06. Le jardin des chênes
Oak
Der Garten inspiriert sich an einem Gedicht von Robert MacFarlane und Jackie Morris aus ihrem preisgekrönten Buch Die verlorenen Zaubersprüche und ist die Antwort auf ein internationales Forschungsprojekt, das zu dem Schluss kommt, dass sich Eichen (oaks im Englischen) schnell an den Klimawandel im Anthropozän angepasst haben und sich als Verkörperung der Resilienz erweisen. Die Beschleunigung der Erderwärmung durch menschliche Aktivitäten hat den Entwicklungs- und Anpassungsrhythmus von Bäumen zu einem zentralen Thema für Forscher und Förster gemacht. Untersuchungen, die in den letzten 300 Jahren in französischen Wäldern an kultivierten Eichen durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass sich einige Eichen schnell entwickeln und innerhalb nur weniger Generationen an den Klimawandel anpassen können: „300 Jahre zum Wachsen, weitere 300 Jahre zum Gedeihen, 300 Jahre zum Sterben, 900 Jahre Leben.“ Auszug aus dem Gedicht Oak von Robert MacFarlane und Jackie Morris.
Der Garten zeigt, wie mächtig und widerstandsfähig die Eiche ist. Neben der Bewahrung der Evolution zur Bekämpfung des Klimawandels veranschaulicht er, was uns als Menschen hilft, Resilienz zu finden. Außerdem bringt er die Bedeutung der Eiche für die Umwelt und die biologische Vielfalt zum Ausdruck. Das Mosaik aus Kieselsteinen im Herzen des Gartens stellt die Jahresringe des Baumes dar. Es umgibt einen Eichelhaufen, die aus dieser nachhaltigen Baumart geschnitzt wurden. Dieser Schatz ist über einen spiralförmigen Weg zu erreichen, der mit Eichen in verschiedenen Wachstumsstadien, mit Wildkräutern und Blumenzwiebeln bepflanzt ist. Die Eiche als Meister der Resilienz kann als Baum der Zukunft betrachtet werden.
GESTALTUNG
Nicola Hills ist seit 2001, mit Abschluss ihrer Ausbildung am Merrist Wood College in Surrey, diplomierte Gartenplanerin. 2003 eröffnete sie ihr eigenes Planungsbüro für Garten- und Landschaftsgestaltung in Levens Hall im Lake District. Seither hat sie im Rahmen verschiedener Designfestivals zahlreiche Gärten entworfen, für die sie regelmäßig ausgezeichnet wurde. Insbesondere gewann ihr Beekeeper’s Garden (Imkergarten) bei der prestigeträchtigen PHS Hampton Court Flower Show die Silbergoldmedaille (zwischen der Gold- und Silbermedaille. Nicola liebt es, bei ihren Entwürfen zeitgenössische und traditionelle Elemente zu mischen und begeistert sich besonders für die Art der Bepflanzung. Ihre Gärten sind so gestaltet, dass sie den natürlichen Lebensraum begünstigen und die biologische Vielfalt und das geistige Wohlbefinden fördern. Zu ihren herausragenden Projekten zählen Entwürfe für das Anwesen Levens Hall, das Anwesen der Familie Cavendish in Holker Hall, das Royal Exchange Theater in Manchester oder auch Projekte für Marks & Spencer. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in sensorischen Gärten für Menschen mit Demenz in Altenheimen, aber auch in Wellness-Gärten zur Erholung im Umfeld von Schulen und Universitäten. Für Privatkunden hat Nicola individuelle Gärten nach Maß rund um Residenzen im Nationalpark Lake District und dessen Umland entworfen. Sie arbeitet regelmäßig mit talentierten lokalen Handwerkern zusammen, die für internationale Kunden Kieselmosaik gestalten und Holz- oder Metallskulpturen erschaffen. Häufig bearbeitet sie ihre Projekte, insbesondere im privaten und gewerblichen Bereich, gemeinsam mit Ihrem Ehemann Tony Hills, einem mehrfach ausgezeichneten Architekten.
Tony Hills ist ein mehrfach ausgezeichneter britischer Architekt mit mehr als 40-jähriger Erfahrung im Privatsektor, vor allem im Lake District, in der Grafschaft Cumbria und in Nordengland. Bevor er 2007 zu dem von seiner Frau Nicola gegründeten Büro Damson Design stieß, leitete er verschiedenen bedeutende Architekturbüros in Großbritannien. In der Zusammenarbeit mit Nicola erweiterte er sein architektonisches Spektrum auf den Entwurf von Gärten und Landschaften. Bei bestimmten Landschaftsgestaltungsprojekten im Nordwesten Englands arbeiten die beiden immer wieder zusammen und schätzen dabei vor allem die Perspektiven, die sich ihnen bei der gemeinsamen Planung von Häusern ergeben, die mit der Landschaft in Dialog stehen. Tony vertritt den Standpunkt, dass alle Gebäude, egal welcher Größe, immer als integraler Bestandteil der umgebenden Landschaft zu betrachten sind. In ihrer Zusammenarbeit sind Tony und Nicola bestrebt, Innen- und Außenbereich zu verbinden, um dem späteren Nutzer die Möglichkeit zu geben, die positive Wechselwirkung zwischen Bauwerk und Landschaft zu nutzen und so ein Gefühl von Wohlbefinden und Orientierung zu schaffen. Zu ihren gemeinsam bearbeiteten Projekten zählen insbesondere Neubauten, Bootshäuser und Gärten im englischen Nationalpark Lake District, Gewerbezentren und Gewerbegebiete, Business Parks, Altenheime, Schulen und Gemeindesäle.