15. Des meules impressionnantes
Manche Maler vermochten in jedem Heuhaufen Eigenschaften zu sehen, die unseren Blick an flüchtigen Absichten teilhaben lassen können und ihn gleichzeitig Phänomene einer Vibration des Lichts bemerken lassen. Das Interesse von Claude Monet an ihnen hat uns die Augen geöffnet, weil er uns die ganze Schönheit dieses Materials vorführte. Doch es genügt nicht, diesen einzigen Blick zu werfen, um die ganze Kraft des Objekts zu erfassen. Denn die Form der Heuhaufen, die durch die Anhäufung unzähliger so dünner Halme riesig geworden sind, hat auch etwas sehr Überraschendes in sich. Die Errichtung eines Heuhaufens hat einiges mit dem Bau eines Gebäudes zu tun: Man muss ihn in seiner Schwerkraft stabilisieren, und seine Form beruht auf seiner Funktion. Ebenso besitzt jede Kultur ihre eigene Technik zur Errichtung des Bauwerks, woraus die Möglichkeit einer gewissen Architektur des Haufens abzuleiten ist: Sie sind in Polen hoch und kegelförmig, in Rumänien gibt es ganze Landstriche mit Heuhaufen, in der Slowakei sind sie auf horizontalen Stangen ausgebreitet… Durch die unterschiedlichen Ansichten und Gepflogenheiten verkörpert jeder Heuhaufen eine gewisse Erregung der Sinne und eine neue Sicht auf die Pflanzenwelt.
Gestaltung
„Mein Werdegang führte mich, beeinflusst von zwei Jahren Projekt-Unterricht in Raumdesign, als freierer Künstler bald zur Realisierung großer künstlerischer Installationen in situ (Landschaft, Architektur). Ich versuche dabei, das Werk in einem bestimmten Kontext entstehen zu lassen, der die Einbindung der Kunst in größere Räume als Galerie und Museum bevorzugt. Es handelt sich nicht mehr nur um ein Objekt, das man sieht, sonderen um einen Raum zum Leben. Die Skulptur wird zur physischen Erfahrung im Rahmen eines echten Ortes und in Echtzeit, die für alle zugänglich und allen gemeinsam sind. Meistens besteht die Herausforderung darin, das plastische Potenzial jedes Ortes zu erfassen, um sich dann darauf zu stützen oder besser noch sich mit ihm einzulassen.“