Ausgabe 2011 - Gärten der Zukunft oder die Kunst einer glücklichen Artenvielfalt

13. La nature des choses

published at 07/11/2017

"La nature des choses", Festival des Jardins 2011 - © C. Diaz

Wenn die Natur ihre Rechte wiedererlangt...

Über einem sehr gepflegten Rasen erhebt sich der Prototyp des zeitgenössischen Hauses. Dieser erste, vollständig kontrollierte Bereich spiegelt eine domestizierte und gärtnerisch gestaltete Natur wider, die in der heutigen Zeit die wilde und spontane Natur ersetzt hat.

Der Besucher fühlt sich angezogen und folgt dem zum Haus führenden Weg, überschreitet die Schwelle und tritt ein in einen Lebensraum, in dem die Natur nach und nach ihre Rechte zurückerlangt. Bei dieser Passage vom Künstlichen zur Natur, vom Statischen zum Dynamischen, wird sich der Besucher der Berechtigung eines natürlichen, von biologischer Vielfalt geprägten Lebensraums bewusst.

Im Inneren gilt das Motto “Gleichgewicht”. Natur und Menschen koexistieren und die Pflanzen entwickeln sich im Dialog mit dem Innenmobiliar. Zwischen diesen beiden Gebieten, unserem privaten Lebensraum und dem der Natur kommt es zu einem reichen Austausch. Beispielsweise bildet sich in der Badewanne ein kleiner Tümpel, die Küche erobert ein Gemüsegarten, am Boden entsteht eine Wildwiese. Aus diesem Dialog zwischen dem Pflanzlichen und dem Menschen entsteht allmählich ein von Pflanzen geprägter Lebensraum: ein Garten der Zukunft und der Artenvielfalt, in dem Mensch und Natur zusammen leben, ohne einander zu beherrschen.

GESTALTUNG

Soline PORTMANN, Aurélie ZITA und Mioko TANAKA, Szenografen

FRANKREICH

Von links nach rechts: Soline Portmann, Mioko Tanaka und Aurélie Zita

Soline Portmann wurde 1984 in Paris geboren. Sie studierte in Paris (École des Arts Décoratifs) und in Barcelona (Institut Del Teatre) Szenografie. Danach lebte sie mehrere Monate in London und in New York. Sie arbeitet als Bühnenbildnerin der Compagnie 0,10 und der Compagnie Incandescence für Theaterstücke in Paris und in der Schweiz. Die Natur liegt ihr am Herzen; sie begeistert sich für die Gestaltung von Landschaften und führt Projekte durch, die Szenografie mit Landschaftsbau verbinden. Das Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire bietet für sie die Gelegenheit zur Durchführung eines neuen Projektes in diesem Bereich.

Mioko Tanaka wurde 1976 in Nagasaki geboren. Da sie sich seit ihrer Kindheit vom Zauber des Theaters und der Materie angezogen fühlte, war es kein Wunder, dass sie sich der Welt der Szenografie zuwandte. Sie studierte an der Kunsthochschule TAMA in Tokio Innenarchitektur. Ein Jahr lang reiste sie durch Asien, die USA und Europa. Sie arbeitete mehrere Jahre als Assistentin des leitenden Bühnenbildners und als Ausstatterin für mehrere Dreharbeiten in Tokio. Dann ging sie nach Paris und arbeitete nach einem Diplom in Szenografie (École des Arts Décoratifs) an mehreren museumswissenschaftlichen Projekten (Agentur SCENE) und schloss sich verschiedenen Theatergruppen an. Dieses Festival der Gärten von Chaumont-sur-Loire ist eine weitere Reise, zur Erkundung der Natur, des Lebendigen.

Aurélie Zita wurde 1983 in Paris geboren. Sie studierte dort Szenografie (École des Arts Décoratifs), in London Grafik (Central Saint Martins) und wieder in Paris Kommunikation (Sciences-po). Nach dem Kennenlernen der Welt des Theaters und dann der der Kommunikation wurde sie Beraterin bei Publicis. Der interdisziplinäre Dialog bietet für sie eine Kreativität fördernde Umgebung. Heute ist sie Beauftragte für Event-Kommunikation und unternehmensbezogene Kommunikation an der Hochschule für Kunstgewerbe und nimmt auch mit Partnern mit unterschiedlichen und sich ergänzenden Sachkenntnissen an Projektausschreibungen teil.

GESTALTUNG

GARTENPFLANZEN