18. LA PHYTOTHÈQUE
Anlässlich des Jahrestags der Gründung der Hochschule für Landschaftsarchitektur in Blois wurden die Schule und ihre Studenten von der Domaine eingeladen, ein Projekt zum Thema der Sammlungen vorzustellen.
Zuallererst war der Mensch von der Pflanzenwelt um ihn herum fasziniert. Jeder neuen Entdeckung wurde ein neuer Name gegeben. Doch sehr schnell wurden die Pflanzen sehr zahlreich und sehr häufig verwechselte man sie: Die Vielfalt war so groß, dass manche fast identisch sind.
Die erste Lösung, die die Botaniker fanden, war die Aufbewahrung und Klassifizierung der Arten. Sie sammelten eine Probe jeder Pflanze, die sie in Kategorien namens "Familie", "Gattung" und "Art" einteilten. Jede Probe wurde sorgfältig getrocknet und oft detailliert gezeichnet.
Da der Mensch das schönste Exemplar besitzen wollte, begann er dann, die Pflanzen zu domestizieren. Er behielt nur die besten. Bei jeder neuen Generation entstanden aus den vielversprechendsten Samen kräftigere Pflanzen und so weiter…
Ende des 19. Jahrhunderts machte der Botaniker Mendel die großartige Entdeckung der Genetik, indem er das Vorhandensein von Erbmerkmalen bei den Pflanzen aufzeigte, die man kombinieren kann: Das ist die Hybridisierung.
Botaniker, Wissenschaftler und Forscher gleichermaßen werden sehr schnell in diesem Bereich zu Experten. Sie entnahmen aus ihrer großen Sammlung natürlicher Pflanzen die Exemplare, die sie interessieren, kreuzten sie und warteten auf das Ergebnis... Die jungen Pflanzen werden sorgfältig in den Regalen des Labors eingeordnet, das man als Phytothek bezeichnen kann, bis man manchmal eine außergewöhnliche Blattbildung oder Blüte erzielte!
Zu dieser freudigen Entdeckung lädt der Garten ein, nur einen Schritt von den natürlichen Pflanzen entfernt, die der Ursprung dieser großartigen Hybridisierungen waren.