À rebrousse-poil
Garten von Alexis Tricoire
Alexis Tricoire begeistert sich für die Natur. Seine Werke sind stets eine Mischung aus Design, Industrie und Pflanzenwelt. Oft hat er Einsätze in der Stadt mit Stadtmobiliar, das er nach Bedarf gestaltet, und er erschafft regelmäßig künstlerische Installationen zur Würdigung der Artenvielfalt und für den Erhalt naturbelassener Bereiche.
Er entwickelt ein originelles, kreatives Upcycling-Verfahren, bei dem Industrieabfälle in biomimetische Kunstwerke verwandelt werden. Es gibt zahlreiche Zusammenhänge zwischen den Bürsten und der Natur: Ihre unendlich vielfältigen Formen erinnern an die Prinzipien der Artenvielfalt und ihre faserige Beschaffenheit, ob pflanzlich, metallisch oder synthetisch, passt zur Biomimese. Durch die Zusammenstellung industrieller Bürsten mit einfachen geometrischen Formen (Kugel, Scheibe, Spirale, Zylinder, Linie ...) entstehen Gebilde, die wirken wie Blumen, Lianen, Pilze, Schlangen oder Bäume, und sehr viele weitere Formen, die aussehen wie eine Vielzahl imaginärer lebender Organismen.
Diese Zusammenstellungen fügt er in eine natürliche Landschaft ein, um eine Land-Art-Installation daraus zu machen. Sobald diese Elemente immersiv in einem natürlichen Umfeld platziert sind, tragen sie dazu bei, Voraussetzungen für einen Dialog zwischen Realität und Illusion zu schaffen. Eine Vereinigung wider die Natur zur Freude des großen Publikums, das Spaß daran findet, sie alle aufzuspüren, von den auffälligsten bis zu den verstecktesten, und gleichzeitig über ökologische Problemfelder nachdenkt.
Forscher und Botanikliebhaber werden sich auch für den experimentellen Zweck dieser Erfindung interessieren, der darin besteht, die Symbiose zwischen zwei Fremdkörpern, der lebenden Natur und dem künstlichen Produkt, zu untersuchen. Die Bürstengefüge werden nämlich zu Stützen für bestimmte Pflanzen und nehmen auf diese Weise Einfluss auf deren Entwicklung. Der Botanikforscher Patrick Blanc unterstützt diese In-vivo-Studie.
GESTALTUNG
Seit etwa zwölf Jahren ist Alexis Tricoire führender Kopf im Bereich Pflanzendesign und stellt das Lebendige in den Mittelpunkt unserer Alltagswelt. Sein Ehrgeiz besteht darin, durch unerwartete, poetische Konstruktionen eine Verbindung zwischen Stadtbewohnern und der Natur zu schaffen. Er arbeitet an rentabilitätsgebundenen Orten wie Bahnhöfen, Einkaufszentren und Firmensitzen ebenso wie in Kultureinrichtungen: Museen, Kunstzentren und Ausstellungsbereichen. Der Blick, den er auf die Natur richtet, ist immer auf einen respektvollen Umgang mit der Umwelt bedacht.
Pflanzendesign ist eine neue Disziplin, die mit den Werkzeugen des Designers die Strahlkraft der Pflanzenwelt neu gestaltet. Alexis Tricoire konzentriert sich voll und ganz auf die Inszenierung der Pflanzenwelt und legt großen Wert auf die Interaktion zwischen seinen Werken und den Betrachtern. Seine Objekte sind funktionell, ergonomisch und multisensorisch: Er integriert darin sowohl Platten als auch Klang und Beleuchtung, aber auch Bewässerungssysteme, durch die sich die Pflanze mit der Zeit weiterentwickeln kann.
Das Studio Alexis Tricoire „Design for Nature” existiert seit 2009. Als leitender Architekt führt er Studien zur Konzeption und technischen Ausrichtung durch und kümmert sich dann um die weitere Betreuung der Fabrikation und der Aufstellung der Installationen vor Ort.
Alexis Tricoire legt großen Wert darauf, nur Materialien einzusetzen, bei denen die Umweltbelastung gering ist. So verwendet er am liebsten Holz, Aluminium, recyceltes oder recycelbares Plastik und Edelstahl. Er bevorzugt Bewässerungssysteme mit Tröpfchenbewässerung, um den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten und nutzt ausschließlich LED-Beleuchtungen. Seine Werke sind zerlegbar, damit die einzelnen Materialien am Ende ihres Lebens recycelt werden können.