A. Makoto Azuma
“Bibliothèque végétale / Block flowers”
Mit seiner leidenschaftlichen Begeisterung für die Pflanzenwelt und insbesondere für Blumen, mit denen er spektakuläre Konstruktionen kreiert, erfindet Makoto Azuma unermüdlich Inszenierungen, in denen die unendliche Vielfalt botanischer Farben und Formen entdeckt und betrachtet werden kann.
So hat er ein außergewöhnliches Herbarium entworfen, das in einer speziell für diesen Anlass errichteten Bibliothek in Chaumont-sur-Loire zu sehen ist. Darin erscheinen echte Blumen, die durch ein transparentes Harz verewigt werden, in allen ihren ästhetischen, grafischen und farblichen Dimensionen.
Auch die faszinierende Skulptur einer Mädchen-Kiefer ist zu sehen.
Im 17. Jahrhundert zelebrierten holländische Künstler die Nichtigkeit des Lebens in Vanitas-Gemälden. Von genau diesem Wunsch ist auch Makoto Azuma beseelt, als er eine Reihe zeitgenössischer Herbarien erschafft, die er als Block Flowers bezeichnet.
Seine pflanzlichen Materialien wählt er auf intuitive, subtile, sinnliche Weise aus, mal am Verkaufstisch eines Händlers, mal in den Tiefen der japanischen Gebirge. Die auserwählten Pflanzen, die auf dem Höhepunkt ihrer Pracht erstrahlen, werden gefriergetrocknet und dann in Acrylharzblocks eingekapselt. Die Mädchen-Kiefer goyō matsu, wörtlich „fünfnadlige Kiefer“, wird in ihrem Ursprungsland Japan sehr häufig als Bonsai verwendet.
Die künstlerische Intention von Makoto Azuma besteht darin, die natürliche Schönheit der Pflanzen mit der künstlichen Schönheit eines Acrylblocks zu konfrontieren und gleichzeitig zu vermischen, um ein neues Gefühl hervorzurufen.
So gelingt es dem Künstler, dem Unausweichlichen zu trotzen, das Vergängliche weiterzuführen, die Schönheit einer Blüte, einer Kiefer für immer festzuhalten, wie eine ewige Liebe. Jedes Herbarium wird zu einer kleinen ästhetischen, vergänglichen Kapsel, „die Generationen überdauern kann, wenn sie nicht voll der Sonne ausgesetzt ist“.