19. Pensées jardinières
published at 16/03/2018
Dieser Garten von Pascal Garbe und Didier Willery verherrlicht das Stiefmütterchen (im Französischen trägt diese Blume denselben Namen wie der Gedanke: „la pensée“) in all seiner Vielfalt, auch wenn sich ihr Garten unter dem irreführenden, zweideutigen und humorvollen Namen „Pensée unique“ (Einziger Gedanke bzw. Einziges Stiefmütterchen) ankündigt.
Das Internationale Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire konnte den „Jardins de la Pensée“ keine Ehre erweisen, ohne dabei ein Augenzwinkern an die „Pensées du jardinier“ (also die Gedanken bzw. Stiefmütterchen der Gärtner!) zu machen.
Der Gärtner, einfacher Laie, erfahren, Profi oder auch „Sonntagsgärtner“, denkt an die Pflanzen, die bald blühen werden. Er denkt an die neuen, wenig bekannten Pflanzen, die er in seine Beete pflanzen kann. Und er denkt auch an die großen Gärtner und deren eigene Gedanken.
Seine Gedanken entwickeln sich ebenso mit der Zeit, und heute pflanzt er nicht mehr genauso, wie er es gestern tat. Er lässt seine häufig überschäumende Fantasie durch die Welt der Blumen, Blätter und Düfte wandeln… ein schönes und gutes Patchwork schaffen, ein Idealbild des Gartens und der Beete.
Nicht zuletzt denkt er ab und zu an die Stiefmütterchen, diese Veilchen, diese hübschen und gleichzeitig angenehmen Symbole der Liebe, die ideal für Anfängergärtner geeignet sind. Viola cornuta, die duftenden Veilchen von Toulouse und von Parma, oder auch das Viola Cryana, Gärtner- oder Wildveilchen – er stellt sich vor, wie sie in einem Topf oder in einer Hängeampel gedeihen. Er betrachtet sie als Botinnen des Frühlings; hunderte von Blumen über viele Wochen wie das einfache und gleichzeitig subtile Versprechen für Glück.
Pensées Jardinières entführt Sie auf eine traumhafte Reise, auf welcher der Garten einfach, schön, elegant, genussreich wird… so einfach, so schön, so elegant, so genussreich…
… wie die Versprechen der Stiefmütterchen an einem schönen Frühlingsmorgen.
GESTALTUNG
Didier WILLERY, Autor, Journalist und botanischer Berater, und Pascal GARBE, Direktor der Obstgärten Jardins Fruitiers de Laquenexy [Moselle]
FRANKREICH
Pascal Garbe und Didier Willery, der erste ist verrückt nach Gärten, der zweite nach Pflanzen, sind seit beinahe 30 Jahren befreundet.
Didier Willery ist Pflanzen und Gärten seit jeher verfallen. Sein eigener, 2500 m² großer Garten im Norden Frankreichs ermöglicht ihm seit 30 Jahren das Experimentieren mit zahlreichen Pflanzen und Pflanzenkombinationen, die er über unzählige Artikel in Spezialzeitschriften, Büchern (derzeit 33), Vorträgen, aber auch in einem Blog mit anderen Menschen teilt: www.dinguedeplantes.blogspot.fr. Er teilt seine Zeit zwischen den Aufgaben des publizistischen Leiters für den Bereich „Garten“ des Ulmer-Verlags und der Verwaltung der Pflanzensammlungen des botanischen Gartens Vasterival [Jardin de la Princesse Sturdza] in der Normandie.
Als bedeutende Persönlichkeit in der Welt der Gärten ist Pascal Garbe hingegen Direktor der Obstgärten Jardins Fruitiers de Laquenexy [Moselle]. Er ist der einzige Franzose, der zu internationalen Gartenjurys gehört [Philadelphia, Singapur, Auckland, usw.]. Schöne und genussreiche Pflanzen ziehen ihn in ihren Bann, weshalb er sie in seinem Garten in den Côtes de Moselle Pflanzen anbaut und damit kocht.
Didier und Pascal hatten 2003 die Gelegenheit, in Chaumont-sur-Loire einen Garten zum Thema „Nature apprivoisée“ (Gezähmte Natur) zu gestalten, demnach ist dies ein Comeback nach 15 Jahren!