Der alarmierende Garten, Le jardin des plantes disparues (Der Garten der ausgestorbenen Pflanzen) klingt wie ein Aufruf.
Die botanischen Gärten sind bevorzugte Zeugen der Artenvielfalt, die eine Vielzahl von Pflanzen mit ihren wissenschaftlichen Namen harmonisch miteinander vereinen. Pflanzenfülle, Schilderfülle… Aber wie viele Schilder haben sie nicht mehr vor sich, die Pflanze, die sie beschreiben?
Dieser Garten bringt durch das systematische Heraufbeschwören ausgestorbener Arten die gewaltsame Trennung zwischen Mensch und Natur zum Ausdruck. Der Garten wird umrandet mit quadratischen Schildern für die ausgestorbenen Arten überdeckt von dicken Strauchbeeten, die scheinbar die geordnete Bodenfläche zurückerobern wollen.
So findet sich der Besucher schließlich in einer immer archaischeren Anordnung der Pflanzen wieder, die hinter den Sträuchern kleine Heimstätten üppiger, blühender und duftender Vegetation zeigt, wie eine Einladung zurück ins Herz der Natur.
gestaltung
Denis VALETTE, staatlich geprüfter Architekt und Olivier BARTHÉLÉMY, Bildhauer
FRANKREICH
Von links nach rechts: Olivier Barthélémy und Denis Valette
Olivier Barthélemy erhielt zunächst ein Diplom der Hochschule Fotografie Image Ouverte in Nîmes, danach ein Diplom der Keramikerschule von Nancy, wo er lebt und arbeitet. Er ist spezialisiert auf den Entwurf und die Realisierung von Skulpturen aus Ton sowie Keramikbildern, die an seine Liebe für die Fotografie, Schwarz-Weiß-Arbeiten und Grafik erinnern. Seine Leidenschaft für Natur und Gärten und seine Freundschaft mit Denis Vallette bringen ihn nach Chaumont-sur-Loire. Dieses Gemeinschaftsprojekt wird ihm ermöglichen, seine Ideen rund um das Gartenkonzept zu entwickeln. Olivier arbeitet als Keramiker und mag es, seine Werke im Freien, in den Gärten, zu zeigen.
Denis Vallette ist staatlich geprüfter Architekt mit Diplom der Architekturhochschule von Nancy und Diplôme Universitaire de Technologie der IUT Génie Civil von Nancy. Sein Studienende prägten Aufenthalte in der Tschechischen Republik und in Granada (Spanien) und die Rückkehr nach Lothringen für seine Abschlussarbeit. Während seiner drei Jahre als Architekturassistent in Antibes erweckte der Mittelmeerraum sein Interesse an der Gartenkultur und -praxis, insbesondere der Colombières-Garten in Menton. Mit Sitz in Nancy bietet er seine Dienste als freier Architekt an, mit dem Willen, Architektur und Städtebau mit Gartenkunst zu verbinden. Er ist überzeugt, dass die Architektur ihren wahren Wert in ihrem Gleichgewicht mit der Natur erfährt, und ein besonders interessantes Gebiet darstellt, in dem sich Menschen, Ideen, Wissen und Künste kreuzen.