14. Retour aux racines
Unsere Böden sind lebendig! Sie sind einer der stillschweigenden Pfeiler unserer Ökosysteme. Tagtäglich nähren sie uns und machen es möglich, dass sich der Kreislauf des Lebens fortsetzt. Sie sind die geheimen Wächter der Entwicklung des Lebens auf der Erde. Seit Darwin haben wir den Eindruck, dass sich alle Lebewesen auf der Welt in einem fortwährenden Wettbewerb unablässig bekämpfen ... Dabei haben Wissenschaftler vor 150 Jahren herausgefunden, dass noch ein weiterer, extrem leistungsstarker Mechanismus die Lebensgemeinschaften auf der Welt belebt: die Kooperation über ein wahres Netzwerk. Unter unseren Füßen verbirgt sich die unglaubliche Welt der Rhizosphäre. Eine Welt, in der das gegenseitige Helfen die Regel ist. Eine Welt, in der die Wurzeln der Pflanzen in Symbiose mit den Pilzen leben, kommunizieren und Austausch betreiben. Diese Symbiose, die als Mykorrhiza bezeichnet wird, trat vor ungefähr 450 Millionen Jahren zum ersten Mal auf und überdauerte fünf Massensterben von Lebewesen auf der Erde.
Angesichts der heutigen sozialen und umweltpolitischen Herausforderungen erscheint das Hervortreten einer kollektiven und kooperativen Intelligenz als etwas Unverzichtbares. Sich zu vereinigen, um „mit der Natur eine Gesellschaft zu bilden“ ist die Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Schaffen wir es, uns von dieser unterirdischen Kooperation inspirieren zu lassen? Durch die blau bemalte Wurzelarchitektur eines hundertjährigen Baumes begibt sich der Spaziergänger auf eine poetische Reise in das Leben der Böden. Diese Inszenierung hebt die unglaubliche gegenseitige Hilfe hervor, die sich tagtäglich unter unseren Füßen abspielt, und lässt uns auf unserer Ebene in diese Welt eintauchen.
GESTALTUNG
Alan Douchet ist in Paris geboren und wuchs im Großraum Paris in einer Landschaft aus Beton auf. Aufgrund seiner Begeisterung für Kunst wendet er sich zunächst der Architektur und der Raumgestaltung zu. Bei einem Praktikum in einer Architekturagentur entdeckt Alan den Bereich Landschaftsprojekt für sich. Fortan entwickelt er eine wachsende Neugier für Landschaft und Natur, die bis dahin für ihn lediglich im Hintergrund standen. Nach einem Ingenieurdiplom in Raumdesign in Paris studiert er 4 Jahre lang an der École Nationale Supérieure d’Architecture et de Paysage in Lille. Im Laufe seiner Studien ist er Mitbegründer der Vereinigung Lisière(s), die sich mit der Sanierung und Neueröffnung des Jardin Écologique du Vieux-Lille beschäftigt. Als er seinen Abschluss in der Tasche hat, zieht Alan 2016 in die Niederlande, wo er eine Zeit lang in einer Agentur arbeitet, bevor er von der Stadt Amsterdam eine Stelle als Landscape Designer bekommt. In dieser Zeit arbeitet er hauptsächlich an der Gestaltung öffentlicher Räume und lernt Ton Muller kennen, Senior-Landschaftsplaner der Stadt Amsterdam und Spezialist der Stadt für Anpflanzungsskizzen. Bei ihm perfektioniert Alan seine Kenntnisse im Pflanzenbereich, die Konzeption der Pflanzenpalette und die Zusammenstellung „naturalisierender“ Anpflanzungen, ein Stil, der in den angelsächsischen Ländern entwickelt und durch Piet Oudolf und Nigel Dunnett bekannt wurde. Seit Anfang 2020 arbeitet Alan freiberuflich in Paris und Amsterdam. Seine Tätigkeit dreht sich um die Gestaltung der Gärten von Privatleuten, die Durchführung freiberuflicher Aufträge für Agenturen und um die Gebietssondierung für Gemeinden und Gemeindeverbände.