Welche Systeme bestimmen die Natur, die Wurzeln der Bäume, den menschlichen Körper, das Universum? Zwei Prinzipien scheinen allen Lebewesen gemein zu sein: das Netzwerken und die Kommunikation. Das Bedürfnis, Materialien und Informationen auszutauschen findet sich in der gesellschaftlichen Ordnung ebenso wieder wie in jeder biologischen Zelle.
Dieser Garten des geteilten Bewusstseins beruht darauf, dass in gewisser Weise alles mit allem verbunden ist. Er reflektiert die komplexen Prinzipien der natürlichen Interkonnektivität, die sich hauptsächlich in den Böden abspielt. Pflanzen, Bäume und Pilze sind aktive, kommunizierende Organismen auf der Suche nach grundlegenden Ressourcen: Wasser, Erde, Licht und Luft. Die Idee besteht darin, einen Dialog anzufangen, die Sprache der Pflanzen zu sprechen und unser Verhältnis zur Pflanzenwelt durch ein interaktives Erlebnis zu überdenken. Was ist wichtig für das Gleichgewicht eines jeden Organismus auf der Erde und was können wir heutzutage aus seinen Kommunikationsmethoden lernen? Jede Antwort wird durch einen präzisen Bereich des Gartens ausgestaltet. Diese fünf Bereiche (Wasser, Erde, Licht, Luft, Zersetzung) sind durch ein Netzwerk aus Klangrohren miteinander verbunden. Die Besucher können sie benutzen, um von unterschiedlichen Teilen des Gartens aus ihre Erfahrungen miteinander zu teilen.
GESTALTUNG
Háta ENOCHOVA, Marek KRATOCHVíL, Petr STOJANíK, Jan TRPKOŠ, Studenten
Vladimir SITTA, Lehrer, Abteilungsleiter Landschaftsarchitektur
CZECH TECHNICAL UNIVERSITY IN PRAGUE, FACULTY OF ARCHITECTURE, DEPARTMENT OF LANDSCAPE ARCHITECTURE
TSCHECHIEN
Marek Kratochvíl
„Ich bin ein großer Fan von Teamwork und bereichsübergreifenden Projekten. Intensive Teamarbeit sorgt stets für eine Art Gleichgewicht, das für meine Arbeit überaus wichtig ist. Aus diesem Grund habe ich an vielen Workshops in Moldawien, der Türkei und in Polen teilgenommen. Eigentlich mag ich es nicht, soviel zu sitzen, was jedoch derzeit der Fall ist, da ich schon seit einiger Zeit für das Institut für Stadtplanung in Prag arbeite. Seit neuestem habe ich eine Begeisterung für Pilze und alle möglichen Prinzipien, für die sie stehen, an mir entdeckt.”
Háta Enochová
„Ich studiere in einem neuen Landschaftsarchitekturprogramm an der Fakultät für Architektur in Prag. In diesem Studium konzentrierte ich mich vor allem auf den öffentlichen Raum und die Integration der Natur in den städtischen Bereich.e. Darüber hinaus interessiere ich mich für Projekte aller Größenordnungen, wie z. B. Gewässerrevitalisierung oder Freiflächenplanung. Am liebsten an unserem Beruf mag ich, dass man einen neuen Blick auf die Dinge, die uns umgeben, bekommt. Ich liebe es, die Landschaft zu erkunden und mehr über ihre historischen Schichten und verborgene Schönheit zu lernen. Außerdem arbeite ich und umgebe mich gerne mit allen möglichen Pflanzen. Ich liebe es, zu erforschen, wie sie leben, sich bewegen, was sie mögen und wie sie kommunizieren. Ich fühle mich in der Anwesenheit von Pflanzen sehr wohl und möchte dies an andere weitergeben.”
Petr Stojaník
„Gemeinsam mit meinen Kollegen studiere ich im Landschaftsarchitekturprogramm an der Fakultät für Architektur in Prag. Mein Arbeitsschwerpunkt reicht von kleinen urbanen Projekten bis hin zu umfangreichen Projekten außerhalb bebauter Gebiete. Am liebsten beschäftige ich mich jedoch mit Wasserflächen und der Frage, wie sie das Leben eines jeden beeinflussen, nicht nur in sozialer Hinsicht, sondern auch aus der Perspektive der Natur. Ich wünsche mir unter anderem, unserer Landschaft wieder zu ihrer natürlichen Wasserspeicherfähigkeit zu verhelfen. Abgesehen davon fahre ich sehr gerne Rad und genieße die Sonnenuntergänge über unserer Landschaft. Ich fühle mich verantwortlich dafür, das Wissen darüber zu verbreiten, wie wir uns unserer einzigen Natur gegenüber zu verhalten haben.”
Jan Trpkoš
„Ich studiere im 4. Jahr Landschaftsarchitektur in Prag und komme ursprünglich aus Liberec. Ich lasse mich gerne von Wäldern, Bäumen und Hügeln, in der Natur oder in der Stadt, inspirieren. Ich beschäftige mich intensiv mit der Entwicklung der Landschaft im Laufe der Zeit, ihrer Seele und ihrer Geheimnisse, und mit den Geschichten, die sie uns jeden Tag erzählt. Mich fasziniert die Frage, wie sich die Kulturlandschaft, die Siedlungen, die Architektur sowie das Verhalten der Menschen gegenüber der Umwelt im Laufe der Jahre gewandelt haben. Historische Karten, Fotografien und Fußspuren in der Umgebung helfen mir dabei, das Leben aus früheren Zeiten zu lesen. Im kreativen Schaffensprozess begeistere ich mich für die Stadt und urbane Räume, am liebsten verbinde ich Architektur, Städtebau und Landschaftsplanung. Ich verbringe sehr gerne Zeit im Garten, wo ich Gemüse und Pflanzen anbaue und pflege, oder ich spaziere durch die Wälder, wo ich Frieden und Ruhe finde.”