12. Le jardin rayonné
Mit ihrer Kreativität und ihrem Gleichgewicht ist die Natur eine unerschöpfliche Quelle von Inspiration und Wissen. Wie eine Bibliothek lädt sie uns dazu ein, in ihre Bücher und Seiten einzutauchen und ihre Mechanismen zu verstehen.
Der Jardin rayonné, der Wissen anhäuft, sammelt und verteilt, präsentiert sich als eine formelle Neuinterpretation des Bienenstocks. Als augenzwinkernde Anspielung auf die Biene mit ihrem architektonischen Talent und ihrem Ordnungssinn ist er rund um mehrere Bibliotheken aus verkohltem Holz angelegt, die die charakteristische Form von Waben aufgreifen. Diese Gebilde, die vom Garten umrahmt und in Szene gesetzt werden, entfalten und offenbaren sich in einer Fülle aus Bienentrachtpflanzen mit zarten Farbtönen. Wie ein Insekt, das Nektar sammelt und Blüten bestäubt, entdeckt der Spaziergänger beim Umherflanieren eine Reihe von Objekten, tierischen, pflanzlichen und mineralischen Kuriositäten, die genutzt oder teilweise ignoriert werden. Der Garten nährt die Gedankenwelt und lädt dazu ein, die unendlichen und ungeahnten Reichtümer der Natur auf sich wirken zu lassen, aber auch sie in sich aufzusaugen, um sie weitergeben und teilen zu können.
GESTALTUNG
Das Zeichnen und Illustrieren bestimmen heute den Alltag der ausgebildeten Landschaftsgestalterin und Raumdesignerin Manon Renard. Seit Kurzem lebt sie als freiberufliche Landschaftsillustratorin in Nantes, wo sie mit dem Bleistift in der Hand mehrere Projekte in den Bereichen Landschaft, Grafik und Illustration sowie weitere künstlerische Aufträge inszeniert und weiterverfolgt. Ihre Welt ist geprägt von Landschaft im weiteren Sinne – Tiere, Pflanzen, Baumhäuser, Ökologie –, aber auch von ihrem Willen, ihre Werte und ihr Weltbild weiterzugeben und zu teilen.
Louis Guérin der schon am Lycée seinen Blick und sein Feingefühl für die Pflanzenwelt schärfte, erlangt im Landwirtschaftsbetrieb Jules Rieffel in Nantes 2012 ein Ingenieurdiplom in Landschaftsplanung. Mit seinem Problembewusstsein im Umweltbereich und seiner Leidenschaft für die Natur schreibt er sich 2014 an der École Nationale Supérieure d'Architecture et du Paysage in Bordeaux ein. Dort lernt er die Grundlagen der Raumplanung und die Herausforderungen, die mit großen Gebieten verbunden sind, kennen. Sein besonderes Interesse gilt den Herausforderungen des ländlichen Raumes und der Steigerung seiner Attraktivität. Nach seinem Abschluss schließt er sich dem Planungsbüro für Landschaftsgestaltung in Clissons (Loire Atlantique) an, das seinen Blick für die Komplexität der Gebietsplanung im ländlichen Raum weiter schärft.
Pierre-Alexandre Bardat ist ausgebildeter Architekt mit Abschluss der École Nationale Supérieure d'Architecture von Versailles. Im Lauf seines Studiums entwickelt er ein besonderes Interesse für die Bearbeitung von Material sowie eine besondere Faszination für das Thema Zeit und Kreislauf in der Architektur. Mit seinem Gespür für die Natur setzt er sein Studium mit einem praxisorientierten Master-Abschluss in „Historische Gärten, Kulturerbe und Landschaft“ fort, durch den er Fachkenntnisse sowohl über das Natur- und Kulturerbe als auch über komplexe Umweltproblematiken erlangt. Seine berufliche Tätigkeit führt ihn nach Nantes, wo er zwei langjährige Freunde wieder trifft, mit denen er das Atelier B&GR gründet und weiterentwickelt. Aus einer Familie von Landwirten stammend, pflegt er eine Vorliebe für die Erde und die Einfachheit, aber auch fürs Detail, die er in allen seinen Projekten umzusetzen versucht.