07. Parenthèses (Re)naissantes
GESTALTUNG
Anne, Caroline, Eglantine, Emmanuel und Matthieu lernen sich 2021 an der Nationalen Hochschule für Landschaft von Versailles kennen, wo sie zwei Jahre lang eine Fortbildung in „Gartenplanung und -gestaltung in der Landschaft“ absolvieren. Trotz ihrer unterschiedlichen Werdegänge eint sie der Wunsch nach einer beruflichen Neuorientierung mit einer Mischung aus Kreativität und Gespür für die Welt der Pflanzen und des Lebendigen. Kurz nach Erlangung ihres Abschlusses beschießen sie, ihre neue Berufspraxis mit der Teilnahme am Internationalen Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire zu beginnen. „Parenthèses (Re)naissantes“ ist ihr erstes gemeinsames Gartenprojekt, ein Garten, der die praktische Umsetzung ihrer neuen Kompetenzen verkörpert, ein Raum, in den die Diversität ihrer Lebensläufe einfließt, ein Ort, der rund um die Komplementarität ihrer Persönlichkeiten kreiert wurde. Da sie sich alle vom Thema Klimawandel angesprochen fühlen, setzen sie im Garten als Quelle des Lebens gemeinsam auf die Kraft der Pflanzen, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für diese grundlegenden Fragen weiter zu sensibilisieren.
Die Pariserin Eglantine Imbot hat trotz ihrer urbanen Prägung bereits früh ein Bewusstsein für die Bedeutung der potenziell wohltuenden Wirkung der Pflanzenwelt in unseren Lebensräumen auf unser Wohlbefinden entwickelt. Die DPLG-Architektin mit Abschluss der Hochschule Paris-Belleville arbeitet 16 Jahre an verschiedenen Architekturtypologien, ehe sie beschließt, sich in Planungsprojekten zu engagieren, die das Verhältnis zum Lebendigen und zur Umwelt in den Mittelpunkt stellen. Sie hat gerade ihre Fortbildung an der Nationalen Hochschule für Landschaft von Versailles absolviert, die sie mit einem Diplom in „Gartenplanung und -gestaltung in der Landschaft“ abschließt. Fortan engagiert sich Eglantine bei der Umsetzung von Projekten in der Größenordnung von Gebieten, Parks und öffentlichem Raum, bei denen es für sie von grundlegender Bedeutung ist, die Stadt und die biologische Vielfalt enger miteinander zu verknüpfen. Sie lässt ihren Wunsch, angesichts der Klimaprobleme zur Verbesserung der Lebensqualität im urbanen Raum beizutragen, Gestalt annehmen, indem sie ihn im Lauf der Jahreszeiten mit einer erholsamen Frische, Vitalität und ästhetischer Freude bereichert.
Als Kind verbringt Anne Gilot ihre Sommer in Anjou, wo ihre Großeltern ihr die Kunst nahebringen, einen Gemüsegarten zu bebauen und einen Garten unter Berücksichtigung der Jahreszeiten und Pflanzen zu hegen. Nach dem Studium an der Architekturschule für Stadt und Gebiete und anschließend an der Architekturschule Paris-Belleville erlangt sie ihren Abschluss, bevor sie Frankreich verlässt, angetrieben von ihrer Neugier und ihrer Begeisterung für Herausforderungen und Erkundung. Die Jahre, die sie im Kongo, in Schottland, im Nahen Osten, in Kanada und Südafrika verbrachte, dienen ihr als unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Ihre Rückkehr markiert einen entscheidenden Wendepunkt: Anne beschließt, das Lebendige in ihre Raumplanung einzubeziehen und wendet sich der Gartengestaltung zu. Zu diesem Zweck besucht sie die Nationale Hochschule für Landschaft von Versailles und absolviert die Ausbildung „Gartenplanung und -gestaltung in der Landschaft“. Gefesselt von der Geschichte der Gartenkunst, begeistert von dem mächtigen Einfluss des Lebendigen auf die Räume, verfolgt Anne fortan das Ziel, die Architektur durch die Dynamik des Gartens, seine Zyklizität und seine Entwicklung zu beleben. Aus ihrem eigenen Wohlbefinden beim Blick auf weitläufige Landschaften und die Schönheit der Natur heraus versucht Anne, dieses Gefühl in ihre Gärten zu transportieren und dabei den Reichtum der Ökosysteme in der Komposition ihrer Pflanzenszenerien zu bewahren.
