23. Fruit de l’imagination
published at 27/10/2017
Die Gartengestaltung ist vom Fengshui (Wind und Wasser) inspiriert. Im Süden symbolisieren rechteckige Formen mit kräftigen, kontrastreichen Farben die Erde. Sie sind am Eingang des Gartens platziert. Im Norden sind kreisförmige Formen mit sanfteren Farbtönen das Abbild des Göttlichen, ein Raum des Schicksals und Ort unglaublich großen Entzückens. Hier wird die Frucht sowohl in ihrer wörtlichen Bedeutung durch Pflanzenformen und Sorten, die in Europa unbekannt und eher in Asien heimisch sind, als auch in einem Heraufbeschwören der Vorstellungskraft betrachtet.
Man betritt also diesen Garten durch einen „irdischen“ Vorhof im Süden, der durch die strenge Geometrie und den starken Kontrast der dunklen und hellen Farben der Pflanzen und des Bodens geprägt ist, und dann überschreitet man die erste Schwelle und kommt in einen geschlossenen, quadratischen Übergangsraum zwischen Erde und Göttlichem. Schließlich erreicht man im Norden einen wunderschönen, himmlischen Raum, indem man eine neue Tür durchschreitet. Hier passen sich die verschiedenen Pflanzenfelder an Kurven an, die zu einer allmählichen und überraschenden Welt des Göttlichen einladen, in dem hie und da verstreut ungewöhnliche tierische, menschliche und pflanzliche Formen zu finden sind.
Am Rand dieses göttlichen Raums erinnert eine große Fläche mit Kohl, Steinkraut, Wolfsmilchgewächsen mit weiß-grünen Blättern an ein Wolkenmeer.
Von den Wegen aus bieten Fenster und optische Filter Groß und Klein besondere Aussichten auf dieses einzigartige Universum: erstaunliche Früchte, Riesenblätter, beunruhigende Gesichter und Silhouetten usw.
Rote Sonnenbänke, die an die Sofas der Psychoanalytiker erinnern, sind in der Nähe von Spiegeln aufgestellt, sodass sich die Besucher in Pose bringen und sich in diesem ganz besonderen Ort spiegeln können.
Dann kann der Besucher zum irdischen Raum zurückkehren und seine Besichtigung der anderen Gärten fortsetzen.
GESTALTUNG
Dr. Jon Burley FASLA, Yu Wang
Noémie BUREL , Lucie CATANIA, Quentin CEDELLE, Marie DEHAENE, Aurélie DEMUYTER, Nicolas DESTRUMELLE , Paul GAPANY, Cindy HEINRICH, Jérôme HEINRY, Sébastien JEANPIERRE, Stéphane LEGOURRIEREC, Gaëlle LIRAUD, Barbara MARION, Laure MUNZING, Florent RULLIER, Kenza SOUNI
Sébastien GUILLET, Vincent BOUVIER
AGROCAMPUS OUEST
FRANKREICH
Das Institut National d’Horticulture (staatliches Institut für Gartenbau) ist eine öffentliche Hochschule und Forschungseinrichtung des Landwirtschaftsministeriums. Das INH stützt sich auf eine Tradition, die bis in die 70er Jahre zurückreicht und gehört seit 1998 zum AGROCAMPUS WEST.
AGROCAMPUS WEST entstand aus dem Streben, mitten im Zentrum des größten Raums für Landwirtschaft und Ernährung in Europa eine bedeutende Einrichtung für Biowissenschaften zu schaffen, und ist heute aufgrund der Bandbreite der behandelten Themen und des gesammelten Fachwissens in den Bereichen Agronomie, Ernährung, Umwelt, Gartenbau und Landschaft, aber auch der Lebensumwelt eine in Frankreich einzigartige Institution.