Der Sturm zieht vorbei, aber das Wasser bleibt, und der Mensch muss immer einfallsreichere Lösungen finden, um in dieser amphibischen Umgebung zu überleben. Er baut sich ein Floss als Erweiterung seines neuen Lebensraums aus all den noch verfügbaren Materialien und denen, die er auf der Wasseroberfläche findet. Das wird sein schwimmender Garten, eine wahre Experimentier-Plattform für eine romantische Lebensmittelkultur ohne Boden. Dieser Garten verkörpert eine unberührte, wilde Natur, welche die Zivilisation in den Hintergrund gedrängt hat. Er ist eine Ode an den menschlichen Einfallsreichtum in seiner Fähigkeit, sich anzupassen und Dinge zu erschaffen. Er erzählt die Geschichte eines Menschen, der trotz der Heftigkeit seiner Umwelt nach konkreten Lösungen sucht, um in dieser unbewohnbar gewordenen Welt zu überleben.
Die Besucher sind zum Eintauchen in das Universum dieser imaginären Behausung eingeladen. Sie entdecken zunächst einen mysteriösen Raum, in dem sich eine große Anzahl verschiedener Gegenstände ansammelt, lauter gesäte Indizien, die seine täglichen Arbeiten bezeugen. Wenn Sie den Dachboden verlassen, treten sie in seinen wirklichen Garten und verstehen seine wahre Natur.
GESTALTUNG
Lélia DEMOISY und Julie MAHIEU, Szenografen, und Adèle HOPQUIN und Maud NEGRON, DPLG-diplomierte Landschaftsgestalterinnen
FRANKREICH
Adèle Hopquin, Landschaftsgestalterin, die 2015 das (vom Ministerium ausgestellte) DPLG-Diplom der Hochschule für Landschaftsgestaltung von Versailles erhielt, pendelt zwischen Frankreich und Deutschland, ihrem Aufenthaltsland, in dem sie freischaffend in einem Umweltplanungsbüro arbeitet. Vorher studiert sie drei Jahre lang angewandte Kunst in Paris. Diese Erfahrung weckt ihr Interesse am Zeichnen und am Erforschen. Da sie von der Entdeckung neuer Horizonte fasziniert ist, untersucht sie während ihrem Landschaftsgestaltungsstudium das Projekt in Schottland und in Deutschland. In ihrer Studienabschlussarbeit erforscht sie in Indien die Frage nach der Flusslandschaft in der Millionenmetropole Delhi. Die Reisen, die Begegnungen, die Bücher oder auch die Politik, das alles sind Inspirationsquellen, die in ihre Arbeit als Landschaftsgestalterin einfließen.
Als Bühnenbildnerin und bildende Künstlerin, die 2015 ihr Diplom an der Kunsthochschule von Paris erhielt, erkundet Julie Mahieu Bereiche wie die Malerei, die Gravur und die Fotografie. Ihr Interesse für das Theater hat zur Folge, dass die den Weg zahlreicher Regisseure, Choreographen und Schauspieler wie Houdia Ponty, Caroline Marcadé, Simon Bourgade und Camille Bernon kreuzt, mit denen sie an mehreren Projekten für die Staatliche Hochschule für Schauspielkunst von Paris sowie für Vorstellungen der Pariser Szene arbeitet. Sie ist fasziniert von den Themen der Architektur des 20. Jahrhunderts und von der zeitgenössischen Literatur und findet Inspiration in ihrer Lektüre und bei ihren Spaziergängen durch die Stadt. Sie mag es, ihre Art, die Stadt und den Menschen zu sehen, über Installationen zu übermitteln, welche die uns umgebende Natur widerspiegeln und den menschlichen Einfluss auf die Dinge.
Nach einer Ausbildung im Bereich der angewandten Kunst wird Lélia Demoisy Bühnenbildnerin, als sie die Kunsthochschule abschließt. Sie beendet ihr Studium mit einer Installation und einem von ihr gestalteten und umgesetzten Kurzfilm in Anlehnung an das Werk von Antoine Volodine. Sie arbeitet sowohl für Film- als auch für Theaterproduktionen, weitet ihr Gebiet jedoch auf die Installation aus, die sie allein als Künstlerin oder zusammen mit Julie Mahieu signiert. Sie wird in Frankreich als Kind von Eltern, die ihre gesamte Kindheit in Afrika verbracht haben, geboren, und entdeckt schnell die Verlockung des Reisens: sie geht für einen Monat in den Libanon, für einen Monat nach Madagaskar und dann für 6 Monate nach Quebec, wo sie eine wissenschaftliche Arbeit über das Verhältnis eines einzelnen Individuums zur Natur schreibt und über die Übertragung dieses Naturexperiments ins Theater und ins Kino nachdenkt. Da sie sich um den 5000 m² großen Familiengarten kümmert, ist die Arbeit auf der Domaine von Chaumont-sur-Loire ein weiterer Schritt, ihren Beruf der Bühnenbildnerin der Landschaftsgestaltung näher zu bringen.
Maud Négron ist DPLG-diplomierte (vom Ministerium ausgestelltes Diplom) Landschaftsgestalterin und Dekorateurin. Nach einem literarischen Abitur wird sie in die Schule Olivier de Serres aufgenommen und erhält hier ein Diplom in Kommunikations- und Raumdesign. Durch diese erste Ausbildung kann sie die verschiedenen Raumdimensionen rund um das Projekt erkunden, seien sie plastischer, künstlerischer oder technischer Natur. 2011 wird sie an der Hochschule für Landschaftsgestaltung in Versailles in dasselbe Studienjahr aufgenommen wie Adèle Hopquin. Sie absolviert eine 3-jährige Ausbildung im Wechsel zwischen Schule und Agentur, während der sie ihre studentischen Recherchen durch berufliche Erfahrungen bereichert. Seit dem Abschluss Ihrer Ausbildung an der Hochschule für Landschaftsgestaltung in Versailles nutzt sie das Gelernte und arbeitet als Dekorateurin bei verschiedenen Kinoprojekten auf der Suche nach neuen Begegnungen und Erfahrungen.