Marc Couturier
"Tremblement de ciels"
Die Vorgehensweise von Marc Couturier ist in der Kunstwelt einzigartig.
Er ist ein wahrer Poet und versteht es, etwas Wunderbares, das man in der Regel nicht sieht, zu sehen und zu zeigen. Als unermüdlicher Beobachter des Alltäglichen kann er für das bloße Auge unsichtbare Zeichen und Analogien sehen und, besser als andere, faszinierende geheime Zusammenhänge zwischen den Dingen entschlüsseln.
Marc Couturier empfängt uns in der Domaine mit einem über dem Rasen schwebenden „Himmelsbeben“, einer aus Samba-Holz geschnitzten und mit Gold, für den Künstler das „Fleisch der Götter“, überzogenen Klinge.
Der Künstler schwärmt von Aukuben, in denen er eine subtile Verschmelzung von Pflanzen mit Sternen sieht. Indem er die Sterne auf ihren gesprenkelten Blättern betrachtet, erkennt er hier Sternennebel, welche den Kosmos widerspiegeln, und behauptet, dass es durch all diese pflanzlichen Sterne Millionen von Sternen auf der Erde gibt, und – wer weiß – vielleicht sogar mehr hier unten als im Himmel. So „kommt [seiner Ansicht nach] der Himmel zur Erde hinunter, und die Erde wird zum Himmel“.
Marc Couturier lädt uns mit seinen Buntglasfenstern, einer Sitzgelegenheit, einem Teppich und anderen mythischen Zeichen, die im Hof des Bauernhofes, am Wasserbassin (Pédiluve) und auf der Eselsgehege (Asinerie) verstreut sind, zu besinnlichen Stunden ein, die mit dieser gewöhnlichen und zugleich auch außergewöhnlichen Pflanze verbunden sind.
Er wird jedoch auch im Schloss goldene Klingen, mysteriöse Fässer und stimmungsvolle grüne Lachen, Spiegelbilder des Himmels, geheime Spiegel und bezeichnend für den Sternenhimmel, installieren.
BIOGRAFISCHE ANGABEN
Marc Couturier au Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2016 - © Éric Sander