22. L’ode à Gaïa
Am Anfang von allem steht die Erde. Als Planet, der Leben empfängt, und mineralisches und pflanzliches Element nährt sie sowohl das Lebende als auch die Gedankenwelt.
Der Garten bietet einen Rundweg, der diese zahlreichen Facetten verkörpert: von der transzendenten Erde, die über Zivilisationen und Jahrhunderte hinweg Stoff für Mythen liefert, übers Gestein, das zum Bauen und zum Schutz des Menschen dient, bis hin zum organischen, fruchtbaren Material, das Leben hervorbringt. Wie eine Ode an die Erde stellt ein Monolith aus Stampflehm eine größere Landschaft dar. Er spiegelt sich in einem flüssigen Gemisch aus Wasser, Erde und Himmel. Die übereinanderliegenden Ebenen des Stampflehms erinnern wie geologische Schichten an die Empfindlichkeit der Erde, ihre Einzigartigkeit und ihre Wechselhaftigkeit. Bei dieser Bautechnik, die in Mexiko praktiziert wird, kommt verdichteter Lehm zum Einsatz. Zu Beginn des Weges erinnert die spärliche, trockene Vegetation an die regenarmen Täler von Oaxaca, aus denen jedoch die erstaunlichsten Pflanzen hervorgehen. Nach und nach wird die Erde fruchtbar, die Vegetation dichter. Dieser schützende Bereich ruft schließlich zur Erholung auf. Seine offene Bedachung lässt in ihrer Mitte den Himmel erkennen. Nun mischt sich alles, das Mineralische, Pflanzen, Erde, Himmel und Mensch.
GESTALTUNG
Die junge französisch-mexikanische Architektin Anna-Laura Bourguignon hat in Paris und Mexiko studiert. Sie interessiert sich für nachhaltige Architektur und partizipatorische Ansätze bei der Entstehung von Städten. Sie begeistert sich für Lehmarchitektur und arbeitet sowohl in freiberuflicher als auch in gemeinnütziger Tätigkeit für den Verband CAPAZ, der in Mexiko und Vietnam tätig ist. Nach einer ersten Erfahrung in Chaumont-sur-Loire schlägt ihr Herz weiterhin für Natur, Gärten und städtische Landwirtschaft, sie bildet sich so intensiv wie möglich in all diesen vielfältigen Aspekten, die zu einer nachhaltigeren Architektur beitragen, weiter.
Der junge mexikanische Architekt Josué Olguin arbeitet an Architekturprojekten, in die er Bausysteme mit natürlichen Materialien wie Erde und Bambus integriert. Seine ersten Erfahrungen machte er in ländlichen Gemeinden in Mexiko, wo er Bauprojekte mit Lehrwerkstätten für Architekturstudenten kombinierte. Derzeit arbeitet er weiterhin sowohl in Frankreich als auch in Mexiko.
LAO, Ludique Architecture et Objet ist ein Unternehmen für Architektur, Design und die handwerkliche Fertigung von Möbeln. LAO entwirft Räume und Anlagen und hilft bei deren Ausgestaltung. LAO vertritt in seiner professionellen Tätigkeit einen globalen Ansatz, der die konzeptionelle Gestaltung und den Nutzer gleichermaßen berücksichtigt. In seinem Atelier auf der Île-Saint-Denis (93) entwirft und produziert LAO Objekte, Möbel und Geschäftseinrichtungen aus Holz und Metall. Das Unternehmen hat den Status einer SCOP (Genossenschaft), es gehört allen Angestellten, die auch alle in gleichem Maße entscheidungsbefugt sind.
Das Unternehmen Coccinelles et Jardin, ansässig in Saint-Christophe-sur-le-Nais im Département Indre-et-Loire, ist auf ökologische Gartenarbeit spezialisiert. Coccinelles et Jardins wurde 2004 von Stéphane Avenet gegründet, mit der Überzeugung, dass man mit Respekt vor der Umwelt und nachhaltiger Entwicklung arbeiten sollte. Dabei stützt er sich auf seine jahrelange Praxis und Zeit des Ausprobierens und lässt sich durch Arbeiten von Éric Petiot, Jean-Paul Collaert, William Robinson, Lydia und Claude Bourguignon oder Bill Mollison inspirieren.