02. Soli vivi

Virginie Alexe stammt aus dem Département Alpes-Maritimes. Diese früh erlebten mediterranen Landschaften haben ihren Blick nachhaltig geprägt. Sie studierte am Institut für Städtebau in Aix-en-Provence, das mit der Nationalen Hochschule für Landschaft Versailles-Marseille zusammenarbeitet. Heute ist sie als Landschaftsgestalterin im Département Alpes-de-Haute-Provence tätig. Mühelos jongliert sie mit verschiedenen Größenordnungen und knüpft dabei ganz selbstverständlich Verbindungen zwischen den Disziplinen. Inspiration findet sie in den zeitgenössischen urbanen Alternativen und der daraus entstehenden Kreativität. So wirkte sie an innovativen Ansätzen zur Entwicklung der Landwirtschaft in der Stadt und der Wiederverwendung von Materialien in Paris und Marseille mit. Das Aufkommen der kollaborativen Stadtentwicklung beflügelte ihre Tätigkeit als „Macherin“, bei der sie ihr handwerkliches Gespür immer wieder unter Beweis stellt. Sie vereint wissenschaftliches Know-how, technische Expertise und künstlerische Sensibilität und überträgt ihre Ideen in die Praxis, indem sie vor Ort gemeinsam mit anderen kreativ tätig wird. Die soziale Dimension wird zu einem festen Bestandteil ihrer beruflichen Tätigkeit. 2022 lässt sie sich in der Nähe von Digne-les-Bains nieder. Die Besonderheiten dieser Gegend, die von einem bemerkenswerten geologischen Erbe und vielfältigen lokalen Fertigkeiten geprägt ist, bereichern ihre Arbeit aufs Neue. Hier konzipiert sie „essbare“ Gärten und schließt sich bei Projekten, in denen Kunst und Landschaft miteinander verwoben werden, regelmäßig mit Livia Kolb zusammen.

Livia Kolb ist Landschaftsgestalterin mit einem Abschluss der Nationalen Hochschule für Landschaftsgestaltung. Nach ihrem Kunst- und Geografiestudium entschied sie sich für die Landschaftsgestaltung. Fasziniert vom Licht in bestimmten Gemälden (Bonnard, Cézanne, Van Gogh...), aber auch von der Geologie, die die Pflanzenarten der Lebensräume prägt, befasste sie sich fortan mit den Ähnlichkeiten und Besonderheiten mediterraner Landschaften, aus denen sie auch ursprünglich stammt. Seither strebt sie danach, Brücken zwischen verschiedenen Mittelmeeranrainern zu bauen: Frankreich, Italien, Libanon und Marokko. Hierbei setzt sie vor allem auf lokale Ressourcen als Inspirationsquelle. Inspiriert von diesen unterschiedlichen Erfahrungen arbeitet sie heute gemeinsam mit Virginie Alexe in Marokko und Frankreich an verschiedenen Projekten rund um das Thema Landschaft. So gestalteten die beiden für die Vereinigung arts & jardins – Hauts-de-France den Garten Élever la terre sowie den Garten Folie folia für das Gartenfestival der Côte d‘Azur, der mit dem Jury-Preis ausgezeichnet wurde.