Die gebürtige Toulouserin Caroline Semere trägt ihre Heimatstadt im Herzen, ist aber zugleich fasziniert von den fernen Gefilden des Hohen Nordens, den sie erkundet und bereist, sobald sich ihr die Gelegenheit dazu bietet. Ihre berufliche Laufbahn beginnt sie im Informatiksektor, wo sie 12 Jahre lang arbeitet: Als sie ihren Fachhochschulabschluss (BTS) in der Tasche hat, entwickelt sie in diesem Bereich ihren Organisations- und Kommunikationssinn, den sie durch die Leitung und Koordination von Projektteams in den Dienst anderer stellt. Getragen von dem Wunsch, mit ihrer Arbeit fortan einen bedeutsamen Beitrag zum Erhalt der Umwelt zu leisten, beginnt sie 2021 eine Umschulung in Form einer Ausbildung in „Gartenplanung und -gestaltung in der Landschaft“ an der Nationalen Hochschule für Landschaft von Versailles. Im Laufe dieser Ausbildung arbeitet Caroline an Projekten unterschiedlicher Art und Größenordnung. Ihr Studienabschlussprojekt zur Sanierung der Außenbereiche des Appellationsgerichts von Versailles findet Beachtung und wird für eine künftige Umsetzung ausgewählt. Angesichts all dieser Erfahrungen beschließt sie, ihren neuen Beruf im öffentlichen Dienst auszuüben. Caroline begeistert sich leidenschaftlich für die technischen Phasen der Planung und die Begleitung ihrer Umsetzung. Heute stellt sie ihre umfassende Expertise in den Dienst der Sache, die ihr besonders am Herzen liegt: die Landschaftsplanung.
Seit seiner Kindheit in der Provinz Le Perche mit ihren grünen Hügeln, in denen er viel unterwegs war, hat sich Emmanuel Joseph sein Gespür für heimatliche Landschaften und Authentizität bewahrt und es kultiviert. Nach mehr als 20 Jahren im digitalen Bereich hat er aus seinem ersten Beruf einen flexiblen, offenen und entwicklungsfähigen Pragmatismus in Sachen Projektleitung zurückbehalten. 2021 mischt Emmanuel die Karten seiner Ingenieurskarriere neu und beschließt, sich dem Lebendigen zuzuwenden, auf der Suche nach mehr Sinn und einer tieferen und engeren Rückbesinnung auf die Natur. So absolviert er eine Weiterbildung an der Nationalen Hochschule für Landschaft von Versailles. Regelrecht verwandelt durch diese Erfahrung, die es ihm ermöglicht, neue Bekanntschaften zu schließen und tragfähige Beziehungen zu knüpfen und gleichzeitig seine Kreativität zu erforschen und auszubilden, erlangt er 2023 seinen Abschluss in „Gartenplanung und -gestaltung in der Landschaft“ mit einem viel beachteten Projekt, das auf seiner Vorliebe für Weinbaulandschaften beruht. Fortan arbeitet Emmanuel als Gestalter an ausgefeilten privaten und institutionellen Projekten.
Matthieu Bureau lässt sich von den Farben und Texturen eines Gartens seiner Kindheit inspirieren, um bereits in sehr jungen Jahren Kleider zu entwerfen, wobei ein eklektisches Gespür für alle Arten von Kunst zum Ausdruck kommt. Nach einer Ausbildung in Literatur, plastischen Künsten und Modedesign wird seine Arbeit, die sich in eine gewisse Pariser Handwerkstradition einreiht, beim Internationalen Festival für Kunst und Mode in Hyère ausgezeichnet. Nach und nach wird er zum Gestalter seiner eigenen Kollektion, Designer und künstlerischen Direktor für verschiedene Luxusmarken in Frankreich, Italien und Japan. Mit der Zeit spezialisiert er sich auf Haute Couture und Bühnenkostüme, leitet komplexe Teamprojekte, bei denen die Personalisierung des schöpferischen Prozesses im Mittelpunkt steht. Mit dem Wunsch, das Lebendige zu seinem neuen Arbeitsthema und einem nachhaltigeren Anliegen zu machen, beschließt Matthieu, seine eigene Gartentätigkeit zur treibenden Kraft für eine Umschulung an der Nationalen Hochschule für Landschaft von Versailles werden zu lassen. Hier arbeitet er nun am Raum über den Körper hinaus, um dessen Bewegungen und Wohlbefinden zu fördern. Nach dem Abschluss seines Studiums in „Gartenplanung und -gestaltung in der Landschaft“ versucht er, bei Aufträgen sein Gespür für die Wünsche der Auftraggeber und Nutzer zu entwickeln und deren ästhetische Wünsche und Lebenskunst umzusetzen. Er möchte neue Geschichten über maßgeschneiderte Gärten schreiben, die Einzigartigkeit von Orten in Symbiose mit ihrer Landschaft und Architektur neu beleben, kurzum das prächtige Gewand ihrer Natur auf lebendige, fröhliche Weise in Szene setzen.