Historischer Park, Wasserturm
Michel Gérard
"Water tanks"
published at 22/11/2018
Für Water tanks ließ sich Michel Gérard von den Wassertanks in New York inspirieren, die in großer Zahl auf den Spitzen der Gebäude zu finden sind, als bedeutsame Erinnerung der Stadt, die betont, wie wichtig das Wasser als erste Grundlage des Lebens für die Natur und die Lebewesen ist. Sie sind im Park des Schlosses Chaumont aus perforiertem Metall angefertigt. So kann der Betrachter relativ genau durch ihre Flächen die sie umgebende Natur sehen.
Blank polierte Edelstahlplatten teilen den kreisförmigen Innenraum vertikal auf. Jede 2 m hohe Platte reflektiert die Silhouette und das Bild dessen, der sich nähert, und hinter ihm noch genauer die Natur, die ihn umgibt.
Ein kurzer Text findet sich auf halber Höhe jeder Platte:
Umwelt zum Leben
Pflanze einen Baum
Grüne Energie
Bewahre das Wasser.
Diese Texte erinnern in wenigen Worten an einen notwendigen konstruktiven Dialog mit der schützenswerten Natur, die langsam von unserem Planeten verschwindet.
Die in der Nähe des früheren Wasserturms aufgestellten Water tanks treten mit diesem in einen Dialog als Erinnerung an die Tanks einer großen Metropole wie New York und der Entwicklung des Lebens in früheren Zeiten sowie an unterschiedlichen Orten und in weiterem Sinne an das Leben, das seinen Ursprung in einem größeren Zeitraum hat.
Biografische Angaben
Michel GÉRARD
FRANKREICH
Michel Gérard hat in Frankreich, Deutschland, Korea, Italien, Griechenland, Israel und den USA umweltbezogene Werke geschaffen, indem er zumeist industriell geschmiedeten Stahl verwendet.
In den 80er Jahren wurden die Arbeiten von zwei alteingesessenen Galerien, der Galerie Jeanne Bucher in Paris und der Max Hutchinson Gallery in New York, ausgestellt.
In New York begann Michel Gérard, in seinen Werken ab 1989 eine große Vielfalt an Materialien wie Glas, Sand, Gummi, Couscous sowie Fotografien und Videoprojektionen zu verwenden. Aufgrund der Entfernung zu seinem Geburtsland konnte er mit der Erinnerung seiner Kindheit arbeiten, die er während der Besetzung im Zweiten Weltkrieg in Paris verbrachte. Das Ergebnis waren drei Projekte, die in Deutschland, der Tschechischen Republik und in Frankreich gezeigt wurden, sowie die Veröffentlichung eines Buches Rue de Leningrad – so hieß die Straße, in der er damals wohnte. Die Erfahrung dieser Suche führte ihn erneut hin zu den Comics, die er in seiner Kindheit besonders liebte. Damit haben mehrere Projekte ihren Ursprung in Little Nemo in Slumberland von Winsor McCay und seine Skulptur L’enfance de l’art, die auf der Galerie des Museums für Zeitgenössische Kunst mit seiner Ausstellung in der Galerie des Ponchettes in Nizza 2008 ausgestellt wurde. Auf diese Ausstellungen folgte eine Retrospektive Signature Transformations: 2009–1972 im Schloss in Tours.
Die jüngsten Arbeiten von Michel Gérard, bei denen Materialien wie Kaffee, Couscous oder Linsen verwendet werden, weichen von der zeitlichen Erinnerung der sog. „Restrictions“ (Einschränkungen) seiner Kindheit ab, beziehen sich aber auch auf das aktuelle globale Nahrungsproblem.