22. GREEN WITHOUT GREED
Viele Menschen sind der Ansicht, dass amerikanische Grünflächen nichts als ressourcenverschlingender Luxus sind – dabei ist diese Landschaftsform typisch für Hausgärten im ganzen Land
Ungeachtet örtlicher Wachstumsbedingungen liefern sich Gartenbesitzer einen Wettstreit, wer den schönsten Rasen in der Nachbarschaft besitzt. Erfüllen lässt sich dieser Wunsch nach makelloser Perfektion nur mit ständigem Gießen, Mähen, Kantenbeschneiden und chemischem Dünger, Hand in Hand mit der entsprechenden finanziellen und ökologischen Belastung. Green without Greed („Grün ohne Gier”) zeigt, wie mit unkonventionell eingesetztem Kunstrasen ein dynamischer grünender Garten geschaffen werden kann. Kunstrasen hält keine Überraschungen für den Gärtner bereit und lässt sich mit wenig Aufwand pflegen – für ein perfektes Pflanzenbild das ganze Jahr über, ohne intensiven Arbeitsaufwand.
Besucher, die den Garten betreten, sind sofort von dem üppigen Grün lebensechter Rasenvarianten in allen Schattierungen umgeben. Eine Rasendecke in zwei Grüntönen überzieht den Boden, aus dem sich spielerisch zwei Hügel erheben. Diese facettenreiche Rampe dient gleichzeitig als Sitznische. In der Mitte des Gartens befindet sich eine Wahrsagerkugel, in der sich das ständig wechselnde Licht spiegelt. Green without Greed lädt Kinder und Erwachsene dazu ein, sich in dieser genügsamen, künstlich Oase, für die Gier ein Fremdwort ist, auszuruhen, zu spielen und die Sinne zu verwöhnen.
GESTALTUNG
VEREINIGTE STAATEN
Von links nach rechts : Katherine Leise und Jessica Canfield
Katherine Leise ist im Aufbaustudienjahr des Landschaftsarchitekturprogramms der Kansas State University. Ihre Master-Studienarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie städtische Parkanlagen unterschiedliche Gemeinschaften besser integrieren können. Ihr letztes Praktikum absolvierte sie im US National Park Service und ist derzeit als Praktikantin für Kimley-Horn & Associates tätig. Katie verdankt ihre Liebe zur freien Natur ihrer Mutter, einer begeisterten Gärtnerin und Pflanzenliebhaberin.
Jessica Canfield ist wissenschaftliche Mitarbeiterin für Landschaftsarchitektur an der Kansas State University. Ihren Abschluss als Landschaftsarchitekt hat sie an der Harvard Graduate School of Design und an der Colorado State University erworben. Jessica konzentriert sich in ihrer Arbeit, Ihrer Lehrtätigkeit und ihrer Forschung auf die Verbesserung der sozialen und ökologischen Funktion öffentlicher städtischer Anlagen. Ihr besonderes Interesse gilt dem Konzept der Landschaftsperformance und der Beziehung zwischen optischen und funktionalen Aspekten der Landschaft. Als leidenschaftliche Lehrerin und Reise-Fan führte Jessica Studienreisen nach Skandinavien, China und New York.