Jeffrey Blondes
"La Loire – Aube et crépuscule"
„Ich möchte ein gewisses Zeitgefühl vermitteln… Die Trägheit, die wir verspüren, wenn wir uns ins Gras setzen und uns die Zeit nehmen, der Sonne beim Auf- oder Untergehen zuzusehen. Die Zeit der Natur. In meiner gesamten Arbeit gibt es dieses Bedürfnis des Langsamwerdens; sich Zeit nehmen, um von der Handlung des „Sehens“ zum Gefühl des „Betrachtens“ überzugehen. Dies ist an einem öffentlichen Ort schwer zu vermitteln, wo die Menschen nur ein paar Minuten oder sogar nur ein paar Sekunden opfern, um ein Kunstwerk zu betrachten. Hier ist das Ziel, den Betrachter nur so lange aufzuhalten, dass er sich der Tatsache bewusst wird, dass das Bild nicht statisch ist, dass es sich entwickelt und dass man bei einer kurzen Pause eine andere Raumzeit betreten kann, die nicht auf derselben Ebene wie unser Alltag liegt, in dem wir endloser Bilder überdrüssig sind… diese Welt, in der wir viel betrachten, ohne irgendetwas zu sehen. Ich biete das Gegenteil… Ich lade die Menschen ein, ganz wenig zu betrachten, damit sie endlich alle Details sehen.“ Jeffrey Blondes
BIOGRAPHISCHE ANGABEN
Jeffrey Blondes hat eine einträgliche Fotografen- und Malerkarriere hinter sich, während der er mehr als 40 persönliche Ausstellungen in Galerien auf der ganzen Welt zu verzeichnen hatte – die vierzehn vergangenen Jahre waren jedoch der Schaffung von 24-, 52- und sogar 74-minütigen Videos in High Definition gewidmet. Diese Videos fügen sich perfekt in die Verfahrensweise ein, die Vertraute seiner Arbeit kennen: die Feinheiten der Natur beobachten, abwarten und aufzeichnen.
Es lag ihm seit jeher am Herzen, die Schnittstelle zwischen Landschaft und Zeit zu untersuchen; was das französische Wort „temps“ umfasst: die Uhrzeit, das Wetter, die Jahreszeiten, deren Rhythmus und deren Zyklus.
Die „temps“ von Jeffrey Blondes ermöglicht dem geduldigen Beobachter, eine höhere Ebene zu erreichen, auf der er beginnt, die vergehende Zeit zu sehen und zu spüren, die Drehung der Erde wahrzunehmen. In diesem Zustand der Betrachtung kann der Betrachter mit den zerstreuten Elementen der Landschaft eins werden, eine „Zeitlosigkeit“ verspüren, die er in der hektischen Welt des Stadtlebens nicht erfahren kann.
Jeffrey Blondes lässt den Betrachter an der erlebten Erfahrung teilhaben, indem er im direkten Kontakt zur Natur arbeitet. Seine immer „am Motiv“ erstellte Arbeit wird nur selten nachgebessert, wodurch wir der Aufzeichnung authentischer Ereignisse beiwohnen können… in Echtzeit.
