Ausgabe 2012 - Gärten der Genüsse, Gärten des fantastischen Wahnsinns

20. Delirium tremens

published at 27/10/2017

"Delirium tremens", Festival des Jardins 2012 - © E. Sander

Der Garten Delirium Tremens entsteht aus dem Delirium: eine Szenographie aus sonderbaren pflanzlichen, mineralischen und tierischen Welten … Bei dieser ungewöhnlichen Einladung, den Pfad verschwundener Poeten zu beschreiten, gleitet der Blick fast gegen seinen Willen zwischen die Ebenen eines Bewusstseins, das die Welt der Genüsse und des Deliriums verbirgt. Die Vernunft verflüchtigt sich beim Kontakt mit verbotenen Pflanzen, schwankt im Rhythmus von fallenden Brettern, zerstreut sich in dem fantastischen Traum von exquisiten und Schrecken erregenden Pflanzen. Der Garten belebt sich in optischen Halluzinationen, welche den Besuchern die Orientierung nehmen und sie so beherrschen, dass sie darin bis zum Höhepunkt des Deliriums versinken.

In diesem Garten, in dem die Inszenierung an trügerische und schamanenartige Träume im Gefolge der großen Autoren des Symbolismus erinnert, stehen die kindlichen Fantasien im Mittelpunkt. Unvermutete Pflanzenkombinationen zeichnen utopische Hirngespinste, die Graphik stellt die üblichen Materialien bis zur Illusion auf den Kopf, die Sinnesreizung kann uns sogar bis zum Schwanken und zur Halluzination führen.

gestaltung

Marine VIGIER und Émilie DELERUE, Landschaftsgärtnerinnen DPLG, Marie-Laure HANNE, Landschafts-Designerin, Jérôme JOLY und Frédéric DELCAYROU, Gärtner

FRANKREICH

Von links nach rechts: Emilie Delerue, Frédéric Delcayrou, Jérôme Joly, Marie-Laure Hanne und Marine Vigier

Marine Vigier ist Landschaftsgärtnerin DPLG. Höheres Fachdiplom (BTS) in Landschaftsplanung, Diplom der ENSAP Bordeaux, Mitglied und Verwalter der Delegation des Périgord der Vereinigung Maisons Paysannes de France (MPF 24 – Landhäuser in Frankreich). Landschaftsgärtnerin in dem multidisziplinären Netz der „Planer und Forscher“ in Gestaltung (Human Design Workshop), um Ökobau-Projekte zu entwickeln, indem ein vernünftiger zeitgenössischer Stil für Architektur und Landschaft angeboten wird, bei dem traditionelle, umweltfreundliche Materialien zum Einsatz kommen; somit wird aus der Landschaft der Vektor für Raumplanung.

Emilie Delerue ist Landschaftsgärtnerin DPLG. Höheres Fachdiplom (BTS) in Gartenbauerzeugnissen, Diplom der ENSAP Bordeaux, Landschaftsgärtnerin bei Mandragore (16), Diplomarbeit in Chile über die Darstellungen und das Know-how der lokalen Bevölkerungen der Andenregion Araucania / Projekt ‚lasst uns eine Mauer bauen‘ für die Wiederaneignung der Landschaft, des Gemüsegartens und der Kunst der Verteidigungsmauer von La Rochelle in Nachbarschaftsvereinigung. Anthropologischer und soziologischer Ansatz für die autonome Emanzipation der Landschaften des Alltags.

Marie-Laure Hanne ist Landschaftsdesignerin. Licence in Angewandter Kunst, BTS Raum-Design, dann zwei Jahre an der ENSAP in Bordeaux. Interesse für den Lebensraum durch Design und Raumplanung. Persönliche Praxis mit einer Mischung aus Landschaft, Design und bildender Kunst. Die Arbeit und die Forschungen zeigen das Streben, umweltfreundlich geplante Projekte, die sowohl die sichtbare als auch die natürliche Umwelt berücksichtigen, umzusetzen, sowie Sensibilisierungsarbeit, die heute ungemein wichtig ist. Zurzeit in Avignon angestellt, um die Abteilung Landschaft von Griin aufzubauen, einem neuen Logo, das den Garten für alle zugänglich machen will.

Jérôme Joly ist seit 2001 Fachgärtner beim Generalrat der Dordogne, vorher war er Teamleiter in einem Fachbauunternehmen für Bodenbeläge. Gutes Know-how zum Material Holz: er hat zahlreiche Wege, Brücken, hölzerne Brückenbeläge und Holzzäune an den Naturstätten des Départements ausgeführt. Sein kleines Haus aus dem Jahr 1860, in dem er heute lebt, hat er ganz allein renoviert.

Frédéric Delcayrou ist seit 1999 Fachmann beim Generalrat der Dordogne. Als Leiter des Teams „Kreatives Schaffen“ hat er an der Realisierung jedes einjährigen Gartens im Kulturraum François Mitterrand in Périgueux (Dordogne) mitgearbeitet. Den Ausbau seines Fachwerkhauses hat er selbst gemacht.

gestaltung

GARTENPFLANZEN