13. HAUTE CULTURE
Haute culture („Hochkultur”) lässt Hochmut anklingen, das Verlangen gesehen zu werden, sich zu zeigen, sich den Blicken und dem Gelüst des Anderen auszusetzen, aber auch Neid, Begehrlichkeit.
In der Mitte dieses Gartens zieht ein Raster klare Linien und ordnet die Volumen eines Podests, auf dem extravagante Kleider in arroganten skulpturalen Formen ausgestellt zu sein scheinen. Schwarze Masken strukturieren den Garten und geben dem Besucher die Möglichkeit, die Kleider heimlich zu bewundern. Der Garten sieht sich als eine Metapher für diesen neuen Kontinent voller Hochmut und die Zurschaustellung des eigenen Ich in sozialen Netzwerken. Zentraler Antrieb unserer Sünden in der digitalen Welt ist sicherlich der Hochmut.
GESTALTUNG
Von links nach rechts: Pauline Legroux, Valentin Fayet und Jean Pouillart
Pauline und Valentin, deren Freundschaft noch auf die Schulzeit zurückreicht, eint ihre Begeisterung für Architektur und Design. Ihre Auswahl für den Wettbewerb des Internationalen Gartenfestivals ist ein erster vielversprechender Schritt im Hinblick auf ihre zukünftige berufliche Zusammenarbeit.
Valentin Fayet wurde in der Region Paris geboren, verbrachte seine Kindheit jedoch überwiegend im Herzen der Sologne. Als Sohn eines Diplomgärtners und Betriebsleiters eines Verpackungsunternehmens für Pflanzen entwickelt Valentin bereits sehr früh ein besonderes Gespür für Blumen und Pflanzen, eine Welt, die er bei vielen Besuchen in Baumschulen und Gärten mit seinen Eltern während seiner ganzen Kindheit aus nächste Nähe erleben kann. Sein lebhaftes Interesse für Pflanzen erwächst wie selbstverständlich. Seine allgemeine Wissbegierde kommt auch im naturwissenschaftlichen Bereich, in der Informatik, neuen Technologien und in der Kunst zum Ausdruck. Nach einem wissenschaftlichen Studium geht er nach Paris und schreibt sich 2008 zu einem Architekturstudium an der École Nationale Supérieur d’Architecture in Paris Val-de-Seine ein. Diese Studienjahre in Kombination mit seiner Berufserfahrung nährten seine Kreativität und vermittelten ihm wertvolle Arbeitstechniken und Methoden. In seiner Diplomarbeit stellt Valentin Fayet ein Sanierungsprojekt für die ehemalige Essigfabrik Dessaux in Orleans vor, ein Thema, das seiner Verbundenheit mit seiner ländlichen Herkunft und seiner Begeisterung für das Kulturerbe entspricht. Er schafft einen Raum für Ausstellungen und Experimente neuer Kunstformen. Heute, nach Abschluss seines Studiums, startet er als selbständiger Dienstleister ins Berufsleben, mit einem CAD-Angebot für Architekten (Zeichnungen, 3D, Infografik…) – und parallel dazu mit dem Wettbewerb im Rahmen des Internationalen Gartenfestivals in Chaumont-sur-Loire, eine wunderbare Gelegenheit für ihn, all seine Leidenschaften - Architektur, Kulturerbe und Natur - in einem Projekt zum Ausdruck zu bringen.
Mit 18 Jahren folgt Pauline Legroux dem Ruf der Kunst und kommt nach Paris. Sie studiert 3 Jahre an der École de Condé, Hochschule für angewandte Kunst, an der sie sich mit unterschiedlichsten Techniken der Grafik und der bildenden und visuellen Künste vertraut macht. Anschließend wendet sie sich zunächst der Innenarchitektur zu. Ihre erste Berufserfahrung gewinnt sie im Atelier Méthode unter der Leitung der Architektin Marie-Tiffany Hamon-Delgado, die sie für Öko-Architektur und die Arbeit mit Holz sensibilisiert. Hier kommt sie auch zum ersten Mal mit dem Gartenwettbewerb in Chaumont in Berührung, an dem Marie-Tiffany Hamon-Delgado 2009 mit dem Thema „Farbige Gärten“ selbst teilgenommen hat. Unter dem Einfluss dieser Begegnung beginnt Pauline ein Fachstudium in Freiraumdesign und beschäftigt sich in diesem Rahmen mit der Vielfalt der Gärten. In ihrer Diplomarbeit entwirft sie ein Sanierungsprojekt für die Markthallen Halles de Sceaux, die sie in einen Ausstellungsort für Innovationen im Gartenbereich verwandelt, ein Projekt in Resonanz mit dem Parc de Sceaux. 2011 tritt sie OBO bei, einem Büro, das sich auf Eventplanung spezialisiert hat. Sie begleitet das Architektenteam, mit dem sie gemeinsam kreative Lösungen rund um die Organisation von Defilees, Präsentationen und Events vorschlägt. Eine Erfahrung, bei der sie mit den Grundlagen der Szenografie vertraut wird und lernt, mit den ungeschriebenen Regeln und Symbolen der Welt der Mode und des Luxus zu spielen. Seit 2 Jahren ist sie nun bei CETEG beschäftigt, einem Generalunternehmen, in dem sie ihre technischen Fähigkeiten im Rahmen von zahlreichen Wohnungsrenovierungsprojekten weiterentwickeln kann. Es ist wichtig für sie, die Wünsche ihrer Kunden zu verstehen, zu kanalisieren und mit ihrer vielseitigen Kompetenz Wirklichkeit werden zu lassen: Gestaltung des Raums, des Lichts und Wahl der Materialien.