04. Le banquet
GESTALTUNG
Format Engineers ist ein Büro für parametrisches Engineering, das aus Strukturdesignern besteht, die sich für Codierung, Kunst, Design und Architektur begeistern und die den CO2-Ausstoß der ihnen anvertrauten Projekte reduzieren wollen. Die Forschung sowie die digitale Konstruktion sind Themen, die ihnen am Herzen liegen. Format ist aus Formen und Materialien entstanden, dem wahren Leitfaden des Ateliers. Das Team probiert mit Freude neue Materialien und anspruchsvolle Formen aus. Es ist diese konstante Suche nach Neuem, aber auch dem Gleichgewicht der Ökosysteme, in dem sie sich befinden. Das Einzigartige schaffen – und zwar mit dem, was verfügbar ist, egal in welcher Größenordnung oder zu welchem Thema. Format liebt neue Herausforderungen und macht die Zusammenarbeit und die Interdisziplinarität zu seinem Herzstück. Das Büro hatte das Glück, mit zahlreichen renommierten Architekten und Künstlern in Europa und auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten. Insbesondere für die Verwirklichung von kompostierbaren Werken aus 3D-Druck für die Mailänder Designwoche, Themen-Installationen für die COP26 in Glasgow, die Pavillons im Victoria & Albert Museum in London oder für den Bau einer Schutzhütte im Norden Norwegens.
Camille Chevrier ist Architekturingenieurin innerhalb des multidisziplinären Teams von Format Engineers, sie lebt in Bath, England. Bevor sie den Ärmelkanal vor einigen Jahren überquerte, wuchs sie in der Sologne auf und studierte zuerst Architektur, dann Engineering in Nantes. So pendelte sie fast sieben Jahre lang an den Ufern der Loire. Heute verbindet ihre Arbeit Kunst, Design, Architektur, Mathematik und Berechnungen von Strukturen bis hin zu komplexen Geometrien. Sie interessiert sich besonders für die Optimierung der Materialien, um die negativen Auswirkungen der Bauwerke auf die Erde zu reduzieren und interessiert sich näher für die manchmal komplexen Zusammenhänge zwischen Natur und Bauwerk.
Schon seit ihrer Jugend ist die in La Rochelle geborene Pauline Dominicy eins mit der Natur – und diese Leidenschaft ist ihr geblieben. Es war ganz natürlich, dass sie eine Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin, Gartenbauerin, Baumschulgärtnerin, aber auch zur Kauffrau machte. Auf mehrere Jahre Studium folgte Berufserfahrung im Garten- und Landschaftsbau, 14 Jahre Berufserfahrung im Gartencenter, dann die Pflege der Blumenanlagen der Stadt Aizenay in der Vendée. Bis sich 2012 ein schwerer Unfall ereignet, der ihre vorgezeichnete berufliche Laufbahn zunichtemacht. Es folgen Jahre des Wiederaufbaus und am Ende des Tunnels keimt eine Idee auf wie eine kleine Blume mitten im Sturm, eine Margerite, die auch zu ihrem Symbol geworden ist. Sie stürzt sich also in das Schreiben ihres ersten Buches und verlegt es selbst: „Osons la fleur dans nos assiettes“ (Trauen wir uns an Blumen auf unserem Teller) wird in 700 Exemplaren gedruckt und findet sowohl bei Gastronomen als auch Privatleuten großen Anklang. Dann gründet sie ihr eigenes Unternehmen Le jardin de Pauline 85, ein 2700 m2 großer Garten nach den Prinzipien der Agroforstwirtschaft und der Permakultur. Ihre Spezialität: der Verkauf von Kräutern, essbaren Blumen und Wildsammlungen auf der Erde und im Meer. Ihre außergewöhnlichen Produkte sind für Gourmet- und Sternerestaurants sowie Patisserien und Bäckereien bestimmt. Dank Führungen und Verkostungen von Blumen und Pflanzen in ihrem Garten teilt sie ihre Leidenschaft mit dem Ziel, Privatpersonen mit und ohne Vorkenntnisse in das Thema einzuführen. Ab und an hält sie auch Vorträge zu Essbarem im Allgemeinen. Das ganze Jahr über haben regionale und landesweite Medien über sie berichtet, wodurch sie bekannter wurde und so die Möglichkeit erhielt, mehr Menschen für den Geschmack von Pflanzen auf ihren Tellern zu begeistern und ihnen beizubringen, wie man diese zu verschiedenen süßen oder salzigen Gerichten kombiniert.
Der gebürtig aus der Vendée stammende Florian Dominicy ist schon als kleines Kind „in den Kessel“ mit Blumen gefallen. Bereits mit 6 Jahren gehört er dem Pflanzenverband L’Asphodèle an und besucht mit seiner Mutter die Gärten Frankreichs und Englands. In dieser Zeit entsteht seine Leidenschaft für Mutter Natur. Nach einem Praktikum in der Baumschule Les Jardins d’Écoute s’il Pleut, wo er die Farne entdeckt, beginnt er mit dem Fachabitur am Lycée du Grand Blottereau in Nantes, gefolgt von einem Fachhochschulabschluss (BTS) an der ESA in Angers als Auszubildender beim europäischen Unternehmen Lepage, das auf Stauden spezialisiert ist. Er absolviert außerdem ein Erasmus-Praktikum bei Eden Project, einem riesigen botanischen Garten unter einer Kuppel in Cornwall, England, laut Guinessbuch der Rekorde das größte Gewächshaus der Welt. Dann meldet sich Marcel Delhommeau bei ihm, Züchter von mehr als 700 Fuchsien, einjährigen Pflanzen und Sammlerpflanzen, dessen Unternehmen sich in La Planche (Département Loire-Atlantique) auf einer Fläche von einem Hektar unter Glasgewächshäusern befindet. Ein Jahr Übergabe dieser 50 Jahre andauernden Leidenschaft sollte genügen, damit er diesen schönen familiengeführten Betrieb im März 2021 übernahm. Seitdem liegt es ihm am Herzen, den Verdienst Marcel Delhommeaus in ganz Frankreich durch zahlreiche renommierte Pflanzenfeste, bei denen er seine ungewöhnlichen Pflanzen anbietet, zu verewigen. Er erhielt das ganze Jahr hindurch mehrere Botanikpreise und beabsichtigt, dem Publikum weiterhin seine kleinen Wunder zu präsentieren.