23. LES COULEURS DU PÉCHÉ
published at 03/10/2017
Ein Wortspiel - die Gestalterin wählt das französische Homonym der Sünde (péché), den Pfirsichbaum (pêcher) als zentrales Element des Gartens, anstelle der biblischen Metapher des Apfelbaums.
Das weiche, zarte und saftige Fleisch des Pfirsichs, seine samtweiche Haut, seine verlockenden Farbnuancen von Blassrosa bis Blutrot enthalten ebenso viel Sinnlichkeit wie unser komplexes und unendlich widersprüchliches Seelenleben.
Der Boden ist mit Pfirsichkernen bedeckt, ein origineller pflanzlicher Schotterweg, der zu dem Pfirsichbaum - nicht dem Apfelbaum - in der Mitte führt, Inbild aller Empfindungen, und den Betrachter einen Augenblick lang Ewigkeit verspüren lässt, einen Augenblick, in dem der Betrachter das verborgene Ich tief in seinem Inneren vernimmt.
GESTALTUNG
Marie-Pierre SERVANTIE, Architektin (DPLG), Schwerpunkt Farblehre
FRANKREICH
Marie-Pierre Servantie lebt und arbeitet in Bordeaux im Rahmen des Büros Architecture-Couleur, das sie 1983 gegründet hat. Ihr Spezialgebiet ist Architektur und Farbe – Chromatik in Umwelt und Stadtplanung. In Frankreich leitet sie eines der wenigen Büros, die diese beiden Angebote miteinander verbinden. Ausgehend von ihren Forschungsarbeiten und Experimenten im Bereich der Farbe und ihrem besonderen Farbanalyseverfahren erstellt sie Farbtafeln, Farbleitpläne, Paletten und Farbkarten, die den besonderen Anforderungen und Wünschen von Gemeinden, öffentlichen oder privaten Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen (Krankenhäuser, Schulen, Universitäten) und Industrieunternehmen entsprechen.
Farbe ist für sie mehr als nur eine Leidenschaft, Farbe ist eine Berufung, die sie zu Beginn ihres Architekturstudiums ereilt. Ab dem zweiten Studienjahr widmet sie sich der Farbe und erhält ihr Diplom 1982 mit einem Projekt zum Thema Farbe in architektonischer Umgebung. Ihr Ansatz ist richtungsweisend in einem Milieu, in dem Schwarz, Grau und Weiß tonangebend sind. Zwei einschneidende Begegnungen bestätigen Sie im Weiteren in ihrer Entscheidung, den Weg der Farbe einzuschlagen und nicht von ihm abzuweichen: François Parra, Vorsitzender des Centre Français de la Couleur, und mit Jacqueline Carron, Malerin und Koloristin, werden ihre Mentoren. Ihre wertvollen Lehren leiten sie bei der täglichen Ausübung ihres Berufs als Chromo-Architektin. Sie nimmt an Schulungen, Konferenzen, Kolloquien und Ausstellungen teil, zu denen Sie als anerkannte Spezialistin eingeladen wird.