A. Luzia Simons
"Jardin"
Brasilien bietet Wälder, Dschungel und Pflanzen jeglicher Art in Hülle und Fülle. 2012 begibt sich die gebürtige Brasilianerin Luzia Simons nach Amazonien, um in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Amazonasforschungsinstitut (INPA) eine künstlerische Forschung in die Wege zu leiten. Zwei Jahre später kehrt sie in ihr Heimatland zurück, um die von Roberto Burle Marx gestalteten oder beeinflussten Gärten zu besichtigen, dem man die Einführung der modernistischen Landschaftsarchitektur in Brasilien zuschreibt. Sie beschließt, dort eine neue Reihe von Arbeiten hervorzubringen. Wie bei jeder ihrer Reisen sammelt die Künstlern Pflanzen und Impressionen und macht dann ihre „Scanogramme“, eine Technik, bei der die Kompositionen aus Agave, Monstera oder Aloe Vera direkt auf die Glasplatte des Scanners gelegt werden. Eine bewährte Technik, die gleichzeitig Ausdruck und „Stil“ der Künstlerin und Teil der Tradition der Fotografie ohne Fotoapparat ist, der Anfang des 20. Jahrhunderts die Fotogramme und „Rayogramme“ von Man Ray angehörten.
Luzia Simons hat die letzten Jahre dazu verwendet, die florale Ikonographie zu erforschen und ihre künstlerische Position anhand dieses Themas auszudrücken, wobei sie kühn den fotografischen Hyperrealismus und die metaphorische Zeichnung miteinander verbindet.
BIOGRAFISCHE ANGABEN
Luzia Simons au Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2016 - © Éric Sander
Luzia Simons wurde 1953 in Quixada im Nordosten Brasiliens geboren und zog 1986 nach Abschluss Ihres Geschichtsstudiums und des Studiums der bildenden Künste an der Sorbonne nach Deutschland. Heute pendelt sie zwischen Berlin, Paris und São Paulo.
Sie wird von den Galerien Alexander Ochs Private in Berlin, Fabian & Claude Walter in Zürich und Carbono in São Paulo vertreten, und ihre Arbeiten findet man in zahlreichen Institutionen, wie z.B.: Fonds National d’Art Contemporain, Paris, Centre d’Art et de Nature, Chaumont-sur-Loire, Deutscher Bundestag, Berlin (Deutschland), Kunsthalle Emden (Deutschland), Graphische Sammlung der Staatsgalerie, Stuttgart (Deutschland), Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden (Deutschland), Museum De Buitenplaats, Eelde (Niederlande), Casa de las Americas, Havanna (Kuba), Museu de Arte Sacra, Belém (Brasilien), Coleção Joaquim Paiva, MAM Rio de Janeiro (Brasilien), MASP / Museu de Arte de São Paulo (Brasilien), University of Essex, Colchester (Großbritannien)... Zahlreiche Privatsammlungen in Deutschland, Frankreich, Brasilien und anderen Ländern stellen ihre Werke aus.
Mehrere große persönliche Ausstellungen wurden ihr gewidmet, in Institutionen wie Pinacothèque von São Paulo in den Jahren 2013/14, Centre d’Arts et de Nature von Chaumont-sur-Loire im Jahr 2009, dem Künstlerhaus Bethanien in Berlin im Jahr 2006, dem Französischen Institut von Istanbul parallel zur Biennale im Jahr 2005 und dem Württembergischen Kunstverein in Stuttgart im Jahr 2002.
Im Rahmen des Events Rendez-vous aux Jardins (Verabredung in den Gärten) im Juni 2016 präsentiert das Staatsarchiv an seinem Pariser Standort die Ausstellung STOCKAGE, eine moderne Installation in situ für den Ehrenhof des Hôtel de Soubise anhand einer zweifachen Serie von Scannogrammen.