02. Le jardin de la termitière
Garten des Termitenhügels
In Afrika haben Wissenschaftler beobachtet, dass in den großen Termitenhügeln, die eine Höhe von bis zu 9 Metern erreichen können, die Temperatur relativ kühl bleibt, sogar bei einer Außentemperatur von über 40 °C. Diese Meisterleistung, eine wahre natürliche Klimaanlage, wird von den Termiten vollbracht, und zwar mit einem raffinierten System aus Lufttaschen, das eine natürliche Belüftung verursacht. Die Luft dringt durch Öffnungen im Bodenbereich ins Innere, kühlt auf dem Weg durch Gänge, die ziemlich tief in die Erde gegraben wurden, ab, und steigt dann durch einen zentralen Schornstein und weitere Kanäle des Termitenhügels wieder nach oben, von wo aus sie wieder nach draußen geleitet wird.
Der simbabwische Architekt Mick Pearce arbeitet seit 20 Jahren an einem Modell für nachhaltige Architektur, indem er Prinzipien der Biomimese erforscht. Er ließ sich von der Genialität der Termiten inspirieren, um das Einkaufszentrum Eastgate in Harare (Simbabwe) zu kreieren. Die frische Nachtluft wird auf unterer Ebene eingefangen und belüftet das Gebäude auf natürliche Art durch eine aufsteigende Bewegung der Luft und die Zirkulation durch ein ausgeklügeltes Netz aus Säulen und Öffnungen nach draußen, was gemessen an der traditionellen Architektur eine beträchtliche Energieersparnis ermöglicht.
Durch die Biomimese und das Untersuchen von Lösungen aus der Natur sind wir in der Lage, bei Vorgängen der traditionellen Fabrikation innovative Ideen anzuwenden, und genau das soll der Jardin de la termitière (Garten des Termitenhügels) zeigen.