Das Internationale Gartenfestival freut sich, als Reaktion auf das Thema „Gärten der sinnlichen Empfindungen“ in diesem Jahr die Cité de la céramique de Sèvres einzuladen, die seit 5 Jahren ein Projekt über die Sinne in Partnerschaft mit der Schulbehörde des Départements Hauts-de-Seine und dem Centre des monuments nationaux (frz. Denkmalschutzbehörde) (Staatsdomäne Saint-Cloud) durchführt.
Es handelt sich dabei um ein 2006 begonnenes Programm, bei dem jedes Jahr ein Sinn behandelt und ein Künstler vorgestellt wird, der die Herstellung des Sèvres-Porzellans kennt, weil er hierfür ein Werk geschaffen hat. Das Programm richtet sich an 8 Klassen pro Jahr, darunter eine Klasse mit behinderten Kindern. Jedes Frühjahr wird diese pädagogische Arbeit, bei der Geschichte und Porzellanherstellung kombiniert sind, in der Domaine de Saint-Cloud vorgestellt.
Die Domaine de Chaumont-sur-Loire bietet die Gelegenheit, erstmalig die fünf Einheiten zusammen vorzustellen, fünf Inszenierungen der Sinne, die von der Sensibilität von fünf Künstlern verziert sind. Den Geruchssinn zeigt 2008 der Parfumeur Francis Kurkdjian im Rahmen des „Chemin des senteurs”. Der Geschmackssinn wird 2009 vom Food Designer Stéphane Bureaux geleitet, der uns an die Fürstentafel “À la table des princes” einlädt. Der Sehsinn wird 2010 von José Lévy im Rahmen der „Points de vue” (Blickwinkel) betreut. Das Projekt „À portée de mains” (mit den Händen erreichbar) des Jahres 2011/2012 widmet sich dem Tastsinn mit der Hilfe von Christian Astuguevieille. Schließlich wird unter der Aufsicht des Komponisten Nicolas Frize der Hörsinn mit einem Ensemble geehrt, das den Titel „Ouïe-dire” trägt.
gestaltung
Nicolas FRIZE, Komponist, Stéphane BUREAUX, Food Designer, Francis KURKDJIAN, Parfümeur, José LEVY, Künstler, und Christian ASTUGUEVIEILLE, plastische Künstler
FRANKREICH
Nicolas Frize schreibt symphonische, instrumentale, vokale, gemischte Musik für akustische oder elektroakustische Klangobjekte. Seine Partituren sind vorrangig für Konzerte gedacht, doch ein kleiner Teil seiner Tätigkeit betrifft auch Musik für Tanz, Theater, Kino, Video, Ausstellungen und andere Ereignisse. Er forscht außerdem im Bereich des Baus von Saiteninstrumenten, hat neue Instrumente erfunden und zahlreiche Partituren für Sammlungen von Klangobjekten geschrieben, die häufig ganz alltäglich sind. Er leitet eine Kulturvereinigung „Les Musiques de la Boulangère” (1975 gegründet).
Stéphane Bureaux, Food Designer, 1989 Diplom an der École Nationale Supérieure de Création Industrielle. Im selben Jahr gründet er seine Agentur des globalen Designs in Paris. Von 1993 bis 2003 leitet er die Design-Abteilung an der École Supérieure d’Art et de Design in Reims. Der Vorreiter des Food Designs ab 1997 wurde 2005 von der Agence pour la Promotion de la Création Industrielle (APCI) ausgezeichnet.
Philosophie: „Im Design ist nichts verboten, vorausgesetzt, man bietet sinnvolle Produkte. Das Design muss sich nicht spezialisieren. Es nährt sich aus seiner Transversalität.”
Francis Kurkdjian belegte Kurse an der École Internationale de Parfumerie und signiert 1995 im Alter von 25 Jahren sein erstes Parfüm: Le Mâle für Jean-Paul Gaultier. Es folgen Dutzende international bekannte Düfte für die Welt der Mode, der Schönheit und des Luxus. 2001 eröffnet er als erster Parfümeur sein eigenes Atelier, in dem er maßgefertigte Düfte anbietet. Ab 2003 geht er Partnerschaften mit anderen bekannten Künstlern ein, und ab 2006 kamen Tausende von Besuchern zu seinen Präsentationen in Paris, Versailles oder Shanghai. 2008 wurde er zum „Chevalier des Arts et des Lettres“ ernannt und gründet im darauffolgenden Jahr sein Unternehmen, das seinen Namen trägt.
José Levy, der abwechselnd als Designer, Stilist, Erfinder, Couturier, künstlerischer Leiter, Innenarchitekt und Plastiker arbeitet, ist ein begabter Alleskönner in der Modewelt, bevor er seinen Ausdruck in der Welt der Kunst und der dekorativen Künste findet. Er erhält mehrere Preise, darunter denjenigen der Stadt Paris, und stellt in der Stiftung Cartier aus. In 13 Jahren setzt er so seine Welt in der Szene der Herrenmode mit seinem Haus durch und tritt sowohl als Kolorist ohnegleichen und Modedesigner mit scharfem Blick auf.
Seit 2007 widmet er sich vollständig dieser Arbeit des transversalen Schaffens zwischen plastischen Künsten und dekorativer Kunst, indem er sich über seine Welt ausdrückt.
Christian Astuguevieille erkundet unentwegt neue Bereiche. 1977 wird er in Beaubourg eingeladen, einen pädagogischen Workshop für Kinder zu planen, und wird Leiter des Workshops „Volumen“ des Kinderworkshops.
Er definiert als einer der Ersten die künstlerische Leitung in gehobenen Häusern wie Molinard, Rochas, Nina Ricci. Ab den 80er Jahren entwickelt er eine Arbeit rund um eine imaginäre Zivilisation, aus der Kollektionen von Gegenständen und Möbeln hervorgehen, die in Museen oder Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt werden. Als Creative Director überwacht er etwa sechzig Parfums, die für die Marke “Comme des Garçons” hergestellt wurden.
Der Aufbau von Objekten, die im Rahmen der Cité de la Céramique hergestellt wurden, im Garten der Kinder wurde Jean-Marc Dimanche übertragen.
Nachdem er 20 Jahre lang die Agentur V.I.T.R.I.O.L. geleitet und an zahlreichen Image-Arbeiten bei den großen Luxusmarken teilgenommen hat, beschloss Jean-Marc Dimanche heute, freier auf den Wege des schöpferischen Arbeitens voranzukommen.
Als künstlerischer Initiator widmet er sich mehr als je zuvor der Herausgabe von Werken über Kurioses, der Gestaltung von Gärten, der Inszenierung von Events und Ausstellungen, kurz, allem, was Sinn und Gefühl vermittelt!