02. Le corridor végétal
Awarded on the 21st of June 2023 by a jury of professionals renowned in the world of garden art
Der Mensch produziert immer mehr Kohlendioxid. Der Klimawandel führt zu Überschwemmungen, Bränden und Hitzewellen, die nun den Rhythmus unserer Jahreszeiten bestimmen. In den Städten trägt der massive Einsatz von Beton und Straßenbelägen zur Versiegelung der Böden bei. In diesem vorausschauenden Garten sorgt ein grüner Korridor dafür, dass die „sanfte“, also umweltfreundliche Mobilität in der Stadtwelt erhalten bleibt. Die städtischen Böden werden rissig und lassen die Natur wieder zum Vorschein kommen.
Le corridor végétal gestaltet einen Raum der Frische, wo früher Steine und Sterilität vorherrschten. Mit einer geschickten Mischung aus einheimischen, exotischen und essbaren Pflanzen (Albizia und Passionsblume) aktualisiert dieser Weg die uralte Technik der Korbflechterei und fördert gleichzeitig die biologische Vielfalt für Vögel und Bestäuber. Die Alleen werden aus geflochtener Weide gebildet, die lebendig gepflanzt wird, und werden von kleinen Innenhöfen unterbrochen, die aus einer Andeutung von gebrochenem Asphalt hervorgehen. Begleitet vom Menschen, beginnt die Natur hier einen Regenerationsprozess und erobert sich Asphalt und Beton zurück.
GESTALTUNG
Ashley Martinez wurde 1994 in Paris geboren und verbrachte alle seine Ferien an den Hängen des Mont Ventoux, wo seine Großeltern wohnten. Als Kind war die Natur sein wichtigster Spielplatz, wo er seine absolute Freiheit ausleben und sich fernab von Paris seiner Fantasie hingeben konnte. Er erinnert sich daran, wie er die Formen, das „Design“ von Blättern, Blumen und Gräsern beobachtete und sie sammelte, um sie in seine Herbarien zu legen. Zur gleichen Zeit machte ihn sein Großvater mit Pilzen, der Jagd und der Leidenschaft für den Weinbau, den Anbau eines Gemüsegartens und die Pflege von Olivenbäumen bekannt, was in ihm den Wunsch weckte, inmitten der Natur zu leben. Da er des traditionellen Schulunterrichts überdrüssig war, flüchtete er ab der zehnten Klasse in die Pariser Schule für Gartenbau und Landschaftsgärtnerei École Du Breuil. Dort entdeckte er den Beruf des Landschaftsgestalters, einen Beruf, der all seine seit frühester Kindheit geprägten Leidenschaften in sich vereinen konnte. Nach einem Aufbaustudium in angewandter Kunst und einem einjährigen Fachhochschulstudium in Raumdesign aufgrund seiner Verbundenheit mit Architektur und Kunst, rief ihn die Landschaftsgestaltung wieder an die Arbeit. Er beendete seine Ausbildung mit einem Bachelor (Licence) in Landschaftsgestaltung in Marseille. Zunächst war er in verschiedenen Landschaftsgestaltungsunternehmen angestellt, sowohl in der Planung als auch in der Gestaltung, und liebte besonders die Beziehung zu den Kunden. 2018 gründete er Paysagraphe, um für Privatpersonen und Unternehmen umweltbewusste Gärten zu entwerfen, die an das zunehmend unberechenbare Klima angepasst sind. Nach Art eines Grafikers hebt er die traditionelle Arbeit des Landschaftsplaners und -Gestalters durch die Verwendung von Aquarellfarben oder Farbstiften hervor und nutzt gleichzeitig die neuesten virtuellen Techniken. Er wird von anderen Landschaftsgestaltern um seine Beherrschung der Freihandzeichnung beneidet. Seine Kunden wenden sich an ihn, um vor seinen Zeichnungen zu träumen, die wie Gemälde aussehen und ihren zukünftigen Garten versprechen.
Julie Cote, die sich seit ihrer Kindheit für die Natur begeistert, erzählt uns von ihren Erinnerungen an die langen Waldspaziergänge mit ihren Eltern, an die Beobachtung der Landschaft im Rohzustand. Die Schönheit dieser zauberhaften Orte, an denen jede Jahreszeit ein neues Bild ist, hinterließ ihre Spuren, als sie heranwuchs. Sie war entschlossen, Landschaftsgestalterin zu werden, und begann 1996 ihr Studium in dieser Fachrichtung. Sie besuchte die Pariser Schule für Gartenbau und Landschaftsgärtnerei École Du Breuil und entwickelte ihre Vorliebe für Planung und Computergrafik. Da sie sich von weitläufigen Landschaften angezogen fühlte, entschied sie sich 2008, Paris zu verlassen, um die Departements Aveyron und Isère zu erkunden und sich schließlich in der Drôme niederzulassen. Das natürliche, ursprüngliche Vercors und sein reiches Kulturerbe gaben ihr Ruhe und Inspiration für ihre Projekte. Dank ihrer Erfahrungen arbeitete sie in mehreren Parks und Gärten in Paris (Jardin du monde en mouvement, Jardin Albert Kahn, La Fondation Claude Monet) und in verschiedenen Planungsbüros. Durch diese verschiedenen Stile hat sie ihre eigene Vorstellung von Landschaftsgestaltung entwickelt. Aus diesem Grund beschloss sie 2022, ihre eigene Agentur zu gründen. Von Kunst, Garten und Design angetrieben, ist die wagemutige und kreative Julie immer auf der Suche nach neuen Inspirationen und Ideen, die Sie in ihre Welt entführen werden.