25. Le jardin primaire
Wo hat das Leben seinen Ursprung? Wissenschaft und Religion liefern teilweise Erklärungen für sein Entstehen, doch bleibt ein großer Teil des Geheimnisses nach wie vor ungelüftet. Der Reichtum und die Komplexität seiner Formen bewirken, dass das Leben selbst schwer zu definieren ist... Zwischen dem nutzbar Gemachten und dem Wilden, dem geregelten, nahrungsspendenden Garten und dem Wald ist es jedoch möglich, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die Hand des Gärtners offenbart sich schnell. Sein handwerkliches Können und seine geschickte Art, das Lebendige zu kontrollieren, ermöglichen es ihm, das Schöne und Gute daraus hervorzuholen, als Nahrung für Körper und Seele. Seine Beete werden den Jahreszeiten entsprechend organisiert. Aber in den sehr engen Alleen öffnen sich Wege zu einer dichteren Vegetation. Die Pflanzen sind bekannt. Es sind die unserer Landschaften, wilde oder vergessene Obstbäume unserer ländlichen Räume, Büsche unserer Heckenlandschaften. Eine gepflegte Vegetation, die sich jedoch über das Regelwerk des Gartens hinwegsetzt. Das Leben bleibt ein Geheimnis, das in diesem bewaldeten Schmuckkästchen allgegenwärtig ist. Zwischen den Bäumen erstreckt sich eine Lichtung, in der vielleicht ein paar Waldgeister neue Legenden der Wälder hervorbringen. Es entsteht ein Gleichgewicht zwischen unserem Wunsch nach Kontrolle und unserer Bewunderung für das Spontane, zwischen dem Platz, den wir einnehmen und dem, den wir hinterlassen.
GESTALTUNG
Perrine Malautier wuchs in der Region Toulouse in einer Landschaft auf, die von Getreideanbau dominiert wird und von der Nähe zu einer expandierenden Stadt geprägt ist. Ihr Interesse für Landschaft rührt von ihrer Zeichenpraxis her, einer Fähigkeit zur Beobachtung des Lebens, die sie während ihres Fachabiturs in angewandter Kunst (STI) und während der zweijährigen Vorbereitung auf Kunst- und Designschulen in Toulouse erworben hat. Dieses Gespür für Landschaft verfeinerte sich im Laufe ihrer Erfahrungen, ihrem schulischen Werdegang und insbesondere in den Jahren ihres Studiums an der Natur- und Landschaftsschule in Blois. Letzteres schloss sie 2019 ab, wobei sie für ihre Arbeit rund um die landwirtschaftliche Ebene von Narbonne eine besondere Erwähnung der Jury für Kulturerbe erhielt. Nachdem sie zunächst in einer Agentur, dann in der Bauleitung und schließlich mehrere Monate lang im Agrarsektor tätig war, gründete sie 2023 das Unternehmen Plein champs, atelier de paysage. Mit ihrer Vorliebe für das Lebendige, für die Beobachtung des Bestehenden und „bereits Vorhandenen“ möchte sie ihrerseits mit Überzeugung und Einfachheit den „gesunden Bauernverstand“ in all ihre Projekte einfließen lassen.
Anatole Lasseur, der auf einem Bauernhof in der Normandie aufwuchs, verspürte schon immer ein Bedürfnis nach Raum und Landschaft. Die Vorliebe für das Zeichnen und kreative Schaffen führten ihn zu einem Studium der Landschaftsplanung an der Natur- und Landschaftsschule Blois . In dieser Zeit nimmt er am Gartenfestival der Königlichen Salinen von Arc-et-Senans teil und findet Gefallen an dieser Art von Veranstaltung. Im Unternehmen Oxalis architectes-paysagistes associés in Genf erlernt er die Technik und die Leitung von Baustellen und verfeinert seine Kenntnisse über die vielfältigen Aufgaben der Pflanzenwelt im urbanen Raum, sowohl bei der Gestaltung eines neuen Stadtteils als auch beim Erhalt bereits vorhandenen Kulturguts. Die Folgezeit führte ihn zu weiteren Abenteuern zwischen landwirtschaftlichen Erfahrungen in Südfrankreich und der Erfassung von Baumbeständen im Großraum Toulouse. Zurück in Westfrankreich im Département Sarthe berät er nun Gebietskörperschaften und Privatpersonen bei der Ausarbeitung ihrer Landschaftsprojekte (Behörde für Architektur, Städtebau und Umwelt). Seine bevorzugte Tätigkeit besteht darin, den Zauber und die Einzigartigkeit von Landschaften und Dörfern in den Augen derer, die dort regelmäßig verkehren, hervorzuheben und dabei jedem Bestandteil der Landschaft seinen gebührenden Platz einzuräumen. Auf der Suche nach Ausgewogenheit und Harmonie zwischen dem Menschen und seiner Umwelt.