Die Pflanzensammlungen
Prés du Goualoup
Die Domaine von Chaumont-sur-Loire ist seit 2009 als „Jardin remarquable“ (bemerkenswerter Garten) eingestuft und es wurden hier im Laufe der Jahre neue Variationen und Metamorphosen geschaffen: Egal, ob man an die blassen, duftenden und in Bögen angelegten Rosengärten bei den Restaurants, an die zu Tausenden angepflanzten, pastellfarbenen Tulpen und Narzissen, an die Gärten zwischen den Festival-Gärten oder an die einfarbig blauen und violetten Gärten denkt – es wird auf die Gesamtwirkung geachtet, auf die gleichmäßigen Farben und auf die bildliche Dimension der Anpflanzungen.
Die Domaine von Chaumont-sur-Loire ist jedoch nicht nur der Schauplatz ästhetischer oder kurzlebiger Gärten, sondern ist auch eng mit all der Vergänglichkeit des Gartens verbunden: mit der kurzen Zeit der Festivalgärten, aber auch mit der langen Zeit der großen Parks und der Erinnerung an die Geschichte der Orte. Der Prinz und die Prinzessin de Broglie, die letzten Privatbesitzer des Schlosses, entpuppten sich in ihrem Briefwechsel mit dem Verwalter der Domaine nämlich als große Pflanzenliebhaber. Ende des 19. Jahrhunderts beauftragten sie den berühmten Landschaftsgestalter Henri Duchêne mit der Erschaffung von Gewächshäusern, einer Orangerie und eines großen Wintergartens, in dem sie Pflanzensammlungen pflegten, die bei den angesehensten Gartenbauwettbewerben der damaligen Zeit prämiert wurden.
Da die Domaine von Chaumont-sur-Loire ein geschichtsträchtiger, der Natur und der kreativen Gestaltung gewidmeter Ort ist, erschien es uns wichtig, die Prés du Goualoup und bestimmte Bereiche des Internationalen Gartenfestivals mit Pflanzensammlungen zu bereichern, mit regelrechten lebenden Bibliotheken botanischer Arten und Pflanzensorten, die es den Besuchern ermöglichen dürften, neue oder überraschende Pflanzen zu entdecken und aufzuziehen.