24. puissantes immobiles
Die Pflanze ist unbeweglich, sie ist zwangsläufig im Boden verankert. Ihre Wurzel verdammt sie zu einer extremen Sesshaftigkeit. Unter diesen Bedingungen muss sie viele Herausforderungen annehmen, die riskanteste ist jedoch zweifellos die, sich fortzupflanzen. Ihr Wunsch führt sie nämlich dazu, entfernte Liebhaber zu umwerben, die unsichtbar und – genau wie sie – unbeweglich sind. Um sie zu erreichen, gibt es nur eine Lösung. Sie muss sich einem fremden Befreier anvertrauen, einem Botschafter der Liebe: Biene, Hummel, Fliege oder Schmetterling.
Daher entwickelt die Pflanze ihre Blüte, mit dem alleinigen Ziel, ihre Händler der Liebe anzuziehen und festzuhalten. Hier hinein legt sie all ihre Waffen der Verführung, Farbe, Duft und Nektar. Ihre Anziehungskraft ist stark. Sie verwirrt die Pollensammler, die von Blüte zu Blüte irren, benommen vom Nektar, und unwissend die Befruchtung der Blume vornehmen.
Diese Macht der Blumen ist es, die Sie in diesem Garten entdecken können. Er lädt dazu ein, Biene, Wanze, Wespe oder Schmetterling zu werden, um sich besser verführen zu lassen.
Zunächst betrachtet der Besucher den Garten bewundernd durch das Auge eines Pollensammlers. Dann gönnt er sich einen Flugverkehr durch die schönen Verwurzelten über den Körper. Und schließlich macht er sich mit all seinen Sinnesorganen, der Nase, dem Mund, den Augen, so nah wie möglich an diesen schönen Unbeweglichen, mit den Freuden des Pollensammelns vertraut.
Sobald er zufrieden ist und seine Sinne nahezu gesättigt sind, während die Macht der Blumen verblasst, kann der Pollensammler in seinen Zustand des Festivalbesuchers zurückkehren, sich von einem anderen Garten mitreißen lassen, und vielleicht zum Botschafter der Liebe werden.
GESTALTUNG
Nicolas FILLON, handwerklicher Landschaftsgestalter, und Marylise FILLON, DPLG-diplomierte Landschaftsgestalterin (vom Ministerium ausgestelltes Diplom)
FRANKREICH
Marylise Fillon ist selbstständige, DPLG-diplomierte Landschaftsgestalterin (vom Ministerium ausgestelltes Diplom) und lebt in Marseille. Sie stammt aus der Region um Poitiers, die sie verlässt, um nach Aix-en-Provence zu gehen und hier einen zweijährigen Fachhochschulabschluss in Stadtverwaltung zu erwerben. Im Anschluss daran macht sie einen Bachelor-Abschluss in Geografie. Diese akademische Erfahrung, in deren Mittelpunkt Fragen zur Gestaltung und zu den Gebieten stehen, überzeugt sie schließlich davon, die Nationalhochschule für Landschaftsgestaltung von Versailles in der Außenstelle in Marseille zu besuchen. Ihre fachbezogene und kulturelle Neugier führt sie zu einem Studium in den Niederlanden. Heute regen Ideenwettbewerbe, Gartengestaltungen, Gemeinschaftsprojekte und Projekte von Verbänden ihre Neugier und ihre Begeisterung für den Beruf des Landschaftsgestalters an. Die Teilnahme am Internationalen Gartenfestival in Chaumont-sur-Loire ist Gelegenheit, in den Westen Frankreichs zurückzukehren, um zusammen mit ihrem Vater, Nicolas Fillon, ein Projekt in Landschaftsgestaltung zu leiten.
Nicolas Fillon ist ein erfahrener Landschaftsgestalter. Von seinem Interesse für Natur und Pflanzen getragen, macht er an der Schule École de Tours-Fondettes eine Ausbildung, um 1994 einen Fachhochschulabschluss in Landschaftsgestaltung zu erwerben. Sehr bald gründet er sein Unternehmen für Landschaftsgestaltung „Les Jardins de Nicolas“ in der Region von Poitiers. Das Abenteuer setzt sich seit 20 Jahren fort und bietet ihm gleichzeitig die Möglichkeit, sich mit mehreren Mitarbeitern zu umgeben und seine Aktivität der Kreation und Pflege von Gärten auf die des „Poolbauers“ auszuweiten. Durch seine Vertrautheit mit den Eigenheiten der lokalen Landschaft und seine Beziehung zu zahlreichen Akteuren und Fachleuten der Branche verleiht er diesem Gartenprojekt einen erfahrenen Blick, der noch immer voller Begeisterung steckt.