12. l'homme qui aimait les fleurs
Stellen Sie sich einen Menschen mit eiserner Entschlossenheit und unendlicher Macht vor, das Ganze durchdrungen von Idealen, Träumen und Wünschen, ein Wesen, das in der Lage ist, alles zu ändern und seinem Willen unterzuordnen.
Awarded on the 30th of June 2017 by a jury of professionals renowned in the world of garden art
Dieses Wesen hatte einen ganz und gar ungewöhnlichen Traum: da es Blumen liebte, wünschte es sich mehr als alles andere, sie zu erhalten. Diese Blumen, seine Blumen, die ihn mit ihren unendlich vielen Farben und Formen immer glücklicher machten, ihn mit ihrer ewigen Regeneration immer mehr entzückten, ihn mit ihrer außergewöhnlichen Anpassungsfähigkeit immer fröhlicher machten, waren zu einer Obsession geworden. Jedes Individuum, jeder lebendige Organismus stellte eine Bedrohung für ihre Reinheit und ihre Unversehrtheit dar.
Der charakterstarke Mensch mit der außergewöhnlichen Überzeugung vereint die Mehrheit, um seinen Traum zu verwirklichen. Mit der Hilfe aller trägt er sämtliche Blumen der Welt zusammen und schließt sie in Steinblöcken ein. Diese massiven und robusten, kalten und sauberen Blöcke stellten perfekte Fundamente für die Blumen dar. Wie ein erfahrener Sammler reihte er sie sorgfältig nebeneinander und übereinander auf und ließ einen Schutzwall um sie herum errichten. Er war zufrieden und nannte sich selbst den König der Blumen.
Wenig später ging der Mensch unter, und sein Körper wurde wieder zu Erde. Daraus wuchs eine Blume, deren Samen in die Zwischenräume der Blöcke gelangten. Die Wurzeln der Pflänzchen brachten den Stein zum Bersten, und in einer unglaublichen Explosion aus Formen und Farben wurden die Blumen aus ihrer Umklammerung befreit.
Das Wesentliche hatte der Mensch vergessen: auch wenn sie empfindlich, mickrig und vergänglich sind, sind Blumen dazu da, geteilt zu werden und sich zu entwickeln.
GESTALTUNG
Jeanne MARTIN, Coralie MICHEL, Julien MAGNAN, Franck MASANELL, und Guillaume NOUVELLON, Studenten
AGROCAMPUS OUEST
FRANKREICH
Von links nach rechts: Guillaume Nouvellon, Coralie Michel, Julien Magnan, Jeanne Martin und Franck Masanell
Julien Magnan stammt aus Niort im Departement Deux-Sèvres, und seit seiner frühen Kindheit begeistern ihn die Natur und Landschaften. Ob im Familiengarten, bei seinem ersten Nebenjob als Florist am Gymnasium, bei verschiedenen Projekten, die er erfolgreich beendet, oder – heute – durch seine Lehre im Unternehmen EIVE: er hat es immer verstanden, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Diese verschiedenen Erfahrungen haben es ihm erlaubt, die verschiedenen Aspekte des Berufs des Landschaftsgestalters zu entdecken und sich so darüber klar zu werden, welchen Einfluss der Landschaftsgestalter auf die uns umgebende Umwelt haben kann. Derzeit studiert er im letzten Jahr am Agrocampus Ouest Angers und zwar im Fachbereich Bauleitung und Projektplanung. Das Internationale Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire ist für ihn eine neue Gelegenheit, über ein Projekt, das er zusammen mit Freunden entworfen hat, Kreativität, Fachwissen und praktische Erfahrung miteinander zu verbinden.
Jeanne Martin war immer an Malerei und Kunst im Allgemeinen interessiert und wählte ein Studium für visuelle Kommunikation. Nach einem wissenschaftlich orientierten Abitur sucht sich nach etwas, bei dem sie Kreativität mit technischen Anwendungen verbinden kann. Daher besucht sie ab dem ersten Jahr den Agrocampus-Ouest Angers, wobei die Ausbildung zur Ingenieurin für Landschaftsgestaltung ein gutes Gleichgewicht zwischen Kunst und Wissenschaft darstellt. Die Spezialisierung in Bauleitung und Projektplanung in ihrem letzten Studienjahr erlaubt es ihr, Projekte von der Planung bis zur Umsetzung zu betreuen und ausgesprochen vielseitig zu bleiben. Sie rundet ihre Ausbildung durch ein ausgeprägtes persönliches Interesse für Informatik ab, das soweit geht, dass sie studentische Unternehmerin wird, um eine 3D-Modellierungssoftware für in der Landschaftsgestaltung tätige Profis zu entwickeln. Nach ihrem Studium strebt sie eine Karriere im Bereich BIM an, um weiterhin Kreativität und Technik miteinander zu verbinden, wobei die Digitaltechnik im Dienste des Projektmanagements in der Landschaftsgestaltung steht. Das Internationale Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire ist daher eine konkrete Gelegenheit, im Team an einem gemeinsamen Projekt zu arbeiten, das dem ganzen Team am Herzen liegt. Für sie ist es umso bedeutender, da sie aus dem Departement Loir-et-Cher stammt und seit jeher ihr Wissen über die Geschichte und die Schlösser der Loire erweitert.
