13. PORTE-BONHEUR
Der Legende nach hat Eva aus dem Paradies ein vierblättriges Kleeblatt mitgenommen und diese sehr seltene Art auf der Erde verbreitet. Die Griechen hielten es für ein Gift, die Römer für ein Mittel gegen Schlangenbisse. Für die Druiden bedeutete der Besitz dieser Kleeblätter die Gabe, die Anwesenheit von Dämonen wahrzunehmen... Jahrhundertelang war das vierblättrige Kleeblatt stets geeignet, Überzeugungen und Mythen zu nähren, und wurde nacheinander mit allen Sünden und allen Tugenden ausgestattet.
Heute bringt dieser Mutant Glück. Haben Sie jemals eine Stunde damit verbracht, ein Grasstück in der Hoffnung zu durchsuchen, dieses wertvolle Kleeblatt zu finden, das Ihnen ohne jeden Zweifel Reichtum, Liebe, Gesundheit und Wohlstand bringen wird?
Porte-bonheur („Glücksbringer”) würdigt das Kleeblatt zweifach, indem es die ganze Fülle und Vielfalt der Art zeigt. Eine Sammlung vierblättriger Kleeblätter, die in allen Ecken der Welt gepflückt wurden, wird im Rahmen wie bei einem kostbaren Herbarium vorgestellt, während eine botanische Sammlung, die uns die Natur bietet, auf einem bunten Boden gezeigt wird. Doch Vorsicht, denn obwohl es hier die „offiziellen” Kleeblätter gibt, (Trifolium repens, Trifolium incarna...), gibt es auch Hochstapler, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sehen, aber nur blasse Kopien sind (Oxalis tetraphylla, Menyantes trifoliat…). Könnten Sie sie unterscheiden? Vielleicht haben Sie in dieser Sammlung das Glück, ein verstecktes vierblättriges Kleeblatt zu finden.
GESTALTUNG
Von links nach rechts: Claire Dugard und Christelle David
Claire und Christelle haben sich bei einem Planungsbüro in Lyon kennen gelernt, für das sie beide tätig waren. Nach 5 Jahren im gemeinsamen Büro freuen sich Claire und Christelle trotz ihrer unterschiedlichen beruflichen Ausrichtung jedes Jahr auf die gemeinsame Teilnahme am Internationalen Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire. Dieses Jahr wurde ihr Projekt „Porte-Bonheur” von der Jury des Internationalen Gartenfestivals von Chaumont-sur-Loire ausgewählt. Das Projekt soll auf der Parzelle 13 entstehen - ein Zufall, der glauben lässt, dass das vierblättrige Kleeblatt tatsächlich Glück bringt...
Claire Dugard hat 2003 die Hochschule für Architektur in Lyon abgeschlossen. Direkt im Anschluss an Ihr Studium war sie über mehrere Jahre hinweg als Projektleiterin bei verschiedenen Landschaftsplanungsbüros beschäftigt. Parallel dazu absolvierte Sie den Lehrgang HQE-Standard für hohe Umweltqualität an der Hochschule für Architektur in Lyon. 2011 entschloss sie sich, das Atelier La Belle Affaire zu gründen und damit die Landschaftsgestaltung in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit zu stellen. Die neu gewonnene Selbständigkeit gibt ihr die Möglichkeit, sich Architekturprojekten zuzuwenden. Heute definiert sich Claire als Landschaftsarchitektin und setzt sich das ehrgeizige Ziel, auf jede neue Anfrage mit dem besten Projekt reagieren zu können. Dieser Anspruch zeigt sich in ihrer nichtlinearen Entwurfsmethode mit Sprüngen, Vor- und Rückschritten..., die eine Konfrontation des Projekts mit allen Randbedingungen ermöglicht.
Christelle David ist Architektin und Landschaftsplanerin. Seit ihrer Kindheit bergen Gärten für sie besondere Verlockungen, die es bei sonntäglichen Spaziergängen im Schlosspark von Versailles und natürlich im Sommer inmitten der Loire-Schlösser zu entdecken galt. Nach einer Ausbildung an den Gartenbauschulen TECOMAH und École du Breuil schrieb sie sich an der École du Paysage Gembloux in Belgien ein, die sie 2002 als diplomierte Landschaftsarchitektin verließ. Anschließend arbeitete sie zunächst bei verschiedenen Planungsbüros in Paris und zog nach einigen Jahren nach Lyon um, wo sie heute als Bauleiterin in der Stadtplanung tätig ist. Ihre Kompetenzen kommen in Projekten unterschiedlichster Tragweite zum Ausdruck (Privatgärten, Gebäudekomplexe, städtischer Lebensraum, Krankenhausgärten, Stadterneuerung, ökologische Stadtteile, Gebäude unter Denkmalschutz). Ihre Leidenschaft gilt der Pflanzenwelt, sie liebt Spaziergänge durch die Landschaft und begeistert sich für die Geschichte der Orte. Bei der Projektarbeit legt sie großen Wert auf das Zusammenspiel verschiedener Disziplinen, die durch die Landschaft als Bindeglied in Bezug gesetzt werden.