12. LE REFUGE IMMERGÉ
published at 13/09/2017
Der „Siebente Kontinent“ breitet sich weiter über die Meere aus. Um diese enormen Mengen Kunststoff zu bearbeiten, errichtet der Mensch eine Filtermaschine in Form eines pflanzenbedeckten Ganges, die sich vom Kunststoff ernähren, wobei letzterer nach und nach zu Substrat abgebaut und durch den Kontakt zu den Pflanzen recycelt wird.
Wie bei einem Kloster umschließt der Gang einen beschaulichen Garten, der zum Himmel hin offen ist. Dieser Garten ist ein üppiger Ort, der eine Fülle von Pflanzen erkennen lässt, die den Betrachter überragen. In dieser Pflanzenmaschine kann er beginnen, sich wieder mit Sauerstoff zu versorgen.
Dieser Garten zeigt einerseits die Fähigkeit des Menschen, seine Fehler der Vergangenheit rückgängig zu machen und so etwas Positives aus den Abfällen herzustellen, indem er eine für sein Dasein vorteilhafte Umgebung mit Hilfe von Pflanzen begünstigt. Auf der anderen Seite zeigt er die Fähigkeit der Pflanzen zur Wiedergeburt, selbst unter schwierigen Bedingungen und oft ohne menschlichen Eingriff. So wie Stoffe durch die „pflanzliche Intelligenz“ der Pflanzen verwandelt werden. Je weiter man nämlich in den Garten hineingeht, desto mehr werden die Stoffe verbessert. Über dieses „Photo-Recycling“ wird der Kunststoff zu einem Teil des Lebenszyklus, so wie die Pflanze und der Mensch. Dieser findet in der Wiedereroberung der Pflanzen eine Ressource, die es ihm ermöglicht, seinen eigenen Einfluss auf die Natur einzuschränken.
Dieser Zufluchtsort ist für die Gestalter dieses Gartens eine Betrachtung, eine Vision des Gartens des kommenden Jahrhunderts, ein Garten, der zu unserem Überleben gebraucht wird, so wie eine neue Hoffnung auf die Vereinigung zwischen Pflanzen und dem Menschen.
GESTALTUNG
Maxime ARNOUX, Mathilde CHAREE und Loïc ANTUNES, Studenten
Michel AUDOUY, Lehrer
UNIVERSITÄT FÜR LANDSCHAFTSARCHITEKTUR VERSAILLES
FRANKREICH
Mathilde Charée
„Als motivierte und neugierige Gestalterin bin ich in meinem Beruf voll engagiert. Nach dem Literaturstudium begann ich am Höheren Institut für angewandte, um hier einen Fachhochschulabschluss in Raumdesign zu machen. Derzeit bin ich im letzten Studienjahr an der Hochschule für Landschaftsgestaltung von Versailles, ich studiere bis 2016. Ich interessiere mich für Projekte an den Küstengebieten und für deren Problematiken, wie den Tourismus und die Auswirkung des Anstiegs der Meeresspiegel, auf unsere territorialen Methoden. Andererseits taucht der Begriff der Anlage der Wege oft in meiner Arbeit auf, weil ich mir Fragen zur Art und Weise stelle, wie ein Gebiet oder eine Landschaft durchquert wird. Im Anschluss an einige Erfahrungen in Privat- und Landschaftsgärten schätze ich auch zartere Ebenen. Die Gelegenheit, in Marokko oder in South Carolina zu arbeiten, hat mir erlaubt, die verschiedenen Arten der Herangehensweise an die Landschaftsgestaltung weiter zu entdecken. Und zwar über das Kennenlernen einer neuen Kultur und einer neuen Flora. Die Reisen, egal ob im Rahmen von Praktika oder Entdeckungsreisen, können mir Stoff für meine Gedanken liefern und auch den Horizont zu meinem kreativen Beruf erweitern. Ich schöpfe meine Inspiration ebenfalls aus anderen Universen wie dem Film, der Bühnengestaltung, der grafischen Gestaltung und der Mode.“
Maxime Arnoux
„Alles beginnt mit einer Kindheit, die einen gewissen Sinn für Kreativität offenbart, der nach und nach in meinem Kopf das Interesse für die Landschaftsgestaltung aufkeimen lässt. Diese Neigung zur Gestaltung schlägt Wurzeln, und so beginne ich meine Ausbildung. In vier Jahren kann ich das Milieu der Arbeit in der Landschaftsgestaltung bei einer Ausbildung am Berufsgymnasium für Landwirtschaft und Gartenbau von Thuré im Departement Vienne entdecken, indem Theorie und Praxis miteinander verbunden werden und Praktika und Schule sehr regelmäßig wechseln; dank dieser intensiven Erfahrung bleibe ich überzeugt davon, dass es keine gute Theorie ohne Praxis gibt und umgekehrt. Die Zulassung zu einer künstlerischen Ausbildung lässt mich die folgenden drei Jahre am Berufsgymnasium für Design und angewandte Kunst Raymond im Departement Creuse eintauchen, während denen ich mich dazu entschließe, meine Kenntnisse durch einen Fachhochschulabschluss für Raumgestaltung nach einem Vorbereitungsjahr zu erweitern. Ich habe also erst seit 2012 einen meiner größten Wünsche verwirklicht, indem ich in die Hochschule für Landschaftsgestaltung von Versailles eingetreten bin, mit dem Ziel, das DPLG-Diplom (vom Ministerium ausgestelltes Diplom) zum Landschaftsgestalter zu erhalten und den Beruf auszuüben, für den ich diese unermüdliche Leidenschaft besitze.“
Loïc Antunes
„Ich bin Student im letzten Studienjahr an der Hochschule für Landschaftsgestaltung von Versailles, und in Albi habe ich bei meinem Fachhochschulstudium in Landschaftsgestaltung das Milieu der Gärten wirklich kennengelernt. Ich bin motiviert und neugierig, und daher möchte ich mein Studiengebiet erweitern, indem ich das Projekt parallel auf territorialer Ebene bearbeite. Ich bin musik- und filmbegeistert, bewahre ein pragmatisches Denken, das von künstlerischen Träumereien gefördert wird. Ich mag den Gedanken, dass die Landschaft und die Gärten in erster Linie ein Weg zur Übertragung sind. Als ständig lernender Landschaftsgestalter wird meine studentische Aktivität durch die Gestaltung von Gärten für Privatleute sowie durch das Vereinsleben bereichert. Einen Teil meiner Zeit verbringe ich vor Ort mit dem Studentenverein Chifoumi, um gemeinschaftliche Projekte zur Wiederverzauberung städtischer Brachlandschaften aufzubauen. Das Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire stellt für mich eine Gelegenheit dar, meine Laufbahn zu konkretisieren, es ist ein neuer Schritt, bevor ich meine Tätigkeit als DPLG-diplomierter (vom Ministerium ausgestelltes Diplom) Landschaftsgestalter beginne.”