11. Le petit pays des larmes
Awarded on the 22nd of June 2021 by a jury of professionals renowned in the world of garden art
Das Wasser, das zwischen den Blättern im Morgenlicht funkelt, ist ein kostbares Gut. An einem Sommertag kann der kleinste Tautropfen, den eine Pflanze eingefangen hat, in den heißesten Stunden ihr Überleben sichern. Auch Vögel und Insekten finden hier eine Tränke.
Der Garten beherbergt Pflanzenarten, die diese Beobachtungen umsetzen. Auf den Blättern des Cotinus, der auch als Perückenstrauch bezeichnet wird, sitzen die Wasserperlen wie Schmuck. Gleiches gilt für Alchemilla Mollis, den Weichen Frauenmantel. Und schließlich veranschaulicht die Wilde Karde (Dipsacus), die als Vogeltränke bekannt ist, die Fähigkeit der Pflanzen, Wasser zu sammeln. Über der Mitte des Gartens erhebt sich ein Geflecht, das sich über einer mineralischen Scheibe herabsenkt. Es bildet das feine Netz der Spinne nach und sammelt Regen und Tau, die dann wie Murmeln auf die graue Platte herabgleiten. An diesem Material bleiben sie allerdings nicht haften. Das Wasser wird anschließend wieder im Garten verteilt. Das kleine Land, das er für uns schafft, rühmt die Natur als ständige Quelle der Entzückung und Emotion.
GESTALTUNG
Eva Willemsen machte ihren Abschluss in Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität von Delft. Sie arbeitete in niederländischen und internationalen Landschaftsarchitekturbüros und ist derzeit als freiberufliche Landschafts- und (Dach-)Gartengestalterin tätig. Sie verspürt eine starke Faszination für Kunst und arbeitete an verschiedenen Kunstinstallationen und -projekten. Als Landschaftsgestalterin interessiert sie sich insbesondere dafür, wie man Grünflächen nutzen kann, um unsere Städte gesünder und lebenswerter zu machen.
Ellert Haitjema lebt und arbeitet in Amsterdam. Er wurde als bildender Künstler an der Gerrit Rietveld Art Academie ausgebildet und später in das Art Residency Programm der Rijksakademie van Beeldende Kunsten in Amsterdam aufgenommen. Seine Arbeiten in den Bereichen Bildhauerei, Fotografie, Video und Installation sowie seine Arbeiten im öffentlichen Raum wurden bei zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert (Galerie Fons Welters Amsterdam, Museum de Pont Tilburg und EYE Filmmuseum Amsterdam). Er führte mehrere wichtige Auftragsarbeiten für das Finanzministerium in Den Haag und die Stadt Amsterdam durch Daneben veröffentlichte er einige schöne Monographien, wie etwa das außergewöhnliche Buch Haphazard, und arbeitet derzeit an einer neuen Publikation. Seit 1995 ist er Dozent an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam.
Carolien Barkman stammt aus einer Familie von Baumpflegern und Gärtnern. Ihre eigene berufliche Laufbahn begann sie als Anwältin, erkannte aber, dass ihre wahre Leidenschaft den Pflanzen und der Gartengestaltung gilt. Daraufhin änderte sie ihren Kurs und kehrte zur Passion ihrer Familie zurück. Nachdem sie sowohl in einem Landschaftsbauunternehmen als auch in einer Gärtnerei gearbeitet hatte, gründete sie 1995 ihr eigenes Designbüro in Amsterdam. Sie entwarf mehrere Schaugärten und arbeitete an deren Gestaltung mit, darüber hinaus nahm sie an Wettbewerben in den Niederlanden und in Frankreich teil. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Magazinen und Büchern veröffentlicht (Gardens Illustrated, Home & Garden, Eden magazine and Noel Kingsbury book New Small Garden).
Frits van Loon ist ehemaliger Mitinhaber von HOSPER, einem Designbüro für Stadt- und Landschaftsarchitektur. Er ist Professor an der Technischen Universität Delft, wo er Landschaftsarchitektur und Design mit besonderem Interesse an städtischem Stoffwechsel unterrichtet. Die Beziehung zwischen komplex verflochtenen Systemen auf regionaler Ebene und der landschaftsarchitektonischen Form, Gestalt und Erfahrung im Detail interessiert ihn sehr, ebenso wie die Projekte, die hier realisiert werden.