02. Bulles de pensées
THOUGHT BUBBLES
published at 09/03/2018
Die Etymologie des Wortes „Gedanke“ ist die Grundlage dieses Gartenkonzepts, denn der lateinische Name pensum bezeichnet das Gewicht der Wolle, die pro Tag gesponnen werden sollte.
Ein Wollfaden wird im Geäst einer Hecke (Benjeshecke) abgerollt, die rund um einen gewundenen Weg angelegt ist und neben einer Aufeinanderfolge von „lebendigen Bildern“ verläuft, die an eingesperrte Gedanken, stachelige Gedanken, verrückte Gedanken, rebellische oder Schattengedanken, verformte und heilige Gedanken erinnern.
Am Eingang des Gartens wird der Besucher aufgefordert, den Wollfaden als Symbol des Gedanken aufzunehmen und auf dem gesamten Weg im Geäst der Hecke zu verknüpfen.
Am Ende der Saison wird die Hecke über und über mit Wollfäden bedeckt sein, wie so viele zurückgelassene Gedanken von den Menschen, die den Garten besucht haben. Der symbolische Wert dieser Geste – die Verknüpfung eines Wollfadens – bezieht sich auf Inka-Traditionen, die ein „technisches Gedächtnis“ erstellten, indem sie Wollknoten und –Farben miteinander verbanden. Sie bezieht sich jedoch auch auf orientalische Traditionen, die dazu auffordern, den Gedanken im Garten zurückzulassen, um das Ego auszulöschen und die Erleuchtung zu erreichen.
GESTALTUNG
Giorgio BROCCARDO, Diplomingenieur in Maschinenbau, Daniela DONISI, Architektin, Illustratorin und professionelle Gärtnerin, Alice GALBIATI, Anthropologin und Akteurin in der Ortho-Therapie, Luca CAPROTTI, professioneller Gärtner, Imker und Akteur in der Ortho-Therapie, und Paolo CASARIN, Gärtner und Baumpfleger
ITALIEN
Giorgio Broccardo - Ingenieur, seit 2001 Inhaber von BET („Studio Tecnico Broccardo“).
„Ich bin spezialisiert auf Projekte mit Stahlkonstruktionen, Gewächshäusern und Installationen für Gartenbau, Blumenzucht und Baumschulen. Mit der auf dem Gebiet von Gewächshauskulturen erworbenen Erfahrung und dem Netzwerk aus professionellen Partnern bin ich zum Berater für Hersteller (italienische, französische und holländische) und deren Kunden geworden, mit schlüsselfertigen Projekten für Gewächshäuser und Installationen.“
Paolo Casarin begann 2008 sein Hochschulstudium und plante und gestaltete 2011 mit Kollegen einen Garten für Euroflora (internationale Blumen- und Pflanzenausstellung in Genua). 2012 verwaltete er eine 10000 m² große Apfelplantage und beschloss später, sich auf Gärtnerei zu spezialisieren. Nach mehreren Berufsausbildungen und dem Erwerb von Erfahrungen in einem Unternehmen für Landschaftsgestaltung ist er derzeit selbständig als Gärtner und Baumpfleger tätig.
Alice Galbiati - Anthropologin und Akteurin in der Ortho-Therapie.
„Durch die Nutzung des Gemüsegartens als Werkzeug habe ich mit Kindern in Schulen und mit Menschen gearbeitet, die mentale und soziale Probleme haben.“
Luca Caprotti – professioneller Gärtner, Imker und Akteur in der Ortho-Therapie.
„Ich arbeite sowohl im privaten Bildungswesen, als auch in der Umwelterziehung mit Kindern in Lehrgärten, und ich arbeite in der Sozialbranche, wo ich mit Menschen arbeite, die psychisch und physisch anfällig sind.“
Daniela Donisi – Architektin, Illustratorin und professionelle Gärtnerin
„Ich habe in der Welt der Bühnenmalerei, des Theaters und der Mode gearbeitet. Seit zehn Jahren bin ich an der Planung von Grünflächen, an der Verwaltung von Gärten und am Bau beteiligt. Vor kurzem habe ich meine Arbeit als Ausbilderin begonnen, indem ich an monographischen Fachkursen über freihändiges Zeichnen und die Geschichte der Rosen und deren Verwendung in der Planung teilnehme. Derzeit habe ich mit einer theoretischen und praktischen Studie über die traditionelle japanische Gartenkunst begonnen (mit den Meistern Francesco Merlo, Sachimine Masui und Hiromi Hoshi an der Scuola Agraria del Parco di Monza).“