05. LES SEPT PÊCHERS CAPITAUX
Mythen, wie die der sieben Todsünden - sei es in geschriebenen Geschichten oder in mündlichen Erzählungen - prägen die Vorstellungswelt des westlichen Menschen seit Jahrhunderten und lullen ihn darin ein.
Dieser Garten lässt die Weltanschauung von Thomas von Aquin anklingen, der die Idee der Todsünden konzeptualisiert hat. Er spielt mit den Worten „péché“ (Sünde) / „pêcher“ (sündigen/fischen) in Form eines wunderschönen Beckens, Spiegel der Seele, dessen reines Spiegelbild wie eine Einladung erscheint, tief ins eigene Innere zu blicken.
Die Sünden rund um das Becken, jede einzelne unterschiedlich, stellen Hochmut, Geiz, Neid, Jähzorn, Faulheit, Wollust und Völlerei dar und regen zur ruhigen Meditation über die Zügellosigkeit des Menschen an.
GESTALTUNG
Von links nach rechts: Gaël Brulé, François Lepeytre, Julien Douesnard und Franck Cazenave
Gaël Brulé ist Ingenieur für nachhaltige Entwicklung mit einem Doppeldiplom des französischen Instituts INSA und der schwedischen Hochschule KTH. Nach seinem Studium arbeitete er zwei Jahre lang zunächst als Berater bei Altran Netherlands in verschiedenen Schwerpunktgebieten (Transport, Investition und nachhaltiges Bauen) und später bei BIO Intelligence Service in Paris im Auftrag der Europäischen Kommission. Als Mitgeschäftsführer von Atelier CMJN baut er heute seine in den verschiedenen Planungsbüros erworbene Fachkompetenz im Bereich HQE (hoher Umweltstandard) weiter aus, unterstützt Bauleiter und Bauherren bei der Zertifizierung und lässt in seine Architekturprojekte seine immer wieder neu durchdachte Erfahrung in Umweltfragen einfließen. In seinem Engagement für dauerhafte Entwicklung verfasst er gemeinsam mit anderen Autoren Artikel über nachhaltige Architektur für „Cyberarchi”. Ferner schreibt er Artikel und wissenschaftliche Kapitel über die Soziologie des Wohlbefindens und ist Leiter des wissenschaftlichen Ausschusses der Fabrique Spinoza, einem Think Tank zur Förderung des gemeinschaftlichen Wohlergehens.
Nach Abschluss der Universität 2008 war François Lepeytre bald in verschiedenen führenden französischen Architekturbüros für nachhaltige Entwicklung tätig und machte sich mit den aufkeimenden Techniken ökologisch verantwortlicher Architektur vertraut. Diese Kompetenzen fügten sich nahtlos in das Projekt von Atelier CMJN, das die Beziehung zwischen Landschaft und Architektur in den Vordergrund stellt. Gemeinsam mit Gaël Brulé nahm er eine theoretische Abhandlung über nachhaltige Architektur in Angriff und wirkt an der Website „Cyberarchi” und der Zeitschrift „A vivre” mit. Seine Neigung zur Materialität des Projekts und die Überzeugung, dass Architektur und Landschaft inhärent miteinander verbunden sein müssen, bewegten ihn dazu, 2012 eine Ausbildung zum Landschaftsarchitekten zu beginnen, der er parallel zu den laufenden Landschaftsprojekten der Agentur folgt.
Nach Abschluss seines Studiums zum Umweltingenieur an der Hochschule INSA Rouen beschließt Julien Douesnard, seiner beruflichen Zukunft mit der Orientierung Landschaftsarchitektur eine neue Richtung zu geben und schreibt sich an der Hochschule für Landschaftsplanung E.N.S.P (École Nationale Supérieure de Paysage) in Versailles im Fach Landschaftsgestaltung-Landschaftsplanung ein. Anschließend ist er in verschiedenen Landschaftsplanungsbüros tätig, überwiegend in Paris, entwickelt jedoch parallel dazu seine eigenen Projekte weiter. Bei einem längeren Aufenthalt in Dänemark sammelt er Erfahrungen im Bereich Permakultur. Seinen Ursprüngen als Ingenieur wird er dabei nicht untreu – im Gegenteil. Er ist bei der Gestaltung immer bestrebt, Ästhetik, Umweltaspekte und Nutzung in Einklang zu bringen, eine charakteristische Gegensätzlichkeit für die Gestaltung an ihre Umgebung angepasster Räume.
Franck Cazenave leitete von 2002 bis 2008 die Abteilung „Wasserentnahmestellen / Stadtplanung” der Gruppe Eiffage-Forclum, mit der er 2007 für sein gesamtes Forschungswerk, zu dem auch „Phylleas Wall” gehört, eine begrünte Fassade zur Reduzierung des Energieverbrauchs im Rahmen der Klimatisierung, den 1. internationalen Preis erhielt. Innerhalb verschiedener internationaler NROs entwickelte er den Brunnenbau der „neuen Generation”, der Aspekten des öffentlichen Gesundheitswesens Rechnung trägt und noch heute Schule macht. Seit 2008 leitet er ein Ingenieurbüro für die Planung und Bauleitung von Brunnen und natürlichen Wasserbecken. Die von ihm entwickelten neuen Verfahren orientieren sich an Überlegungen der Quantenphysik. Mehrere Patente, Zeichnungen und Modelle rund um die Wassernutzung gehen auf ihn zurück. Ferner bietet er für technische Dienste und Landschaftsbauunternehmen Lehrgänge zum Thema Management natürlicher Wasserräume an.