F. Léa Barbazanges
"Cristaux"
Das Werk MicaPenrose, das in Zusammenarbeit mit Sylvain Ravy, Forscher am CNRS, entstand, zeigt einen Quasikristall mit Ziegeln, die aus einem periodischen Kristall, nämlich Glimmer, bestehen. Genau dieses Mineral bringt Sand und Kieselsteine zum Glitzern. Die Farben, die die gleiche Palette aufweisen wie Seifenblasen, gehen auf die optischen Eigenschaften des Glimmers zurück und ändern sich je nach Blickwinkel des Betrachters. Von der Seite tritt die natürliche Farbe des Minerals zutage. Das Motiv – eine Penrose-Parkettierung – ermöglicht eine modellhafte Darstellung der atomaren Struktur eines aus einer Aluminiumlegierung entstandenen Quasikristalls, dessen Entdeckung im Jahr 2011 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde. Der Rahmen von MicaPenrose besteht selbst aus einer Aluminiumlegierung. Die Entdeckung des Quasikristalls hat die Vorstellungen der Wissenschaftler von der Ordnung der Materie radikal verändert.
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Sylvain Ravy, Forscher am CNRS, entwickelt, mit Unterstützung der Diagonale Paris-Saclay, der Region Grand Est und der fachlichen Beratung von Denis Gratias, Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
BIOGRAPHISCHE ANGABEN
Léa Barbazanges wurde 1985 in Rennes geboren. Sie lebt und arbeitet in Straßburg. Im Jahr 2009 schließt sie ihr Studium an der École Supérieure des Arts Décoratifs in Straßburg ab. Ihre Arbeit wird in Einzelausstellungen gewürdigt, so 2014 in der Galerie Xippas in Paris oder 2017 im Kunstzentrum von Jekaterinburg (Russland). Auch an Gruppenausstellungen hat sie teilgenommen, darunter N’oublions pas que le vertige se prend sur les hauteurs in der Kunsthalle von Mülhausen (2010), Au fil des araignées im Nationalen Naturhistorischen Museum in Paris oder im Hurrle-Museum in Durbach bei Offenburg.
2013 nimmt sie als einer von 70 aufstrebenden Künstlern an der 58. Messe für zeitgenössische Kunst in Montrouge teil. Im Jahr darauf begibt sie sich für eine Künstlerresidenz nach Südkorea. 2014 präsentiert sie ihre Arbeit außerdem im Rahmen der Kunst-Initiative Expérience Pommery #12 im Domaine Pommery (Reims). 2016 und 2017 nimmt sie an der Messe für zeitgenössisches Zeichnen Drawing Now im Carreau du Temple in Paris und an der Cité Internationale des Art, ebenfalls in Paris, teil. Als Preisträgerin des Programms „Hors les murs“ vom Institut Français weilt sie im Juli 2017 für eine Künstlerresidenz im russischen Satka.
2018 ist ihr Werk Teil der Gruppenausstellung L’impermanence bei der Fondation Fernet-Branca in Saint-Louis (Elsass), außerdem nimmt sie mit Particules an der Veranstaltung Voyage à Nantes und an der Saison 2 des Zentrums für zeitgenössische Kunst Les Tanneries in Amilly teil.
Im November 2019 stellt sie in Zusammenarbeit mit Sylvain Ravy, Direktor des Labors für Festkörperphysik der Universität Paris-sud und Forscher am CNRS, beim Festival CURIOSITas für Kunst und Wissenschaft, das von der Universität Paris-Saclay in Massy organisiert wird, aus. 2020 wird sie insbesondere für eine Künstlerresidenz im Schloss Monbazillac weilenund auf Einladung von COAL in der Halle aux Sucres von Dünkirchen eine Ausstellung halten. Ihre Arbeit wird in der Ausstellung L'œil de Huysmans: Manet, Degas, Moreau im Musée d'Art Moderne et Contemporain in Strasbourg zu sehen sein.