Nach seinem Studium in angewandter Kunst an der Nationalhochschule für angewandte Kunst und Kunsthandwerk und einem Fachhochschulabschluss in Landwirtschaftstechnik an der Schule TECOMAH besucht Franck Masanell den Agrocampus Ouest Angers und arbeitet in der Agentur für Landschaftsgestaltung Arc-en-Terre, wo er derzeit seine Berufsausbildung im Fachgebiet Bauleitung und Projektplanung abschließt. Er ist mittelgroße und große Projekte zur Gestaltung von Kulturlandschaften gewohnt, weshalb die Arbeit für das Internationale Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire die Gelegenheit zur Beschäftigung mit einen selteneren Aspekt des Berufs des Landschaftsgestalters ist, wo die Gestaltung des Gartens ausschließlich durch Sinn, Traum und Ästhetik inspiriert wird. Das Spiel mit Mengen, Rhythmen, Farben und Zeitlichkeiten, um den Garten, sein Wesen und seine Geschichte zu erhalten und besser zu erkunden, waren für ihn und die Gestalter dieses Gartens das Mittel zur Darstellung ihrer Interpretation der „Pouvoir des fleurs“ (Macht der Blumen).
Coralie Michel wurde 1994 in einem kleinen Dorf im Vorgebirge der französischen Pyrenäen geboren und verbringt ihre Kindheit in einer idealen Umgebung, wo die grandiosen Landschaften geschützt sind und die Natur an erster Stelle steht. Aus dieser Kultur ist eine wahre Leidenschaft entstanden. Heute Landschaften gestalten zu können, damit der Mensch mit der Natur im Einklang steht, ist eine echte Chance. Im Alter von 18 Jahren verläßt sie ihre Heimatregion, um in Angers an der Ingenieurhochschule für Gartenbau und Landschaft zu studieren. Im fünften Studienjahr spezialisiert sie sich auf Bauleitung und Projektplanung (Planung und Umsetzung). Während ihrer verschiedenen Praktika und akademischen Erfahrungen konnte sie an verschiedenen Projektgrößen arbeiten und diese in Angriff nehmen, sei es im öffentlichen Raum, in Privatgärten oder auf größeren Geländen. Durch die Arbeit in Planungsbüros in der Entwicklungsphase sowie im Gelände in der Umsetzungsphase konnte sie das Leben eines Projekts entdecken, vom Auftrag bis hin zur Übergabe. Ihr Praktikum im vierten Jahr in einem Londoner Unternehmen, das in der Gestaltung von Privatgärten in der englischen Hauptstadt spezialisiert ist, weckte ihr Interesse für kleine Projekte, bei denen die Berücksichtigung der Erwartungen und Wünsche der Eigentümer von entscheidender Bedeutung ist. Heute ist sie Preisträgerin des Internationalen Gartenfestivals von Chaumont-sur-Loire, was für sie als Studentin ein enormes Glück und eine wahre Herausforderung bedeutet. Alle Hebel in Bewegung zu setzen, das Beste von sich selbst zu geben; teilen, sich mit Profis auszutauschen, von einem Team getragen zu werden, ist lehrreich. Dieser von einem Team verliehene Auftrieb entspricht dem, den sie bei der Ausübung ihrer Mannschaftssportarten Handball und Rugby wiederfindet: mit mehreren Menschen in dieselbe Richtung gehen, um ein Ziel zu erreichen.
Guillaume Nouvellon stammt aus weitläufigen Landschaften, und seit jeher ist er von der Umwelt, die ihn umgibt, begeistert. Von klein auf stellen die Genialität und die Schönheit der Natur für ihn grenzenlose Quellen der Faszination und der Inspiration dar. Die Landschaft ist eine wahre Offenbarung für seine vielschichtige und weitreichende Dimension geworden. Guillaume ist ein Allrounder, er vereint zahlreiche Fachrichtungen, ist verbunden mit vielzähligen Herausforderungen, und durch die Landschaft sieht er die Zukunft der Menschheit. Logischerweise wendet er sich nach einem wissenschaftlich orientierten Abitur mit Spezialisierung auf Biologie/ Ökologie einer Ausbildung zum Ingenieur für Landschaftsgestaltung am Agrocampus Ouest Angers zu. Er ist heute im zweiten Studienjahr des Master-Studiums für Landschaftsgestaltung, mit Spezialisierung auf Bauleitung und Projektplanung, und somit am Ende seiner Ausbildung angelangt. Das Internationale Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire stellt für ihn daher eine einmalige Gelegenheit dar, mit Freunden einen Garten zu schaffen, in dem Ideenreichtum, Ästhetik und Technik miteinander verbunden werden, und das im Herzen seiner Heimatregion: dem Departement Loir-et-Cher.