Eva Jospin
"Forêt"
Eva Jospin bietet uns fremdartige, faszinierende Wälder. Seit mehreren Jahren studiert sie die Frage der Landschaft und ihrer Darstellung und verwendet ein einziges Medium – Pappe – für die Schaffung ihrer großen „Wälder“.
Die Wechselbeziehungen zwischen diesem Material und dem Objekt, das es darstellt, sind gleichermaßen logisch wie widersprüchlich. Eva Jospin erklärt, dass sie die Pappe in ihren Gegensätzen betrachtet. Dieser rohe, spröde und anscheinend zerbrechliche Träger wird beherrscht, dressiert, gleichsam in den Adel erhoben, um am Ende dieses kreativen Prozesses, (wieder) ein Baum zu werden und somit die Festigkeit eines Stamms sowie die feinsinnige Komplexität eines Waldes zu verkörpern.
„Eva Jospin vergisst nichts davon, was am Boden dieses Unterholzes, dieses Blattwerks und dieser Lichtungen auf dem Spiel steht: Wiederherstellung einer endlosen Verflechtung, durch Virtuosität hinausgehen über das Abreißen und Abschneiden der Illusionen von Tiefe, Ausloten der Grenzen eines Rahmens und einer Fläche, um das Auge zu täuschen“. Dominique Païni.
Die Künstlerin, die ihre Werke wie einen Projektionsraum entwirft, wandelt die Formen und die Dichte der Wälder ab und erkundet die unerschöpfliche poetische Vorstellungskraft, die sie bewirken. Mit einem Blick wirkt der Zauber des Werks. Der Besucher ist fast gegen seinen Willen von der Anschaulichkeit dieses natürlichen Elements gefesselt; je mehr seine Augen in die Schichten der Zweige und Blätter eintauchen, umso mehr irrt sein Verstand ab. „Denn ist das Sich-Verlieren nicht die einzige Gefahr, die mit jenem natürlichen Labyrinth, wie es der Wald ist, verbunden ist?“ Dominique Païni.
Biografische Angaben
Eva Jospin, Jahrgang 1975, hat 2002 ihren Abschluss an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris gemacht.