt es keine Düfte. Der Besucher hat die reale Welt verlassen und erreicht einen zweiten Bereich in strahlendem Weiß. Dieser Bereich ist der Selbstbeobachtung gewidmet und passt seine Gerüche der Klangumgebung an. Das Licht spiegelt sich in gläsernen Kieseln wider. Anschließend eröffnet ein Spiel aus Spiegeln einen Bereich der Hinterfragung. Wer bin ich? Was habe ich getan? Wohin gehe ich? Das durch den Schein von Acrylglasspiegeln verstärkte, natürliche Licht ermöglicht das Lesen von mysteriösen Inschriften. Unter einer Pflanzendecke in silbergrauen Farbtönen halten wieder Musik und Düfte ihr Stelldichein. Im Herzen des Gartens erreicht man endlich das Auge des Lebens. Es ist der Höhepunkt der Reise, die wahre Begegnung mit sich selbst. Hier wird der Baum des Lebens durch einen überirdischen Olivenbaum dargestellt. Dieser Baum, den es nirgends anders gibt, trägt unsere Fantasievorstellungen und unsere wahren Wünsche in sich. Er ist von einer aquatischen Retina umgeben und erinnert an das göttliche Auge des Himmels.
GESTALTUNG
Philippe COLLIGNON, Landschaftsgestalter, Gärtner und Kolumnist und Regisseur, und David BITTON, Architekt
FRANKREICH
Philippe Collignon ist seit 25 Jahren Landschaftsgestalter, Gärtner sowie Kolumnist und Regisseur für den französischen Fernsehsender France 2. Unter anderem ist der für die Gartenchroniken auf Télématin verantwortlich und daher vom Publikum wohlbekannt. Des Weiteren ist er Autor des Werks Potager pour les nuls beim Verlag First Éditions. Er lebt in Paris und gärtnert im Departement Eure-et-Loir.
David Bitton ist Architekt mit einem Diplom für Schöne Künste, welches er in Paris, an der California Polytechnic State University und der École de Paris-Val de Seine absolvierte. In Los Angeles arbeitete er insbesondere an der Renovierung historischer Gebäude und an der Sanierung der von John Lautner und Franck Lloyd Wright gestalteten Villen. Zurück in Frankreich gründete David Bitton 2004 seine Agentur DB design und stand in sehr engem Kontakt zur Pflanzenwelt, seiner wichtigsten Inspirationsquelle. Bei der Umsetzung von Landschaftsdekoren für den Jardin des Tuileries und bei Innenarchitekturprojekten kreierte er seine erste Lichtvase, die er mit neuen LED-Technologien immer weiterentwickelt. Für die Paris design Week 2017 präsentierte er im prestigeträchtigen Maison Lachaume, Floristenmeister seit 1845, seine neue Pflanzenlampe, ein in Eigenregie produziertes Lampenkonzept, das die Pflanzenwelt zauberhaft zur Geltung bringt.