Yan Pei-Ming

Die Werke von Yan Pei Ming, in denen sehr breite Pinselstriche, pastoser Farbauftrag und wenige Farben mit Rot, Schwarz oder Grau vorherrschend sind, verströmen eine außerordentliche Energie und Poesie. Die Reduzierung der Farbpalette macht nämlich auf großartige Weise seine Gemälde eindringlicher, die dadurch eine geheimnisvolle Schwerelosigkeit vermitteln.

Obwohl der Künstler vor allem für seine riesigen Gesichter, kraftvolle Porträts, die eindringlich die Seele der dargestellten Persönlichkeit in einem Augenblick zeigen, sind auch die Landschaften von Ming fremdartig und faszinierend. Ländliche Gebiete, oft in der Nacht, mit Feldern, Wäldchen und manchmal bescheidenen Hütten oder im Abendlicht leuchtenden Wasserläufen – dies sind auch Landschaften eines seelischen Zustands. So findet diese Malkunst sich in dem Universum seiner Kindheit, die auch eine universelle Landschaft ist und sich an jeden von uns richtet.

Das Gemälde, das in Chaumont-sur-Loire gezeigt wird und vom Regionalen Fonds für zeitgenössische Kunst (FRAC) Pays de la Loire im Rahmen der Veranstaltung des FRAC Centre, Poitou-Charentes und Pays de la Loire „Songe d'une nuit d'été“ (Sommernachtstraum) ausgeliehen wurde, gehört zu dieser Serie großer, magnetisch anziehender Landschaften, mentaler, melancholischer und ewiger Landschaften.