06. Le jardin du présent intensément
GESTALTUNG
Als dplg-diplomierter Architekt (vom Staat ausgestelltes Diplom) und Schriftsteller unterrichtet Manuel Tardits an der Universität Meiji in Tokio, wo er seit über dreißig Jahren wohnt, Planung. Er besitzt einen Masterabschluss für Ingenieurwesen der Universität Tokio, den er im Labor von Fumihiko Maki erworben hat, mit dem er zusammenarbeitete. In der franko-japanischen Agentur Mikan, an dessen Leitung er seit 1995 beteiligt ist, führt er zahlreiche Gemeinschaftsprojekte in China und Japan durch. Seine Agentur wurde für seine Arbeiten mit zahlreichen Preisen prämiert, wie z.B. dem Holcim Awards für den Bereich Asien im Jahr 2014 und dem Preis des Japanischen Instituts der Architekten im Jahr 2016. Mit seinen Studenten nimmt er auch an internationalen Universitäts-Workshops teil (Japan, Hong-Kong, Thailand, Vereinigte Staaten, Frankreich, Belgien). Er ist einer der Kuratoren der Wechselausstellung, Japon, l’archipel de la maison (Japan, der Archipel des Hauses) und der Autor mehrerer Werke, unter anderen „Tokyo, portraits et fictions“ (Le lézard noir), „L’archipel de la maison“ (Le lézard noir), „Le dit des cigales“ (L’Harmattan). Besondere Aufmerksamkeit legt er auf den Pavillon de Thé, deren Komposition er unterrichtet hat. So hat er zwei von ihnen geplant und mit ihren Gärten aufgebaut: den Orgelpavillon (pavillon de l’orgue) und den Sardinenpavillon (pavillon de la sardine).
Nicolas Fiévé, Architekt, Historiker und Orientalist, ist Studiendirektor für den Fachbereich Geschichtswissenschaften und Philologie der Pariser Hochschule École Pratique des Hautes Études (EPHE), wo er Architekturgeschichte, Geschichte der Landschaftsgestaltung und der japanischen Gärten unterrichtet. Nach einem Architekturstudium und einem Studium für klassisches Japanisch studierte er mehrere Jahre lang an der Universität von Kyoto. Zurück in Frankreich war er von 1993 bis 2007 Forscher am Nationalzentrum für wissenschaftliche Forschung, bevor er im selben Jahr an die Pariser Hochschule École Pratique des Hautes Études ging. Er war Leiter des Forschungszentrums für ostasiatische Kulturen des Collège de France (Kolleg Frankreichs), eines Labors über die Kulturen Chinas, Japans und des Tibet. Einige seiner zahlreichen Veröffentlichungen sind „La ville et l’architecture du Japon ancien“ (Die Stadt und die Architektur des alten Japans - Maisonneuve und Larose, 1996), „Atlas historique de Kyôto“ (Historischer Atlas von Kyoto - Unesco-L’Amateur, 2008), und vor kurzem war er Mitherausgeber von „Vers une modernité architecturale et paysagère: modèles et savoirs partagés entre le Japon et le monde occidental“ (Hin zu einer architektonischen und landschaftlichen Moderne: geteilte Modelle und Kenntnisse zwischen Japan und der westlichen Welt - Collège de France, 2013). Er hat den Preis Giles der Akademie der Inschriften und Literatur sowie den Preis Shibusawa-Claudel verliehen bekommen, den die Zeitschrift Mainichi verleiht, sowie den Preis Joseph Carroll der Akademie der Inschriften und Literatur.
Nach ihrem Studium an der Universität Paris XI-Orsay in Natur- und Biowissenschaften und anschließend an der Nationalhochschule für Landschaftsgestaltung von Versailles gründete Florence Mercier 1988 ihre eigene Agentur in Paris. Seit 2001 unterrichtet sie an der Schule für Landschaftsgestaltung von Versailles und arbeitet häufig in Architekturschulen in Frankreich sowie bei Workshops und Konferenzen im Ausland. Weiterhin arbeitet sie an Landschaftsgestaltungsprojekten verschiedener Größenordnung, vom Garten bis hin zum größeren Gelände, in Frankreich und im Ausland. Sie setzt Studien und Projekte um, bei denen zahlreiche territoriale Logiken verbunden werden; viele Uferböschungen, Parks und Stadtbauprojekte in Frankreich und auch Asien. Als einen der von ihr gestalteten Gärten nennen wir den der französischen Botschaft in Peking. Weiterhin nimmt sie an künstlerischen Veranstaltungen wie dem Festival des modernen Kunstmuseums von São Paulo oder der Kunst-Biennale von Taipeh teil. Ihre Arbeiten spiegeln ihre persönliche und berufliche Laufbahn wider, inspiriert an Reisen und Begegnungen, bei denen sich abwechselnd verschiedene Interessen und Fachgebiete aneinandergereiht, vermischt und schließlich miteinander verknüpft haben – verbunden mit der Geologie, der Biologie, oder auch mit dem Orient –, welche alle den Menschen und seine Beziehung zur Natur und zum Raum hinterfragen. Ausgehend von diesen Situationen findet eine gewisse Anzahl wiederkehrender Themen ihre Übersetzung in einer plastischen, immer wieder besonderen Arbeit.
Frank Salama ist DPLG-diplomierter Architekt (vom Staat ausgestelltes Diplom) und leitet seit 1996 das Architekturbüro Frank Salama Atelier d’Architecture, welches auf Einfamilienhäuser (rund sechzig) und Mehrfamilienhäuser spezialisiert ist und außerdem Geräte entwirft (Schleusen). Seine Projekte wurden mehrfach ausgestellt (Biennale von Venedig 2012, Pariser Museum Pavillon de l’Arsenal, usw.) und eroberten beim Wettbewerb Archinovo 2015 den zweiten Preis. Seit 2010 ist er Dozent an der Schule für Architektur und Landschaftsgestaltung von Lille und unterrichtet hier Projektarbeit und gibt Kurse zur japanischen Architektur (Raum- und Stadtplanung in Japan). Weiterhin hat er an der Spezialschule für Architektur als Gastprofessor und später als Partner unterrichtet (2004-2009, seit 2015), sowie an der Pariser Grafikschule EPSAA (2010) Kurse zur Geschichte der Architektur gegeben. Weiterhin hat er an der Hochschule für Sozialwissenschaften den Unterricht von Augustin Berque betreut und zahlreiche Workshops an verschiedenen Universitäten in Japan und Peru geleitet (Tokyo, Kyoto, Lima). Regelmäßig veröffentlicht er Artikel über die japanische Architektur (Techniques et Architecture, Beaux-Arts, Casa Bella, Architecture à Vivre…), leitet Konferenzen zur Raumplanung Japans und nimmt an Gemeinschaftswerken teil.